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Besuch beim Europameister - Delegationsreise von Senat und Handelskammer nach Dänemark

Schwerpunkt: Digitalisierung von Staat und Gesellschaft

11.09.2017

Gemeinsame Pressemitteilung der Freien Hansestadt Bremen und der Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven

92 Prozent der rund 5,6 Millionen Dänen haben einen Breitband-Internetanschluss. Fast 60 Prozent der Dänen zahlen ihre Rechnungen und Einkäufe mit dem Smartphone. Seit 2011 versenden dänische Behörden ihre Post an die Bürgerinnen und Bürger sowie an die Unternehmen nur noch in digitaler Form. Diese Fakten beeindrucken. Sie sind Auswirkungen kontinuierlich fortgesetzter Digitalisierungsstrategien, die Dänemark vor rund 15 Jahren gestartet hat und durch die es heute die Vorreiterrolle in Europa übernommen hat.

Berichteten über die gemeinsame Delegationsreise nach Kopenhagen: (von links) Bürgermeisterin Karoline Linnert, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, Präses Harald Emigholz und Vizepräses Eduard Dubbers-Albrecht
Berichteten über die gemeinsame Delegationsreise nach Kopenhagen: (von links) Bürgermeisterin Karoline Linnert, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling, Präses Harald Emigholz und Vizepräses Eduard Dubbers-Albrecht

Deshalb war das "digitale Dänemark" Ziel der gemeinsamen dreitägigen Delegationsreise des Senats der Freien Hansestadt Bremen und der Handelskammer Bremen –IHK für Bremen und Bremerhaven. Von Mittwoch bis Freitag (6.-8. September 2017) war die Bremer Delegation um Bürgermeister Dr. Carsten Sieling und Handelskammer-Präses Harald Emigholz in der Hauptstadt Kopenhagen unterwegs. Begleitet wurden sie dabei von Bürgermeisterin Karoline Linnert und Wirtschaftssenator Martin Günthner sowie den Staatsräten Henning Lühr (Finanzen), Ronny Meyer (Umwelt) und Ekkehart Siering (Wirtschaft und Arbeit). Für die Handelskammer gehörten zudem deren Vizepräses Eduard Dubbers-Albrecht, der in Bremen gleichzeitig Honorarkonsul für das Königreich Dänemark ist, sowie Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer, zur Delegation. Hinzu kamen rund ein Dutzend Entscheidungsträger aus der bremischen Wirtschaft sowie Fachleute aus der bremischen Verwaltung.

Bürgermeister Dr. Carsten Sieling:
"Die dänische Digitalisierungsstrategie zeigt, wie viele Schritte Deutschland noch gehen muss. Zugleich hat die Praxis der Stadt Kopenhagen deutlich gemacht, dass Bremen in der Digitalisierungspolitik auf dem richtigen Weg ist. Die Offenheit und Dialogbereitschaft unserer dänischen Gesprächspartner bietet viele Anknüpfungspunkte für die weitere Zusammenarbeit, nun wird es darum gehen, konkrete Projekte und weitere Kooperationsschritte zu erarbeiten. Schnellere und einfachere Dienstleistungen für die Bürger sind dabei ebenso Themen wie die Nutzung wirtschaftlicher Potentiale. Vor allem die Rolle der Hochschulen und der Universität für Unternehmensgründungen ist hierbei besonders hervorzuheben. Die Ergebnisse und Informationen der Reise werden auch Eingang in die Arbeit der Zukunftskommission finden, deren Aufgaben in der kommenden Woche mit gesellschaftlichen Vertreterinnen und Vertretern sowie Experten beraten werden. Eine gemeinsame Bremer Delegation aus Vertreterinnen und Vertretern von Senat und Wirtschaft zu bilden, hat einerseits die Gespräche in Kopenhagen befruchtet, gleichzeitig konnte das gegenseitige Verständnis mit Blick auf die vor uns liegenden Herausforderungen für wirtschaftliches Wachstum und starke öffentliche Dienstleistungen verbessert werden."

