START in Bremen: Mindestens acht neue Stipendienplätze zu vergeben / Bewerbungen sind ab sofort bis zum 30.April 2010 online oder per Post möglich
04.03.2010In Bremen werden ab sofort wieder gesellschaftlich engagierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund für das START-Stipendienprogramm gesucht. Mindestens acht Stipendienplätze stellt die START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH gemeinsam mit zehn Partnern für das Schuljahr 2010/11 zur Verfügung. START in Bremen ist eine gemeinsame Bildungsinitiative folgender Partner: BEGO Bremer Goldschlägerei, Beluga Shipping GmbH, Bremer Landesbank, Freie Hansestadt Bremen – Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Carls Stiftung, Cordes & Graefe KG, Kornelia und Heinrich Engelken, OHB-System AG, Dres. Karina und André-Michael Schultz, Sparda-Bank Hannover-Stiftung. Bis zum 30. April 2010 können sich interessierte Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 (bei 13-jähriger Schulzeit) bzw. 8 und 9 (bei 12-jähriger Schulzeit) unter www.start-stiftung.de für die Aufnahme in den nunmehr sechsten START-Stipendiatenjahrgang in Bremen bewerben.
Ziel von START ist es, Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, die gute schulische Leistungen und ein überzeugendes soziales Engagement aufweisen, verstärkt die Möglichkeit zu einer höheren Schulbildung und damit verbunden bessere Chancen für eine gelungene Integration in unsere Zuwanderungsgesellschaft zu bieten.
„In Bremen haben mittlerweile viele Schülerinnen und Schülern von diesem wichtigen Projekt profitiert. Auch in diesem Jahr wird die Ausschreibung für ein START-Stipendium ein großer Anreiz für erfolgreiche und engagierte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund für eine Bewerbung sein. Wir freuen uns auf die Auswahlgespräche, um unter der Vielzahl der Bewerberinnen und Bewerber geeignete Stipendiatinnen und Stipendiaten für das Programm auszuwählen“, betont Renate Jürgens-Pieper, Senatorin für Bildung und Wissenschaft in Bremen.
Das Förderprinzip
Andrea Bartl, Geschäftsführerin der START-Stiftung gGmbH, erläutert: „Die Ausbildung schulischer und beruflicher Kompetenzen und eine soziale Teilhabe zählen zu den Säulen einer gelungenen Integration. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund haben hier jedoch häufig schlechtere Ausgangsbedingungen. START möchte diejenigen, die trotz schwieriger Umstände eine hohe Leistungsmotivation und ein ausgeprägtes soziales Engagement zeigen, fördern und motivieren, ihren Weg der Integration weiter zu gehen.“
Der Förderumfang
START sieht eine materielle und eine ideelle Förderung der Stipendiaten vor. Die materielle Unterstützung umfasst ein monatliches Bildungsgeld in Höhe von 100 € und einen Laptop mit Internetzugang. Die ideelle Förderung zielt vor allem auf den Zugang zu Themen und Kontakten, die im privaten Rahmen häufig nicht geboten werden können und über das schulische Maß hinausgehen: Neben grundlegenden Bildungsseminaren – z.B. zu den Themen „Demokratie und Partizipation“, „Medien in Theorie und Praxis“ und „Rhetorik“ – können die Stipendiaten Wahlseminare im künstlerisch-kreativen, sportlichen und naturwissenschaftlichen Bereich belegen. Exkursionen in privatwirtschaftliche Unternehmen und öffentliche Verwaltungseinrichtungen, Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung sowie die Vermittlung von Praktika ergänzen das Angebot. Die Stipendiaten profitieren außerdem von einem lebendigen Netzwerk mit anderen Stipendiaten und Alumni. Betreut werden die Stipendiaten in Bremen von Werner Willker, der von der Senatorin für Bildung und Wissenschaft eigens als START-Landeskoordinator eingesetzt ist.
Die START-Stipendien werden zunächst für die Dauer eines Jahres gewährt, können aber bei anhaltend guten Leistungen und gesellschaftlichem Engagement bis zum Erreichen eines höheren Bildungsabschlusses verlängert werden. START versteht sich als Bildungsinitiative, die gleichzeitig fördert und fordert. Sylvia Wedemeyer ergänzt als Vertreterin der Firma Cordes & Graefe K.G. aus der Sicht der Bremer Partner: „Unsere Stipendiaten werden von uns ermutigt, möglichst viele der großartigen Förderangebote zu nutzen und durch ihr Engagement anderen Schülern zum Vorbild zu werden. Schon bei den Auswahlgesprächen machen wir die jungen Leute darauf aufmerksam, dass mit den Angeboten des Stipendiums auch Pflichten verbunden sind. Dazu gehören z. B. die Teilnahme an den verpflichtenden Bildungsangeboten, aber auch die pünktliche Abgabe der jeweiligen Halbjahresberichte.“
Der Weg zur Förderung
Zu den Bewerbungsvoraussetzungen für ein START-Stipendium zählen: der Migrationshintergrund der Schüler, ihrer Eltern oder Großeltern, gesellschaftliches Engagement und ein Notendurchschnitt von 2,5 und besser. Schüler sollten zum Zeitpunkt der Bewerbung die Klassenstufen 9 und 10 (bei 13-jähriger Schulzeit) bzw. die Klassenstufen 8 und 9 (bei 12-jähriger Schulzeit) besuchen. Die Bewerbung kann online oder per Post erfolgen. Unter www.start-stiftung.de stehen das notwendige Antragsformular sowie weiterführende Informationen bereit.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat das START-Schülerstipendienprogramm im Jahr 2002 mit rund 20 Stipendien in Hessen begonnen. Heute unterstützen rund 100 Kooperationspartner das Programm – Stiftungen aus Deutschland und den USA, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und Vereine. Seit 2007 führt die START-Stiftung gemeinnützige GmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Im Schuljahr 2009/10 werden insgesamt rund 640 Schülerinnen und Schüler aus über 60 Herkunftsländern gefördert. Zusammen mit den Stipendiaten, die bereits das Abitur abgelegt haben, profitier(t)en 1.000 Stipendiaten von dem Programm. START ist in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen vertreten.