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Bremen plant ein buntes Fest zum Tag der Deutschen Einheit

Es soll eine fröhliche gemeinsame Feier werden, die mehr ist als ein Volksfest mit Bratwurstständen und Bierbuden. Hunderttausend Besucher aus der ganzen Republik wollen die Bremer am 2. und 3. Oktober in ihrer Stadt begrüßen. Der Grund für die Festlichkeiten: Im Oktober begeht die Bundesrepublik Deutschland den zwanzigsten Jahrestag des Falls der Deutschen Mauer, und die Freie Hansestadt Bremen richtet hierfür die zentralen Feierlichkeiten mit Festgottesdienst im Dom und Festakt in der „Bremen-Arena“ aus. „Für Bremen und Bremerhaven ist das eine hervorragende Gelegenheit, sich als traditionsreiches aber auch als innovatives Land mit hohem Potenzial und interessanten Möglichkeiten zu präsentieren“, sagt Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD). „Wir stellen Bremen und Bremerhaven in den Mittelpunkt des Interesses und ziehen Blicke der Öffentlichkeit auf Stadt und Region. Zwei Tage ist Deutschland zu Gast bei uns. Diese Chance wollen wir nutzen.“

Seit 1990 feiert die Bundesrepublik den Tag der Deutschen Einheit. Die zentralen Feierlichkeiten werden jedes Jahr in dem Bundesland ausgerichtet, aus dem der amtierende Bundesratspräsident stammt. Bremen war vor 16 Jahren das letzte Mal an der Reihe. Damals reichte noch die untere Rathaushalle aus, damit sich die Bundesländer präsentieren konnten – eine Ausstellungsfläche von drei mal drei Metern war für jedes Land genug. Doch die Dimensionen haben sich verändert: In diesem Jahr wird sich die Länder- und Bundesmeile, auf der sich auch Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung präsentieren, mit 1,2 Kilometer Länge in der Südlichen Überseestadt in der Straße An der Reeperbahn erstrecken. Hier gibt es Deutschland en miniature. Ein Boulevard, auf dem die deutschen Länder an einem Stück kulinarisch, kulturell und touristisch zu erleben sind.

Am Beginn der Ländermeile rund um den Weser Tower präsentieren sich Bremen und Bremerhaven. Das Motto: Zwei Städte ein Land. „Wasser, Wind und Weltraum, das sind die drei W als Schwerpunkte unserer Länderpräsentation, die anschaulich und unterhaltsam die höchst zukunftsfähigen Qualitäten unserer Städte zeigen“, sagt Dr. Klaus Sondergeld, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bremen.
Bremen werde aufregende Einblicke in die Welt der Wissenschaft, der Hafenwirtschaft und der Kultur vermitteln.
Die offizielle Eröffnung der Feierlichkeiten findet bereits am Freitag,
1. Oktober statt. Auf dem Marktplatz gibt es unter dem Motto „Danke Bremen“ ein Konzert, präsentiert von Radio Bremen. Der Dank gilt allen, die sich an den Vorbereitungen für das Fest beteiligt haben.
Am Sonnabend und am Sonntag werden die Aktivitäten im gesamten Festgebiet – der Innenstadt, Schlachte und Überseestadt – gestartet. Ein besonderer Höhepunkt ist das Konzert von Sängerin Nena am Samstagabend auf der großen Bühne von Radio Bremen am Europahafen. Am 3. Oktober wird von der Bühne auch das legendäre Hafenkonzert gesendet. Zudem treten Stefan Gwildis mit Band und Silly mit Sängerin Anna Loos auf.

Am Sonntag ist der Tag der offiziellen Feier: Hieran nehmen der neue Bundespräsident, Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Bürgerdelegationen ehrenamtlicher „Ost-West-Brückenbauer der 16 Bundesländer teil. Eingeladen sind zudem in Deutschland akkreditierte Botschafter, hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Kultur, Zeitzeugen und Akteure der Friedlichen Revolution und der Aufbaujahre. Die Feierlichkeiten beginnen mit einem ökumenischen Gottesdienst im Bremer Dom, der live vom ZDF übertragen wird. Der anschließende offizielle Festakt findet in der „Bremen Arena“ auf der Bürgerweide statt. Die Reden vom Bremer Bürgermeister und vom neuen Bundespräsidenten werden live von der ARD übertragen.
Und auch eine Musikparade der Marchingbands, Spielmannszüge, Trachtengruppen und stadtbekannten Musikern aus allen Bundesländern wird es geben. Gegen 11.15 Uhr wird die Parade auf dem Marktplatz von den Repräsentanten der Verfassungsorgane eröffnet. Ihr Weg führt über die Schlachte und die südliche Überseestadt zur Hauptbühne am Europhafenkopf.

Andere Töne werden am Tag der Deutschen Einheit im Weserhaus angeschlagen: Das Nordwestradio hat bekannte Gäste, wie Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher, Autor Günther Grass, Gesine Schwan, einst Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin oder Fraktionsvorsitzenden der Linken Gregor Gysi zur Diskussionsrunde eingeladen. Bürgermeister Böhrnsen freut sich schon jetzt auf das „bunte Fest“. „Wir werden wie beim Kirchentag zeigen, dass wir ein guter Gastgeber sind.“

Weitere Informationen zum Tag der Deutschen Einheit 2010 auf www.tag-der-deutschen-einheit.de