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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Bremen als Vorbild: Senatorin Quante-Brandt stellte IN-Touch-Projekt in Brüssel vor

Bremens Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, hat am heutigen Mittwoch (7. September 2016 2016) in der Bremer EU-Vertretung in Brüssel das erfolgreiche Modell IN-Touch vorgestellt.

07.09.2016
(v. l. n. r.) Dr. Detlef Eckert (Direktor in der Generaldirektion "Beschäftigung, Soziales und Integration") der Europäischen Kommission, Christian Bruns (Leiter der Bremer EU-Vertretung), Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Youssef Fakie (Student der Betriebswirtschaftslehre aus Syrien, Teilnehmer des IN-Touch-Projekts), Jens Kemper (Hochschulbüro HERE der staatlichen Hochschulen des Landes Bremen), Prof. Dr. Yasemin Karakaþoðlu (Konrektorin für Internationalität und Diversität an der Universität Bremen)
(v. l. n. r.) Dr. Detlef Eckert (Direktor in der Generaldirektion "Beschäftigung, Soziales und Integration") der Europäischen Kommission, Christian Bruns (Leiter der Bremer EU-Vertretung), Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Youssef Fakie (Student der Betriebswirtschaftslehre aus Syrien, Teilnehmer des IN-Touch-Projekts), Jens Kemper (Hochschulbüro HERE der staatlichen Hochschulen des Landes Bremen), Prof. Dr. Yasemin Karakaþoðlu (Konrektorin für Internationalität und Diversität an der Universität Bremen)

Bremens Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, hat am heutigen Mittwoch (7. September 2016 2016) in der Bremer EU-Vertretung in Brüssel das erfolgreiche Modell IN-Touch vorgestellt. Das Gasthörer-Programm für Hochschulen, das es seit zwei Jahren in Bremen gibt, war das erste seiner Art und ist mittlerweile zu einer Marke in Bremen und weit darüber hinaus geworden. Es fand national und international große Beachtung. Die EU-Kommission hat dem Projekt als Good-Practice-Beispiel "Vorbildcharakter für andere Institutionen" beigemessen. Als Leuchtturmbeispiel solle es europaweit bekannt gemacht werden.

"Wir wollen Türen öffnen und qualifizierten geflüchteten Menschen helfen, den Weg in ein Studium oder eine wissenschaftliche Weiterqualifikation besser und schneller zu finden", erklärte Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt. "Bildung, Ausbildung und Sprachkenntnisse sind wichtige Schlüssel für eine gelingende Integration. Ich freue mich sehr, dass wir das in Bremen frühzeitig gemeinsam mit den Hochschulen in Angriff genommen haben. Wir haben schon einiges erreicht."

Mit Beginn des Sommersemesters 2014 wurde das Programm IN-Touch als bis dahin bundesweit einziges seiner Art ins Leben gerufen. Unabhängig vom Aufenthaltsstatus ermöglicht das Programm geflüchteten Menschen mit akademischem Hintergrund an regulären Hochschulveranstaltungen sowie an studentischen Arbeitsgruppen teilzunehmen und Zertifikate zu erwerben. Voraussetzung für die Teilnahme sind der Besuch einer Hochschule im Heimatland und gute Deutsch- oder Englischkenntnisse. Alle vier staatlichen bremischen Hochschulen sind an dem Projekt beteiligt.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "We have a lot of talents", mit der die Freie Hansestadt Bremen ihre wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Stärken in Brüssel präsentiert, haben Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu, Konrektorin für Internationalität und Diversität an der Universität Bremen, Jens Kemper vom Hochschulbüro HERE, und Youssef Fakie, Student der Betriebswirtschaftslehre aus Syrien und Teilnehmer des IN-Touch-Projektes im Sommersemester 2016, über das Projekt berichtet.

Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu von der Uni Bremen betont: „Wir sind eine weltoffene Universität und das wollen wir auch zeigen. Indem die Universität ihre Türen für Geflüchtete öffnet, öffnet sie sich auch selbst und entwickelt sich dadurch weiter. In-Touch ist nicht für die Geflüchteten, sondern auch für die Universität eine Chance."

Für Youssef Fakie haben sich durch die Teilnahme an dem IN-Touch-Projekt im Sommersemester 2016 die Chancen auf ein Studium erhöht. Er beginnt im Wintersemester sein BWL-Studium an der Universität Bremen. Fakie: "Die Teilnahme am IN-Touch-Programm bedeutete für mich, dass ich von Anfang an Vorlesungen und Seminare besuchen und in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen arbeiten konnte. Damit erhoffte ich mir, später an der Universität Bremen ein Studium aufnehmen zu können und einen Abschluss zu erreichen."

Zum Gesamtkonzept zur Integration von Flüchtlingen ins Wissenschaftssystem gehört in Bremen auch das Hochschulbüro HERE (HERE steht für "Higher Education Refugees Entrance"). Es liegt zentral im "Haus der Wissenschaft" in Bremens Altstadt und ist Dreh- und Angelpunkt für das umfangreiche Integrationsprogramm der staatlichen Hochschulen in Bremen und Bremerhaven.
Jens Kemper vom Hochschulbüro HERE sagte: "Mit IN-Touch konnten wir in Bremen eine bisher verschlossene Tür zu höherer Bildung für Geflüchtete öffnen und jungen Menschen Hoffnung und Perspektive geben. IN-Touch war und ist ein Leuchtturm in der Hochschullandschaft Europas."

Insgesamt 200 geflüchtete Menschen sollen systematisch in Sprachkursen und studienvorbereitenden Maßnahmen der Hochschulen fit fürs Studium oder die Weiterqualifikation gemacht werden. Sie werden intensiv von studentischen Mentoren betreut.

Dass Bremen mit der Integration der Geflüchteten in das Wissenschaftssystem einen guten, pragmatischen und unbürokratischen Weg eingeschlagen hat, bestätigte bei der Veranstaltung in der Bremer EU-Vertretung auch Dr. Detlef Eckert, Direktor der Generaldirektion "Beschäftigung, Soziales und Integration" der Europäischen Kommission. Er erhoffe sich vom Bremer Vorbild interessante Erfahrungswerte auch für andere Länder.

Das Thema Integration von Geflüchteten spielte heute auch eine Rolle im Gespräch von Senatorin Eva Quante-Brandt mit Marc Scherer von der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. Dabei ging es um die Herausforderungen, mit denen die Gesundheitssysteme auf nationaler, aber auch auf EU-Ebene bei der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge konfrontiert sind. Bremen ist in diesem Bereich gut aufgestellt: Als erstes Bundesland hat es die Gesundheitskarte für Flüchtlinge eingeführt, deren bundesweite Einführung derzeit noch diskutiert wird.

Weitere Informationen unter:

www.blogs.uni-bremen.de/intouch/
www.herebremen.de/

Foto: Vertretung der Freien Hansestadt Bremen bei der Europäischen Union