Simon Bolivar hat in Bremen eine neue Heimat gefunden: Am heutigen Donnerstag (5. Juli) enthüllten Prof. Dr. Yasemin Karakasoglu, Konrektorin der Universität Bremen, Jaidys Briceno, Generalkonsulin der Bolivarischen Republik Venezuela und Rose Pfister, Referatsleiterin Bildende Kunst beim Senator für Kultur, gemeinsam ein Denkmal für den Unabhängigkeitskämpfer und Nationalheld vieler südamerikanischer Staaten. Die Büste steht am Ende der Enrique-Schmidt-Straße, am Hörsaalgebäude.
Am heutigen Nationalfeiertag Venezuelas würdigte Generalkonsulin Briceno die lange Tradition der Freundschaft zwischen Deutschland und ihrem Land und wies auf die seit dem Ende der spanischen Kolonialherrschaft bestehenden wirtschaftlichen Verbindungen, besonders zu den Hansestädten, hin. Mit dem Kunstwerk drücke Venezuela seinen Dank dafür aus.
Prof. Dr. Karakasoglu nannte die Skulptur „eine Bereicherung für den Campus“. Sie hoffe, dass das Werk zur Auseinandersetzung mit Befreiungsbewegungen in der Welt im Allgemeinen und mit der Person Bolivars im besondere anrege.
Rose Pfister, Referatsleiterin beim Senator für Kultur, dankte dem Generalkonsulat Venezuelas, mit dessen Hilfe es möglich war, das Kunstwerk in Bremen wieder aufzustellen. Sie verwies auf die allgemein gültigen Werte, für die Bolivar eingetreten war: „Unabhängigkeit, Freiheit und Würde der Völker“.
Bei der Skulptur handelt es sich um eine Bronzebüste auf einem Sockel aus Oberkirchener Sandstein. Die Gesamthöhe beträgt gut zwei Meter. Die Inschrift gibt unter anderem ein Zitat Alexander von Humboldts wider: „Der Ruhm Bolivars gehört der Menschheit.“
Simon Bolivar (1782-1830) führte als General die Unabhängigkeitsbewegung auf dem Gebiet der heutigen Staaten Venezuela, Kolumbien, Panamá, Ecuador, Peru und Bolivien an und sorgte so für ein Ende der spanischen Kolonialherrschaft in diesem Teil Südamerikas. Beeindruckt von der amerikanischen Revolution, der US-amerikanischen Verfassung und den Theorien Rousseaus war es Bolivars Ziel, ein freies Südamerika zu schaffen.
1933 stiftete die Republik Venezuela anlässlich von Bolivars 150. Geburtstag eine Marmorbüste. Die Arbeit des Künstlers Ernst von Wacholt stand in Bremen zunächst an der Ecke Marcusallee / Deliusweg, ehe sie durch eine 1960 hergestellte Bronzeplastik ersetzt wurde. Die Marmorarbeit steht heute im Gobelinzimmer des Rathauses.
Nachdem das Exemplar aus Bronze stark beschädigt war, wurde es 1988 abgebaut. Auf Initiative des Generalkonsulats von Venezuela wurde ab 2010 diese Arbeit restauriert und mit einem neuen Sockel versehen. Als Standort wurde aufgrund seiner vielfältigen Beziehungen zu Lateinamerika die Universität Bremen ausgesucht.
Foto: Pressereferat Senator für Kultur