Bremen setzt Landesstrategie "Gendergerechtigkeit im Erwerbsleben und Entgeltgleichheit" erfolgreich um
12.12.2023Die vor rund einem Jahr vom Senat verabschiedete ressortübergreifende Landesstrategie "Gendergerechtigkeit und Entgeltgleichheit" ist auf einem guten Weg. Elf von den darin enthaltenen 28 Maßnahmen werden aktuell umgesetzt. Neun weitere Programme werden bereits teilweise umgesetzt oder sind zumindest konzipiert, mindestens vier dieser Maßnahmen werden im Jahr 2024 realisiert. Das geht aus einem Bericht der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration für die Sitzung des Senats am heutigen Dienstag (12. Dezember 2023) hervor.
Dazu die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Dr. Claudia Schilling: "Dass die Mehrheit der Maßnahmen der Landesstrategie 'Gendergerechtigkeit und Entgeltgleichheit' entweder schon jetzt umgesetzt oder vorbereitet wird, ist aus meiner Sicht ein schöner und wichtiger Erfolg." Es zeige, wie sehr sich alle Beteiligten und Organisationen dafür engagierten, die Situation für Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern und ungleiche Bezahlung zu bekämpfen. "Angesichts des Fachkräftemangels brauchen wir mehr erwerbstätige Frauen, dafür müssen wir als Staat genau wie die Unternehmen ihnen attraktive Angebote machen. Dazu gehört für mich neben Weiterbildung und Aufstiegschancen auch, dass es selbstverständlich sein muss, Familie und Beruf vereinen zu können", sagte die Senatorin.
Die Landesstrategie besteht aus drei Handlungsfeldern und umfasst unter anderem die Bereiche Kinderbetreuung, Arbeitszeitmodelle, existenzsichernde Beschäftigung, Qualifizierung und lebenslanges Lernen sowie Entgeltgleichheit. Die Maßnahmen richten sich sowohl an die regionale Wirtschaft, an den Öffentlichen Dienst als auch an Frauen, die sich im Erwerbsleben befinden, wieder einsteigen möchten oder unterhalb ihrer Qualifikation beschäftigt sind. Dabei realisiert jedes Senatsressort die in seiner Verantwortung liegenden Maßnahmen.
Zu den bereits gestarteten Projekten gehören im Bereich der Kindertagesbetreuung unter anderem die Integrierte Regelausbildung an öffentlichen Fachschulen und im Bereich Arbeitszeitmodelle die Beratung und Sensibilisierung für Unternehmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Führung in Teilzeit. Im Themenfeld "Qualifizierung und lebenslanges Lernen" werden unter anderem das Nachwuchsförderungsprojekt "Tandem Power", die Qualifizierung von Künstlerinnen im Bereich Digitalisierung sowie die Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen in Teilzeit umgesetzt.
Zum Hintergrund: Auf dem bremischen Arbeitsmarkt ist die Gleichstellung der Geschlechter noch nicht erreicht. Wesentlicher Gradmesser für die Chancengleichheit der Geschlechter im Erwerbsleben ist die Entgeltlücke. Sie wird ermittelt als Differenz der durchschnittlichen (Bruttostunden-)Verdienste zwischen Frauen und Männern, ausgedrückt als Prozentsatz der höheren (Männer-)Verdienste. Die Entgeltlücke betrug 2022 im bundesdeutschen Durchschnitt 18 Prozent (Quelle: Statistisches Landesamt). Bremen gehört mit 20 Prozent zu den Bundesländern mit der größten Entgeltlücke.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Nina Willborn, Pressesprecherin bei der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, Tel.: (0421) 361- 20323, E-Mail: nina.willborn@soziales.bremen.de