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Gemeinsame Presseerklärung

Bremen präsentiert sich zum Tag der Deutschen Einheit in Tokio

22.09.2006

Bürgermeister und Wirtschaftssenator reisen mit hochrangiger Delegation nach Japan - Feierlichkeiten und Ausstellung in der Deutschen Botschaft in Tokio

Die Freie Hansestadt Bremen wird den diesjährigen Tag der Deutschen Einheit gemeinsam mit japanischen Partnern und Freunden in Tokio begehen. Bremen folgt damit der guten Tradition der Bundesländer, den 3. Oktober gemeinsam mit Deutschen Botschaften in aller Welt zu feiern. Das Bundesland Bremen ist in diesem Jahr Partnerland der Deutschen Botschaft in Tokio. Bremens Bürgermeister und Präsident des Senats, Jens Böhrnsen sowie Bremens Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek werden aus diesem Anlass mit einer hochrangigen Delegation nach Japan reisen, um die zahlreichen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Kontakte Bremens zu japanischen Partnern zu intensivieren und zu stärken. Gleichzeitig möchte Bremen sich mit seinen vielfältigen Stärken in Japan präsentieren. Dazu gehört in den Räumen der Botschaft eine Bremen-Ausstellung. Die Feierlichkeiten am 3. Oktober werden von Musikerinnen und Musikern der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen umrahmt. Dieses renommierte Bremer Ensemble hatte kürzlich in Japan einen umjubelten Auftritt mit der Aufführung aller neun Beethoven-Symphonien.

Die Delegation wird am 2. Oktober morgens in Tokio eintreffen. An diesem Tag sind Bürgermeister Böhrnsen und weitere Delegationsmitglieder zu Gast in Tokios Technologiepark, dem Yokosuka Research Park. Zwischen dieser Einrichtung und dem TZI (Technologie-Zentrum Informatik) der Bremer Universität bestehen seit Jahren enge wissenschaftliche Beziehungen. Vorgesehen sind zudem Besuche und Gespräche im National Institute of Information und Communications Technologie, NTT sowie bei weiteren Instituten. Bürgermeister Jens Böhrnsen: „Wir haben im Technologiebereich sehr viel voneinander lernen können. Die nächsten Kooperationen sind in Vorbereitung und werden die Zusammenarbeit auf diesem Feld auf eine breitere Basis stellen“.

Für Wirtschafts- und Häfensenator Jörg Kastendiek ist parallel ein Besuch bei der größten japanischen Reederei NYK (Nippon Yusen Kaisha Group) geplant. An dem Termin werden auch Detthold Aden, Vize-Präses der Handelskammer und Vorstandsvorsitzender der BLG Logistics Group sowie Jürgen Holtermann, Geschäftsführer der Bremer Hafengesellschaft bremenports, teilnehmen. NYK ist einer der wichtigsten Kunden der Bremischen Häfen im Asienverkehr. 2005 wurden mit NYK rund 45.000 Container und 190.000 Fahrzeuge umgeschlagen. Senator Kastendiek: „NYK ist angesichts der stetig wachsenden Container - und Automobilverkehre ein wichtiger strategischer Partner für zukunftsweisende Logistikprojekte.“ In diesem Sinne diene das Gespräch mit dem Management der Reederei der Kundenpflege und dem Gedankenaustausch.

Der 3. Oktober in der Deutschen Botschaft in Tokio steht ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Dazu gehören im Verlaufe des Nachmittags neben der Eröffnung der Bremen-Ausstellung in den Räumen der Botschaft zwei Empfänge mit Grußbotschaften und Ansprachen. Zu den Empfängen werden rund 2000 Gäste erwartet. Vor Beginn der Feier ist ein Pressegespräch für die japanischen Medien mit dem Deutschen Botschafter Hans-Joachim Daerr, Bürgermeister Jens Böhrnsen, Senator Jörg Kastendiek und BLG-Chef Detthold Aden vorgesehen.

