13.06.2008
Am Mittwoch (11. Juni 2008) wurden in Berlin die besten Schülerzeitungen Deutschlands durch den derzeitigen Bundesratspräsidenten Ole von Beust ausgezeichnet. Bisher war dieser Schülerzeitungswettbewerb der Länder eine Domäne der süddeutschen Länder Bayern und Baden-Württemberg. 2008 wird erstmals eine Schülerzeitung aus Bremen als beste Schülerzeitung Deutschlands ausgezeichnet: Das „Rhododendronblatt“ hat in der Kategorie Sonderschulen/Förderschulen den 1. Preis errungen.
Am Förderzentrum am Rhododendronpark (für die Bereiche Wahrnehmung und Entwicklungsförderung) werden die Schülerinnen und Schüler kooperativ unterrichtet, also in Gemeinschaft mit nicht behinderten Schulkameraden. Die Lerngruppe des Sonderpädagogen Michael Haag gibt seit Jahren ihre Schülerzeitung mit dem Titel Rhododendronblatt heraus. Entsprechend der Behinderung ist es eine große Zeitung im Format DIN A3 mit vielen Bildern und einfacher Sprache. Trotzdem berichtet diese Schülerzeitung nicht nur über Schulausflüge und Klassenfeste. Die Jury war beispielsweise sehr beeindruckt davon, dass mit dem Mittel einer „Foto-Story“ das Thema „Zwangsheirat“ sachkundig und kompetent behandelt wurde. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften in verschiedene Rollen, fotografierten ihre Geschichte und produzierten ihre Texte. Große Politik – doch sehr wohl ein Thema für die Schülerzeitung behinderter Jugendlicher.
Das zeigt auch die zweite Auszeichnung des Blattes: Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vergibt einen Sonderpreis für „Bürgerschaftliches Engagement“. In einer Ausgabe des Rhododendronblattes vor der Bürgerschaftswahl im vergangenen Jahr hatten die Redakteure ihren behinderten Mitschülern genau erklärt wie man wählt und auch über Gespräche mit Politikern berichtet. Sie setzten sich für den Erhalt der "botanika" ein und unterstützten Projekte in Entwicklungsländern.
Die Freude der Schüler-Redaktion des „Rhododendronblattes“ über ihre doppelte Anerkennung ist groß und zeigt: Auch Bremer Schülerzeitungen können auf Bundesebene gewinnen. Die jetzige Auszeichnung soll aber noch mehr Bremer Schülerzeitungen ermutigen, sich an der neuen Ausschreibung des Schülerzeitungswettbewerbes der Länder beteiligen, die in den nächsten Wochen erfolgt.
Hinweis:
Mehr Informationen gibt Hans- Wolfram Stein, Bremer Landesbeauftragter für den Schülerzeitungswettbewerb der Länder, Tel: 0421/506595, mobil:0152/08895061; bzw. Sonderpädagoge Michael Haag, 0421/4985747.