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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau | Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

"Bremer Bündnis zur Unterstützung der natürlichen Geburt" ins Leben gerufen

Gemeinsame Pressemitteilung des Senators für Gesundheit und der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

17.01.2013

Jedes dritte Kind in Bremen kommt per Kaiserschnitt zur Welt. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Kaiserschnittrate in Deutschland verdoppelt. "Schwangere Frauen müssen darin gestärkt werden, ihr Kind natürlich zu gebären", so Gesundheitssenator Hermann Schulte-Sasse und Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe, die am gestrigen Mittwoch (16.01.2013) gemeinsam mit Bremer GynäkologInnen und Hebammen aus Klinik und Praxis, mit KinderärztInnen und Krankenkassen ein Bündnis zur Unterstützung der natürlichen Geburt gegründet haben. Das Bündnis hat bei seinem ersten Treffen beschlossen, gemeinsame Empfehlungen für die Betreuung von Schwangerschaft und Geburt zu erarbeiten, um so den primär gesunden Prozess der Schwangerschaft zu unterstützen, Hindernisse zu analysieren und möglichst zu beseitigen. Die Beratung von Frauen und Paaren soll gestärkt und Informationsdefizite so vermindert werden. Zudem geht es um die Frage, wie sehr Klinikorganisation und Versorgungstruktur das Vorgehen von Geburtshelfer/innen und Hebammen beeinflussen.

"Schwangerschaft ist keine Krankheit", betont Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe. "Wir müssen Frauen stärken, auf die Fähigkeiten ihres Körpers zu vertrauen. Leider wird Schwangerschaft heute viel zu oft als Risikofaktor gesehen. Strukturelle und wirtschaftliche Faktoren tun ein Übriges, dass eine natürliche Geburt häufig nicht die Zeit bekommt, die sie braucht, oder schon im Vorfeld vorschnell für einen Kaiserschnitt plädiert wird. Es ist gut, dass sich alle Beteiligten mit ihren verschiedenen Sichtweisen zusammengetan haben, um gemeinsam neue Wege zu beschreiten – zurück zu mehr Natürlichkeit."

"Gesundheitspolitisch steht außer Frage, dass schwangere Frauen primär darin gestärkt und unterstützt werden sollten, ihr Kind natürlich zu gebären", erklärt Gesundheitssenator Hermann Schulte-Sasse, "Bremen ist dafür bekannt, den Fragen der Frauengesundheit besonderes Augenmerk zu widmen und insbesondere die Medikalisierung weiblicher Lebensphasen, also zunehmende medizinische Einflüsse und Eingriffe in alle Lebensbereiche, kritisch zu hinterfragen. Das Ziel des Bündnisses, evidenzbasierte und patientenorientierte Betreuungskonzepte zu entwickeln, kann ich nur begrüßen."