Sie sind hier:

Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Bundesverkehrsministerium fördert Erprobung von innovativem Fahrdienst in Bremen

Erfolgreicher Förderantrag der BSAG zu 'bus on demand'

30.11.2018

Am heutigen Freitag (30.11.2018) erfolgt im Bundesverkehrsministerium in Berlin die Übergabe des Förderbescheids über 1,1 Millionen Euro an die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) für die Erprobung eines bedarfsgesteuerten Buskonzeptes – auch 'bus on demand' genannt. Hiermit sollen in einem noch festzulegenden Gebiet Minibusse flexibel über eine Smartphone-App gerufen werden können, die dann vor allem Zubringerdienste zu den regulären Bus- oder Straßenbahnlinien übernehmen sollen. "Mit dem Bus on demand kann die BSAG ihre Bedienungsqualität auch in Gebieten erhöhen, in denen heute aufgrund niedriger Nachfrage nur ein begrenztes ÖPNV-Angebot zur Verfügung steht", sagt Hajo Müller, Sprecher des Vorstands der Bremer Straßenbahn AG. "Hiermit wird ein ergänzendes, vom klassischen Fahrplan und Routen unabhängiges ÖPNV-Angebot erprobt werden.“

Der Förderbescheid ist auch ein Ergebnis des Green City Masterplans, den der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr in diesem Jahr zusammen mit BSAG und VBN (Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen) erarbeitet hat. "Mit der Erprobung von neuen, App-gesteuerten Verkehrsangeboten werden die Chancen der Digitalisierung genutzt, um den ÖPNV als Alternative zum Auto weiter auszubauen", betont Joachim Lohse, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr. "Solche Pilotprojekte sind wichtig, um die Mobilitätswende realisieren zu können."

Ziel der Maßnahme ist die Einrichtung eines dem ÖPNV als erweiternder Service und als Zubringerdienst dienenden On-Demand-Shuttlesystems. Damit sollen Stadtgebiete mit nicht ausreichender Abdeckung durch den bisherigen ÖPNV flexibel und nachhaltig erschlossen werden, um so mehr Personen vom eigenen Fahrzeug in den Umweltverbund zu überführen. Für Bürgerinnen und Bürger, die den ÖPNV bereits nutzen, soll dieses zusätzliche Angebot die Qualität des ÖPNV weiter steigern.

Mitte 2019 soll der Betrieb des On-Demand-Dienstes starten. Innerhalb des noch festzulegenden Gebiets können dann zu den in der Vorbereitungsphase definierten Zeiten von Kunden via eines Smartphone-Portals die On-Demand-Shuttlebusse bestellt werden. Das Portal gibt zudem Auskunft über aktuelle ÖPNV-Angebote sowie Alternativen zum Shuttle. Werden Shuttles gebucht, so werden über Algorithmen Routen bestimmt, die die Anfragen bündeln und somit effizient, also mit möglichst geringsten Kilometer-Aufwand die Aufträge abwickeln können. Diese Routen werden dann von den Fahrerinnen und Fahrern abgefahren, um die Kunden am vereinbarten Start aufzunehmen und zum vereinbarten Ziel zu befördern. Eine spontane Zieländerung sowie das "Heranwinken" eines Busses ohne vorherige Buchung sind nicht möglich. Nach Beendigung der Fahrt fährt das Shuttle entweder zur Betriebsstelle zurück oder bekommt eine neue Fahrt zugeteilt. Eine Konkurrenz zu Taxidiensten ist somit nicht gegeben.

Der Bus-on-demand hat primär eine Zubringerfunktion und soll vollständig von der BSAG betrieben werden. De Förderzeitraum umfasst die Jahre 2019 und 2020.