Während des Fastenmonats Ramadan veranstalten die islamischen Verbände und Moscheegemeinden auch im Land Bremen traditionell Iftar-Essen. Eingeladen sind zu diesen Veranstaltungen auch immer Gäste aus Politik, Verwaltung, Kultur und Wirtschaft. Am Montag, 20. Mai 2019, nahm Bürgermeister Carsten Sieling am Iftar-Essen der Islamischen Föderation Bremen (IFB) und der Schura Bremen (Islamische Religionsgemeinschaft Bremen e.V.) teil.
Bremens Bürgermeister Sieling begrüßte zusammen mit Ekrem Kömürcü, Vorsitzender des IFB, und dem Vorsitzenden der Schura, Murat Çelik, die sehr zahlreich erschienenen Gäste, unter ihnen: Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer, Bürgermeisterin Karoline Linnert, Bildungssenatorin Claudia Bogedan sowie Libuse Cerna (Vorsitzende des Bremer Rats für Integration), Cornelius Neumann-Redlin (Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände im Lande Bremen), Jörn Hermening (Ortsamtsleiter Hemelingen), Pastor Dr. Bernd Kuschnerus (designierter Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, BEK), und Theresa Pieper (Dialogbeauftragte der BEK).
"Die freundschaftlichen Beziehungen der islamischen Religionsgemeinschaften in unseren beiden Städten zu Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft sind überaus beispielhaft", lobte Bürgermeister Carsten Sieling und hob mit einigen Beispielen hervor, dass sich die muslimischen Religionsgemeinschaften nicht nur für die religiösen, sondern auch für die sozialen und kulturellen Belange ihrer Mitglieder einsetzen.
Beispielhaft nannte Bürgermeister Sieling zwei Projekte: Erstens das Projekt "Al-Etidal", das gemeinsam vom Bund und dem Senat finanziert wird. Mit dem Projekt soll das Zugehörigkeitsgefühl junger Musliminnen und Muslime in Bremen gestärkt und Eltern, Lehrkräfte und Stadtteilakteure in Bezug auf Radikalismus und Extremismus beraten werden.
Das zweite Projekt gilt Menschen, die auf die schiefe Bahn gekommen sind. Für sie gibt es nun zehn muslimische Seelsorgerinnen und Seelsorger, die vor einigen Wochen in der Zentrale der IFB ihre Urkunden erhalten haben. In diesem bundesweit einmaligen Projekt, das gemeinsam von der Schura Bremen und dem Senator für Justiz und Verfassung initiiert wurde, werden sich die muslimischen Seelsorgerinnen und Seelsorger künftig in der Justizvollzugsanstalt insbesondere um muslimische Inhaftierte kümmern. Hier mit dem Ziel, sie bei der Beantwortung existenzieller Fragen zu unterstützen.
Am Dienstag (21. Mai 2019) lud dann der Landesverband der Islamischen Kulturzentren in Norddeutschland e.V. (VIKZ) zu seinem Iftar-Empfang im Verein für Integration und Bildung e.V. in Osterholz ein. Bürgermeister Carsten Sieling und Engin Aydin, Gemeindetheologe in Osterholz für den VIKZ, begrüßten gemeinsam die zahlreichen Gäste. Unter den Gästen war auch Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer.
Angesichts des hohen Flüchtlingszuwachses in den letzten Jahren dankte Bürgermeister Sieling den Gemeinden für ihren Einsatz und den herzlichen Empfang der Neuangekommenen. Denn anhand der Geschichte sehe man, wie Zuwanderer unsere Stadt bereichern, betonte Sieling: "Die Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter der 1960er Jahre haben Bremen und Bremerhaven mit aufgebaut, bereichert und nachhaltig geprägt. Und aus den einstigen Gästen sind Einheimische geworden. Ihre Nachkommen sind heute Geschäftsleute und Künstler, Polizisten und Lehrer, Juristen und Ärzte. Durch die Einwanderung geflüchteter Menschen aus islamisch geprägten Ländern sind auch die Gemeinden bunter und lebendiger geworden", so Sieling.
Bürgermeister Sieling lobte außerdem das Engagement des VIKZ in der religiösen, sozialen und kulturellen Betreuung von Musliminnen und Muslimen in Deutschland. Mit dem Projekt "Bildungs-Brücken: Aufstieg!" will der VIKZ die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen verbessern, indem er arabisch-, türkisch- und russischsprachige Eltern und Alleinerziehende berät und unterstützt.
Hintergrund
Iftar bedeutet im Arabischen "Fastenbrechen", ein fester Bestandteil des Ramadans. Dies ist der Monat im islamischen Mondkalender, in dem Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fasten, gemeinsam fastenbrechen, Essen für Verwandte und Freunde, Nachbarn und Kollegen organisieren, gemeinsam beten und bedürftigen Menschen helfen. Der Fastenmonat Ramadan, der dieses Jahr am 6. Mai begann, endet am 3. Juni. Nach der Fastenzeit wird das dreitägige Ramadan-Fest (4. bis 6. Juni) gefeiert. Zum diesjährigen traditionellen Ramadan-Empfang im Bremer Rathaus lädt der Bürgermeister für Mitte Juni ein.
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