20.01.2003
Jordanier und Israelis in einem Boot
Vor sechs Jahren begann die Arbeit von Bremer Meereswissenschaftlern in der jordanischen Marine Science Station in Aqaba am Nordzipfel des Roten Meeres.
Jordanische und israelische Meereswissenschaftler bei der Eichung einer ozeanographischen Mess-Sonde zur Messung der Temperatur und des Salzgehaltes im Golf von Aqaba, Rotes Meer (Foto: MSS, Aqaba). |
Vier Kilometer Luftlinie verbinden die jordanische Meeresstation mit dem israelischen Forschungszentrum in Eilat. Dazwischen liegt das 700 m tiefe Wasser des Golfs. Seine Umweltüberwachung verbindet Jordanien und Israel. Sie erfolgt auf beiden Seiten des Golfs nach einheitlichen Methoden, die Messgeräte müssen dafür geeicht werden. In der vorigen Woche trafen sich die kleinen Forschungsschiffe auf der Mittellinie und dann nahmen die Wissenschaftler beider Länder die Messungen gemeinsam vor. Die jordanischen Geräte wurden von Bremer Seite für die regionale Zusammenarbeit bereitgestellt.
Trotz der zunehmend schwierigen politischen Lage im Nahen Osten bemühen sich die Anrainer des Roten Meeres, die Kooperation fortzusetzen. Deutsche Unterstützung spielt hierbei eine große Rolle: Mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) engagieren sich das ZMT und das Kieler Institut für Meereskunde beim Aufbau einer "Clean Aquaculture"-Anlage zur ökologischen Nutzung von Rifforganismen. Ferner ist ein deutsch-israelisch-palästinensisch-jordanisches Projekt zur Erforschung der bedrohten israelischen und jordanischen Korallenriffe geplant, dessen Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ab Ende März erwartet wird.