Für einen "Aufbruch nach der Pandemie" hat Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte heute (16. September 2021) in seiner vor der Bremischen Bürgerschaft (Landtag) abgegebenen Regierungserklärung geworben. Die zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergriffenen Maßnahmen seien notwendig gewesen. Und gleichzeitig dürfte niemand die Augen davor verschließen, "dass sie erhebliche negative Auswirkungen gehabt haben" – im Bildungsbereich, in der Wirtschaft, bei den sozialen Kontakten.
Diese Folgen zu bekämpfen, müsse das Ziel der nächsten Phase der Corona-Politik sein, so Bovenschulte. Sein Leitmotiv dabei: "Es darf nicht sein, dass sich die Gesellschaft nach der Pandemie noch stärker als bislang spaltet – in Arme und Reiche, in die, die in der Pandemie um ihre Existenz gefürchtet haben, und die, die ohne Einbußen davongekommen sind. Wir brauchen deshalb, davon bin ich fest überzeugt, eine gerechte Lastenverteilung. Und wir müssen die in besonderer Weise unterstützen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind." Dazu zähle auch, den in den "systemrelevanten Berufen Beschäftigten" Dank und Anerkennung nicht allein durch Beifall zu zeigen, sondern "dass diese Wertschätzung auch in deren Geldbeutel ankommt."
"Impfkampagne zeigt, was wir leisten können"
Bovenschulte ist überzeugt, dass gerade das Land Bremen den jetzt erforderlichen Aufbruch schaffen wird. Das zeige der große Erfolg der Bremer Impfkampagne, die den Zwei-Städte-Staat seit langem bundesweit deutlich an die Spitze bei den Impfquoten geführt hat. Bovenschulte: "Das zeigt, was unsere Gesellschaft, was unser Gemeinwesen zu leisten in der Lage ist, wenn wir alle zusammenhalten. Wenn wir nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten, wenn wir alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten, und wenn jede und jeder sich mit vollem Einsatz, mit den besten Ideen und mit großer Leidenschaft einbringen kann. Diesen Zusammenhalt und diesen Gemeinsinn werden wir auch in den kommenden Wochen und Monaten brauchen."
Als Beispiele nannte der Präsident des Senats einige Themenbereiche:
Noch sei die Pandemie nicht überstanden, so Bovenschulte, doch zeige sich inzwischen dank der Impferfolge, dass "wir die Pandemie jetzt Schritt für Schritt hinter uns lassen werden". Und das bedeute, dass sich Politik und Gesellschaft jetzt vermehrt um die Bewältigung der Folgen kümmern müssten.
Krankenhaus-Inzidenz wird bestimmend
Bovenschulte kündigte in der Regierungserklärung außerdem an, dass auch Bremen künftig die Krankenhaus-Inzidenz laut Bundesinfektionsschutzgesetz als wesentlichen Indikator nutzen werde anstelle der bisherigen Infektions-Inzidenz. Am Ende werde ein "mehrstufigen Reaktionsplan" stehen: "Mit einer Entwarnungsstufe bei niedrigen Corona-Werten, einer Risikostufe bei hohen Werten und wahrscheinlich zwei Stufen dazwischen." Und vorstellbar sei auch, für Clubs, Kultur und Gastronomie zu einer optionalen 2-G-Regel zu kommen. Über beides werde der Senat in Kürze entscheiden.
Zum Download:
Regierungserklärung (pdf, 243.6 KB)
Ansprechpartner für die Medien:
Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361- 2396, christian.dohle@sk.bremen.de