Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, hat (am heutigen Freitag, 5. September 2014) das Deutsche Schiffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven besucht. Begrüßt wurde sie durch den Präsidenten des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister und Kultursenator Jens Böhrnsen, Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz und die geschäftsführende Direktorin des Museums, Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner.
Die geschäftsführende Direktorin des Museums führte die Bundesministerin durch das Haus und erläuterte die Konzeption. Ministerin Prof. Dr. Wanka freute sich, das DSM als eines der acht deutschen Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft zu besuchen und sich vor Ort ein Bild zu machen.
"Es ist mir eine Freude, die Bundesministerin heute hier begrüßen zu können. Ich werte Ihren Besuch als Zeichen des Interesses am Museum, befindet sich das Haus doch in einer Phase der grundlegenden Neuaufstellung", so Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen. Ziel dieses Prozesses sei es, die Entwicklung des Hauses zu einem 'integrierten Forschungsmuseum' im Sinne der 2012 formulierten Anforderungen der Leibniz-Gemeinschaft voranzutreiben, erklärte der Bürgermeister. Dies umfasst unter anderem, wissenschaftliche Forschung und Vermittlungsarbeit noch enger als bisher miteinander zu verknüpfen und so die Erforschung und Präsentation von Schifffahrtsgeschichte und von Meeresnutzung auf eine neue Grundlage zu stellen.
Böhrnsen weiter: "Im heutigen Vortrag von Prof. Dr. Kleingärtner wurde deutlich, dass das im vergangenen Jahr neu zusammengestellte Direktorium diese Herausforderungen mit großem Engagement annimmt." Der eingeschlagene Weg werde von Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Quante-Brandt in den Gremien positiv begleitet.
Ministerin Prof. Dr. Wanka betonte, dass das DSM seit der Neuaufstellung ein für den Bund interessantes Haus sei. "Eine einzigartige Sammlung und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die beste Basis für den Erfolg. Der Bund steht zur Weiterentwicklung des Museums", schrieb die Ministerin ins Gästebuch des DSM.
"Das Deutsche Schiffahrtsmuseum ist unverzichtbar für die maritime deutsche Geschichtsforschung", betonte Bremerhavens Oberbürgermeister Grantz. "Die Forschungsarbeit läuft seit mehr als 40 Jahren mit sichtbarem Erfolg. Eines der größten und eindrucksvollsten Beispiele: die Hansekogge aus dem Jahr 1380, die durch die hervorragende und innovative Arbeit der Wissenschaftler am DSM konserviert, restauriert und bewahrt werden konnte."
Die inhaltliche Neuausrichtung wird in den kommenden Jahren eng mit einer umfassenden baulichen Sanierung des Museums verzahnt. Die Planungen für den ersten Bauabschnitt befinden sich in der Endphase. "Ich bin sehr dankbar, dass das Land Bremen und der Bund diesen ersten Bauabschnitt gemeinsam finanzieren", betonte Bürgermeister Böhrnsen. Dies sei eine wichtige Geste des Bundes, die die Bedeutung des DSM unterstreiche, handele es sich doch bundesweit um das einzige Museum, das sich umfassend mit der deutschen Schifffahrtsgeschichte in alle ihren Facetten, der Nutzung der Meere und der Unterwasser-Archäologie beschäftige. "Vier Jahrzehnte intensiver Museumsbetrieb haben Spuren hinterlassen", ergänze Oberbürgermeister Grantz. "Die denkmalgeschützten Gebäude des DSM müssen saniert und auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Mit der erforderlichen Modernisierung wird neben dem Forschungsbereich auch der öffentliche Ausstellungsbereich noch attraktiver und durch den Ausbau zum 'Integrierten Forschungsmuseum' öffnet sich das DSM noch weiter für das Publikum. Das von Bund, Land und Stadt zunächst mit 42 Millionen Euro angeschobene Sanierungsprogramm ist ein wichtiger Schritt dorthin." Bremens Regierungschef Jens Böhrnsen überreichte Ministerin Prof. Dr. Wanka ein Schreiben mit der Bitte, Gespräche auf Arbeitsebene über die weiteren Bauabschnitte zu ermöglichen.
Ministerin besucht das MARUM
Die nächste Station bei ihrem Besuch im Land Bremen führt die Ministerin in das MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. Wanka verschafft sich dort bei einem Institutsrundgang ein Bild von der Leistungsfähigkeit des Zentrums. Unter dem Motto "Dem Meer auf den Grund gehen!" erforscht das MARUM seit mehr als zehn Jahren Schlüsselprozesse in der marinen Umwelt. Einen wichtigen Meilenstein erreichte das MARUM im Jahr 2012: Damals bewilligte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Weiterförderung des Exzellenzclusters MARUM – eine der Grundlagen für die Anerkennung der Universität Bremen als Exzellenzuniversität.
Foto: Senatspressestelle