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Bremen-Premiere: "Geschichte und Erinnerung in Niedersachsen und Bremen: 75 Erinnerungsorte"

Buchvorstellung im Rathaus: "Ein Geburtstags-Geschenk zum Jubiläum der beiden Länder"

27.05.2022

Vor 75 Jahren – genauer gesagt am 21. Januar 1947 – wurde mit der Proklamation No. 3 der US-Militärbehörden das Land Bremen als selbständiges Land wiederhergestellt. Der Zwei-Städte-Staat mit dem Namen "Freie Hansestadt Bremen" begeht in diesem Jahr also das 75-jährige Landesjubiläum. Das Land Bremen ist damit älter als die Bundesrepublik, die erst 1949 mit Inkrafttreten des Grundgesetzes wieder ein souveräner Staat wurde. Das umgebende Niedersachsen wurde im November 1946 als Land gebildet. Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, der Leiter des Staatsarchives Bremen, Prof. Dr. Konrad Elmshäuser, und Prof. Dr. Gerd Steinwascher von der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen haben am Freitag, 27. Mai 2022, das anlässlich der beiden Landesjubiläen erschienene Buch "Geschichte und Erinnerung in Niedersachsen und Bremen – 75 Erinnerungsorte" im Senatsaal des Bremer Rathauses vorgestellt.

Freuen sich über das Buch Geschichte und Erinnerung in Niedersachsen und Bremen – 75 Erinnerungsorte (von links): Prof. Dr. Kontad Elsmhäuser (Leiter des Staatsarchivs Bremen), Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und Prof. Dr. Gerd Steinwascher von der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Foto: Senatspressestelle
Freuen sich über das Buch "Geschichte und Erinnerung in Niedersachsen und Bremen – 75 Erinnerungsorte" (von links): Prof. Dr. Kontad Elsmhäuser (Leiter des Staatsarchivs Bremen), Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und Prof. Dr. Gerd Steinwascher von der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Foto: Senatspressestelle

Der Bürgermeister zur Bremen-Premiere des Werkes: "Mein Dank geht an die Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen für dieses lesenswerte und umfangreiche Werk. Das Buch ist ein Geburtstags-Geschenk zum Jubiläum der beiden Länder und es ist eine Einladung, sich unter anderem mit Personen und Orten in den beiden Ländern zu befassen." Bovenschulte: "Wir schauen auf 75 bewegte Jahre zurück, auf den Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Landes und die Entwicklung zu lebendigen und liebenswerten Orten mit einer hohen Lebensqualität. Das verbinden wir unter anderem mit so großen Namen wie Wilhelm Kaisen, mit Orten wie den Häfen in Bremen und Bremerhaven sowie dem Roland auf dem Bremer Marktplatz. Und wir verbinden das auch mit einer guten Zusammenarbeit mit unserem großen Nachbarn Niedersachsen."

Der Mitherausgeber des Buches, Prof. Dr. Gerd Steinwascher, stellte die Gesamtidee des Buchprojektes mit Themen, Ereignissen, Personen sowie ausgesuchten Orten vor und informierte über den Wandel von Erinnerungskultur. Der Professor erläuterte, wie stark das kollektive und populäre Erinnern, das sich allgemein durchsetzt, oftmals vom Kern der wirklichen Ereignisse abweicht und auch einem steten Wandel unterliegt. Prof. Dr. Konrad Elmshäuser ist Leiter des Staatsarchives Bremen und hat als Autor unter anderem die im Buch enthaltenen Beiträge über die Bremer Stadtmusikanten und Bremens legendären Nachkriegsbürgermeister Wilhelm Kaisen verfasst. Der Historiker berichtete unter anderem über die lange Entwicklung der Bremer Stadtmusikanten vom Märchen zu einem weltweit bekannten Stadtsignet und Markenzeichen für die Hansestadt sowie über Wilhelm Kaisen, der nicht nur Person, sondern mittlerweile auch "Ort, Denkmal und kollektive Idee geworden" ist.

Der Umschlag des Buches. Foto: Senatspressestelle
Der Umschlag des Buches. Foto: Senatspressestelle

Die Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen hat mit dem im Wallstein Verlag erschienenen Werk (512 Seiten, 39 €, ISBN 978-3-8353-3872-2) die Erinnerungskultur Nordwestdeutschlands in den Blick genommen. Die Erinnerung an die gemeinsame Geschichte der Regionen findet diverse Anknüpfungspunkte: Konkrete Orte wie der Auswandererhafen Bremerhaven und der Bunker Valentin, Personen wie Wilhelm Kaisen, Monumente wie der Kolonialelefant, Kunstwerke, aber auch Bräuche, Lieder und Ideen. Diese Erinnerungsorte ermöglichen eine Aneignung der Vergangenheit und eine Identitätsbildung und Selbstverortung unserer Gesellschaft. Sie können vergessen, wiederbelebt und je nach Interessenlage neu interpretiert werden. In kurzen Essays werden exemplarisch 75 regionale, gesamtniedersächsisch-bremische sowie nationale und europäische Erinnerungsorte vorgestellt, die einen Bezug zu Bremen und Niedersachsen haben. Dabei wird der Bogen von der Antike bis zur Gegenwart gespannt und das breite Methodenspektrum der modernen Landesgeschichte zur Anwendung gebracht. Das Buch will zugleich als Leseangebot zur Beschäftigung mit der reichen Geschichte Niedersachsens und Bremens anregen.

Geschichte im Blick

Die Buchvorstellung im Bremer Rathaus stand ganz im Zeichen der noch bis 20. Juni 2022 in der Unteren Halle des Bremer Rathauses zu sehenden Ausstellung "Bremen – Geschichte – Welterbe" und den bevorstehenden Bremer Welterbetagen 2022, die am 1. Juni 2022 vom Bürgermeister mit dem Mitsingfest "Bremen so frei – Ein Fest in 11 Liedern" auf dem Marktplatz eröffnet werden . Mehr dazu unter www.welterbe.bremen.de

Achtung Redaktionen:
Bei Rückfragen zur Buchpräsentation, zu den Bremer Welterbetagen 2022 sowie zur Ausstellung in der Unteren Halle steht Ihnen das UNESCO-Welterbeteam in Rathaus gerne zur Verfügung.

Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Fotos: Senatspressestelle
Foto-Download (jpg, 538.6 KB) Buchvorstellung im Rathaus
Foto-Download (jpg, 538 KB) Buchcover

Ansprechpartner für die Medien:
Peter Lohmann, Senatskanzlei, Tel.: (0421) 361-2193, E-Mail: welterbebremen@sk.bremen.de