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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Bremen treibt Inklusion weiter voran

174 Plätze für Schülerinnen und Schüler mit besonderen sozial-emotionalen Problemlagen

02.05.2024

Mit dem neuen Schuljahr setzt Bremen das Gesamtkonzept für Schülerinnen und Schüler mit besonderen sozial-emotionalen Problemen weiter um und erweitert die schulischen Angebote für diese jungen Menschen. An den Standorten der Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren, kurz ReBUZ, gehen vier neue Bildungsabteilungen an den Start, die Kindern und Jugendlichen in Bremen ein schulisches Angebot machen, die zurzeit aufgrund von massiven, umfangreichen Auffälligkeiten und Bedarfen im Regelschulsystem nicht angemessen oder nur extrem verkürzt beschult werden können.

"Bremen ist Vorreiter der schulischen Inklusion, davon profitieren die jungen Menschen mit besonderem Förderbedarf, die wir in viel größerem Maße als andere Bundesländer zu einem erfolgreichen Schulabschluss führen. Kein Kind soll außen vor bleiben. Unser Ziel ist es, sie durch temporäre Angebote zu unterstützen und sie damit wieder ins Regelschulsystem zurückzuholen. Mit den neuen Bildungsabteilungen schaffen wir mehr als doppelt so viele Plätze für Kinder mit großen sozialen und emotionalen Schwierigkeiten, die sonst der Schule fernbleiben würden", sagt die Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp.

Statt bisher 81 Kinder und Jugendliche können dann im Schuljahr 2024/25 bereits 174 Heranwachsende versorgt werden, Schülerinnen und Schüler aus der Region, die etwa durch besondere biografische Brüche und/oder umfangreiche Belastungen vor dem Ausschluss von gesellschaftlicher und/oder schulischer Teilhabe stehen oder bereits davon betroffen sind. Damit wird diesen Kindern und Jugendlichen, die teilweise auch schulmeidendes Verhalten zeigen, mithilfe der multiprofessionellen Teams eine deutlich verbesserte Perspektive wie auch die Möglichkeit geboten einen Schulabschluss zu schaffen. Die weitere Planung sieht vor, die Zahl auf bis zu 194 Plätzen auszubauen.

Alle diese Bildungssettings für Schülerinnen und Schüler mit hohen Förderbedarfen im sozial-emotionalen Bereich in der Stadt Bremen werden über die regionalen Bildungsabteilungen an den ReBUZ realisiert, die eine eigene koordinierende Fachaufsicht erhalten. Bis zum Schuljahr 2023/2024 werden sämtliche bereits vorhandenen schulersetzenden Lerngruppen wie auch die Angebote für schulmeidende Schülerinnen und Schüler den Bildungsabteilungen in den Regionen zugeordnet. In enger Verzahnung mit der Beratung der ReBUZ umfasst das Konzept neben passenden Angeboten für Schulmeiderinnen und –meider auch spezifische temporäre intensivpädagogische Angebote. Die neuen Bildungsabteilungen ersetzen damit auch das Förderzentrum an der Fritz-Gansberg-Straße, wo zuletzt durch den bereits geleisteten regionalen Aufbau nur noch 18 Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf im sozial-emotionalem Bereich beschult wurden.

Diese Schülerinnen und Schüler finden nun ab 1. August ein passgenaues Angebot wohnortnah und sozialraumorientiert in den vier auf die Stadtteile verteilten Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren: im ReBUZ Nord (Eldon Burke Haus), ReBUZ West (Vegesacker Straße und Ohlenhof Farm), ReBUZ Ost (im Gebäudekomplex Oberschule Schwachhausen) und das ReBUZ Süd (alte Grundschule Kirchhuchting).

Mit dem neuen Konzept stellt die Senatorin für Kinder und Bildung sicher, dass es vergleichbare regionale Angebote gibt und etabliert zugleich ein sogenanntes Clearingverfahren, das fachlich klärt, ob Kinder und Jugendliche an einer temporären Beschulung durch die multiprofessionellen Teams der Bildungsabteilung gefördert werden sollen oder – mit besonderer Unterstützung – teilweise oder durchgehend ihre Schule besuchen können. Eine Rückkehroption ins Regelschulsystem wird den betreffenden Schülerinnen und Schülern jederzeit offengehalten. Grundsätzliches Ziel ist es, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler wieder in ihrer Stammschule beschult werden. Der Kontakt zur Stammschule wird deshalb konsequent gehalten und eine enge Zusammenarbeit sichergestellt.

Schon heute hat Bremen mit einer Exklusionsquote von 0,8 Prozent die niedrigste Exklusionsquote in der Bundesrepublik: 99,2 Prozent der Kinder in Bremen mit sonderpädagogischen Förderbedarfen besuchen allgemeinbildende Schulen.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Patricia Brandt, Pressesprecherin der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: patricia.brandt@bildung.bremen.de