25.04.2006
Gründerin ist die Stiftung Friedehorst – Start zum Schuljahr 2007/2008
Die Stiftung Friedehorst wird in Bremen zum Schuljahr 2007/2008 ein evangelisches Gymnasium eröffnen. Es wird den Namen des Bremer Kaufmanns Eduard Nebelthau tragen, der die Gründung dieser privaten Schule mit einem Teil seines Nachlasses ermöglicht hat. Die private Schule wird als Ganztagsschule für die Klassen 5 – 12 geplant und soll für alle offen sein, gleich welchen Glaubens. Gleichwohl wird sie sich durch ein klares evangelisch-diakonisches Profil auszeichnen, wie Dr. Georg-Hinrich Hammer, Vorsteher der Stiftung, bei der heutigen öffentlichen Vorstellung dieses Projektes betonte. Als weitere Besonderheiten des Gymnasiums nannte er die Bilingualität (englisch/deutsch) sowie das Fach „Wirtschaft und Ethik“ in der Oberstufe. Die Schule soll zunächst zweizügig beginnen und zentral in der Stadt gelegen sein, ein Standort steht noch nicht fest.
Friedehorst in Bremen-Lesum – bekannt als Einrichtung für behindert, kranke und alte Menschen – hat sich nach eigenen Angaben schon seit geraumer Zeit mit der Gründung einer evangelisch geprägten Schule befasst. Es fehlte allerdings das nötige Startkapital. Nun ermöglicht es der Nachlass des Ehepaars Nebelthau, diese Pläne umzusetzen und damit „das schulische Angebot in Bremen zu bereichern“, wie Hammer betonte. Mit der finanziellen Ausstattung und dem Schulgeld kann sich die neue Schule selber drei Jahre lang finanzieren – eine Voraussetzung, um danach staatliche Zuschüsse zu bekommen.
Allerdings wird die Schule ein Schulgeld von 300 Euro im Monat verlangen, möchte aber auch Stipendienplätze vergeben.
Eduard Nebelthau, 1902 in Halle geboren, war ein erfolgreicher und wohlhabender Bremer Kaufmann, Teilhaber der Firma J.H. Bachmann, 1954 wurde er dänischer Generalkonsul, 1965 Präses der Handelskammer. Er starb 1971, seine Frau hoch betagt im Jahre 2004. Das Ehepaar, das ihr Kind im Alter von 3 Jahren verlor, war sehr kinderlieb. Mit ihrem Nachlass sind eine Reihe bremischer Einrichtungen bedacht worden. „Es hätte ihnen sicher gefallen, dass jetzt auch eine Schule gegründet und damit etwas für Kinder getanwird“, betonte Nachlassverwalter Dr. Dietz Schütte.
Die Bremische Evangelische Kirche begrüßt die Gründung dieses evangelischen Gymnasiums in Bremen. Sie werde sich zwar nicht finanzielle beteiligen, aber an dem Schulkonzept mitarbeiten, so Brigitte Boehme. Die Präsidentin des Kirchenausschusses zeigte sich erfreut darüber, dass aus der Mitte der evangelischen Kirche nunmehr eine solche Schule angeboten werden könne.