Bürgermeisterin Karoline Linnert:
"Digitalisierung und die Verbesserung des Bürgerservices in Dänemark sind auch deshalb beeindruckend, weil Computer und Smartphone dort nicht alles sind. Die Dänen verpflichten nicht nur ihre Bürgerinnen und Bürger zu Online-Dienstleistungen. Sie stellen auch kluge Hilfsprogramme zur Seite und helfen denjenigen, die Schwierigkeiten mit der Technik haben. Und sie bieten über ein Call-Center und Bürgerservice-Schaltern in den Stadtteilbibliotheken die Leistungen auch dort an, wo sich die Bürgerinnen und Bürger zu Hause fühlen. Wichtig für uns: Die Erfolge sind auch durch eine enge Zusammenarbeit zwischen staatlicher und kommunaler Ebene erreicht worden, die von gegenseitigem Vertrauen und Unterstützung geprägt ist. Auch das ist ein Vorbild für die Aufgaben bei uns. Wir brauchen noch Gesetzesänderungen auf Bundesebene für bessere Dienstleistungen für bremische Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen. Das Fundament für sie haben wir mit unser Verwaltung 4.0-Strategie bereits gelegt."

Präses Harald Emigholz:
"Die Reise war eine besondere - aufgrund der Thematik und der Hochrangigkeit der Delegation. Diese Konstellation hat es uns ermöglicht, Ansprechpartner auf höchster Ebene zu treffen, wie etwa Wirtschaftsminister Brian Mikkelsen oder den stellvertretenden Staatssekretär für Innovation, Lars Frelle-Petersen. Die Begleitung unseres Programms durch den deutschen Botschafter in Dänemark, Claus Krumrei, sowie durch den dänischen Botschafter in Berlin, Friis Arne Petersen, unterstrich die Wahrnehmung unserer Delegation und das Interesse Dänemarks an einem Austausch zum Kompetenzfeld Digitalisierung. Bei diesem Austausch ist es uns, Politik und Wirtschaft, bewusst geworden, dass der Weg zu einer kundenorientierten, effektiven und sicheren Digitalisierung noch lang ist. Denn disruptive Digitalisierungsmaßnahmen gehören zur strategischen Ausrichtung der dänischen Wirtschaftspolitik. In diesem Sinne ist der Schulterschluss von Politik und Wirtschaft besonders wichtig und daran werden wir weiterarbeiten."

Vizepräses Eduard Dubbers-Albrecht:
Mit seiner disruptiven Digitalisierungsstrategie hat uns Dänemark beindruckend gezeigt, wie ein kleines Land sich in Europa und in der Welt sichtbar machen kann. In unserem vielfältigen und intensiven Programm haben wir erlebt, wie Digitalisierung in zahlreichen Bereichen des öffentlichen Lebens zur Optimierung von Arbeitsabläufen, Effizienzsteigerung und Kostenreduzierung beitragen kann, wenn man sich darauf einlässt. Diese Chance hat Dänemark genutzt und treibt uns an, durch Forcierung des Dialogs zwischen Politik, Wirtschaft und Verwaltung, die Digitalisierung voran zu treiben, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Senator Martin Günthner:
"Die Reise hat viele interessante Einblicke dazu gebracht, wie die Digitalisierung der Gesellschaft insgesamt, aber auch der Wirtschaft und Verwaltung vorangetrieben wird. Hier können wir sicher viel lernen, wenn auch wegen der unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Dänemark nicht alles unmittelbar nach Bremen oder Deutschland übertragbar wäre. Aus meiner Sicht ist die zentrale Erkenntnis für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Bremen, dass wir innerhalb unserer Rahmenbedingungen die Prozesse so optimieren, dass die Geschwindigkeit zu- und die Bürokratie abnimmt und so alle Beteiligten mehr produktive Zeit gewinnen. Wichtig ist es zudem, mutig zu sein und etwas auszuprobieren. Das haben uns nicht nur die dänischen Startups gezeigt, sondern auch der Test von Smart City Applikationen an einer zentralen Stelle in der Stadt. Ich denke aber, dass wir sowohl im Bereich Startups wie auch bezüglich Smart-City-Anwendungen im Rahmen der Strategie "smart – digital – mobil", die wir zusammen mit dem Senator für Bau. Umwelt und Verkehr umsetzen, auf einem guten Weg sind."

Staatsrat Ronny Meyer:
"Die Reise nach Dänemark hat mir gezeigt, dass wir mit der Bremer Digitalisierungsstrategie im Bereich Verwaltung, aber auch im Bereich Smart-City auf dem richtigen Weg sind. Wir dürfen uns aber auch nicht ausruhen, sondern müssen den Weg der Digitalisierung konsequent weiterverfolgen."

Im Download:
- Programmbroschüre zum PDF-Download (pdf, 418.4 KB)
- Teilnehmerbroschüre zum PDF-Download (pdf, 1.9 MB)

Foto: Senatspressestelle