19.01.2005
Der Chinesische, im Exil lebende Dichter und Schriftsteller Bei Dao erhält den "Jeanette Schocken Preis – Bremerhavener Bürgerpreis für Literatur 2005". Der Preissumme in Höhe von 7.500,-- € wird von Bremerhavener Bürgerinnen und Bürgern für den alle zwei Jahre zu vergebenen Preis gestiftet in mahnender Erinnerung an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten und zur Ermutigung für verfolgte Literatur. Der Preis wird am 1. Mai 2005 in Bremerhaven im Rahmen eines Festaktes übergeben.
Die unabhängige Jury des "Jeanette Schocken Preises – Bremerhavener Bürgerpreis für Literatur", der Zsuzsanna Gahse, Carola Stern, Hugo Dittberner, Wolfgang Emmerich und Wend Kässens angehören, begründet ihre Entscheidung u. a. damit, dass Bei Dao nach der chinesischen Kulturrevolution mit seiner Dichtung der Einsamkeit und des Nein zur Vereinnahmung zu einer modernen chinesischen Stimme der Weltliteratur geworden sei. Seine Dichtung kennzeichnet nach Meinung der Jury "ein Selbstverständnis, das ‚obskure‘, hermetische Dichtung wie einen Schild in die Öffentlichkeiten unserer globalisierten Welt hält. Und doch lockt der Reichtum vor allem der Gedichte, ausgehend von suggestiven, ja im Freiheitsdrang zündenden Passagen, in die Wahrnehmung neuer Bilder und Bildwelten."
Preisträger dieses in seiner Form als Bürgerpreis einmaligen Literaturpreises waren zuletzt u. a. George Tabori, Barbara Honigmann, Imre Kertész und Louis Begley.