Japan ist für Bremen eines der wichtigsten asiatischen Partnerländer. Die Bremischen Häfen (Jahresumschlag 54 Mio Tonnen) gehören zu den größten und leistungsfähigsten in Europa, im Autoumschlag ist Bremen europaweit an der Spitze.

Auch die meisten Automobile japanischer Herkunft nehmen seit langem ihren Weg auf den deutschen und europäischen Markt über Bremens Häfen. Kompetent und zuverlässig werden hier vielfältige logistische Leistungen für japanische Unternehmen erbracht – beispielsweise bei der kundenspezifischen Fahrzeugausstattung oder bei Lagerungs- und Distributionsdiensten. Vor diesem Hintergrund ist Bremen an der Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit japanischen Häfen und Reedereien interessiert.

Bremen hat einen hervorragenden Ruf als High-Tech-Standort. Das Erfolgsrezept in Bremens Technologiepark: Hier werden auf beispielhafte Weise Forschung, Lehre und Anwendung miteinander verknüpft. Seit 2003 kooperiert Bremen übrigens mit dem Technologiepark Yokosuka vor den Toren Tokios. Die technologischen Zukunftsthemen Mobilkommunikation und Robotikforschung sind hier wie dort wichtige Aktionsfelder. So war Bremen mit großem Erfolg und starker japanischer Beteiligung Austragungsort des Robocups 2006, der Fußballweltmeisterschaft der Roboter. Bremen und Osaka verstehen sich als „Robocup-Sister-Cities“ und pflegen vielfältige wissenschaftliche Kontakte, zwischen beiden Bürgermeistern gab es einen engen Austausch.

146 Meter hoch, in Europa einzigartig und ein Symbol für die herausragende und wachsende Bedeutung von Forschung, Wissenschaft und Innovation in Bremen: Das ist der Fallturm am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen. Erbaut für Experimente in der Schwerelosigkeit, wie sie in ganz Europa nur hier möglich sind. Eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit besteht seit Jahren zum Drop Tower in Toky-City, beide Einrichtungen wollen Ende Oktober einen Kooperationsvertrag miteinander schließen.

Der Standort Bremen ist für die europäische Luft- und Raumfahrt von herausragender Bedeutung. Für die ersten Fertigungsschritte des größten jemals gebauten Passagierflugzeuges —der Airbus A 380 — beispielsweise ist Bremen zuständig. Hier wird auch die komplette Steuerung und die Endstufe der Ariane 5 — Rakete entwickelt und gebaut. Das Columbus-Modul für die Internationale Raumstation ISS stammt ebenfalls aus Bremen. Mit Unterstützung der deutschen Bundesregierung und der EU wird Bremen in der nächsten Zeit zur europäischen Modellregion Luft- und Raumfahrt weiterentwickelt. Und ganz aktuell: In Bremen wird demnächst ein neues Institut des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) eröffnet. Die Bedeutung des Raumfahrtstandortes Bremen

zeigt sich nicht zuletzt darin, dass im Jahre 2010 rund 3000 Raumfahrtexperten beim weltweit bedeutendsten wissenschaftlichen Kongress im Bereich Raumfahrt COSPAR in Bremen zusammenkommen werden.

Spitzentechnologie made in Bremen findet sich u.a. auch in der Automobilindustrie. Die DaimlerChrysler AG produziert in ihrem zweitgrößten Werk innerhalb Europas in Bremen die C-Klasse sowie mehrere Roadster- und Sportmodelle.

Als hervorragender Botschafter Bremens auf kulturellem Gebiet hat sich die Deutsche Kammerphilharmonie, ein weltweit geschätztes Spitzenensemble, einen Namen gemacht. Auf ihrer Japan-Tournee im Mai erlebte das Bremer Orchester anlässlich der Aufführung aller neun Beethoven-Symphonien innerhalb von nur drei Tagen ein begeistertes Publikum und überschwängliche Kritiken. Der renommierte japanische Musikkritiker Kazunoba Yasuba schrieb über die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen: „Ohne jeden Zweifel das Beste der Welt“. Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit wird es nunmehr ein Wiedersehen und Wiederhören in Japan geben.