Aus der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Vegesack ist erstmals ein Bewohner mit einer Corona-bedingten Atemwegsinfektion in eine Klinik eingeliefert worden. Das teilte Sozialsenatorin Anja Stahmann heute (Freitag, 24. April 2020) mit. Bislang haben 133 Bewohnerinnen und Bewohnern einen positiven Befund, mehrere sind bereits wiederholt getestet worden. Die übrigen Krankheitsverläufe seien bislang durchweg mild oder symptomfrei. „Ich wünsche dem Betroffenen, wie allen anderen schwer an Covid-19 erkrankten Menschen in Bremen, einen guten Behandlungserfolg und baldige Genesung“, sagte sie.
Senatorin Stahmann betonte aber auch angesichts der neuen Situation, dass weiterhin nicht die Möglichkeit bestehe, auch nur einen nennenswerten Teil der rund 5.000 Bewohnerinnen und Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften im Flüchtlings- und Obdachlosenbereich kurzfristig dezentral unterzubringen. Für eine komplette Schließung der Gemeinschaftsunterkünfte gebe es in Bremen aber bei weitem nicht die erforderlichen Kapazitäten auf dem Wohnungsmarkt. Die bislang angebotenen Hotelunterkünfte hätten sich vor allem unter bau- und brandschutzrechtliche Gesichtspunkten als nicht geeignet erwiesen. Nach wie vor sei es das Konzept des Senats, die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner in der Erstaufnahme zügig abzusenken, nachdem im März in einem ersten Schritt bereits gemeinsam mit dem Gesundheitsamt besonders gefährdete Personen identifiziert und anderweitig untergebracht worden seien. Derzeit lebten in der für bis zu 750 Personen ausgelegten Einrichtung rund 370 Menschen, weitere Umzüge von rund 50 Personen würden derzeit vorbereitet.
„Wer in einer Sammelunterkunft lebt, muss sich an die Hausordnung und an die Quarantänebestimmungen des Gesundheitsamtes halten, wie jede und jeder andere auch“, betonte die Senatorin. Leider zeige sich seit dem Auftreten des Virus in der Erstaufnahmeeinrichtung immer wieder, dass Einzelne mutwillig gegen elementare Regelungen verstießen. „Gegen mehrere Personen mussten bereits Hausverbote ausgesprochen werden, weil sie Auflagen nicht eingehalten oder absichtlich falsche Feueralarme ausgelöst haben, offenbar in der Absicht Unruhe im ganzen Hause zu verbreiten. Dadurch wird ein Klima verstärkt, das der derzeit ohnehin schwierigen Lage nicht guttut.“
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Dr. Bernd Schneider, Pressesprecher bei der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, Tel.: (0421) 361-4152, E-Mail: bernd.schneider@soziales.bremen.de