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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Car-Sharing kann europäische Städte um 600.000 Autos entlasten

Europäisches Modellprojekt unter Bremer Koordination stellt praktische Ergebnisse vor

15.09.2011

Am heutigen Donnerstag, 15.09.2011, findet im Haus des Europäischen Wirtschaft- und Sozialausschusses EESC in Brüssel die Abschlusstagung des europäischen Car-Sharing-Projektes momo statt. Zentrales Ergebnis: Die europäischen Städte können durch Car-Sharing um 600.000 Autos entlastet werden, für die dann kein Parkplatz mehr gebraucht würde. Dieses entspricht aneinandergereiht einer PKW-Schlange, die von Stockholm bis Madrid reichen würde!

Das Projekt „more options for energy efficient mobility through Car-Sharing“ befasst sich mit den Leistungen des Car-Sharing für eine energieeffiziente Mobilität und wird durch das Programm „Intelligent Energy for Europe IEE“ gefördert. Am Projekt nehmen unter der Koordination durch den Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Bremen Partner aus acht Ländern teil, darunter auch der Weltverband für den öffentlichen Verkehr UITP.

Alle europäischen Städte leiden unter dem Parkplatzproblem. Deshalb sind innovative Lösungen gefragt. In Bremen ist bereits ein Car-Sharing Aktionsplan beschlossen: Um rund 6.000 Autos kann der Parkplatzdruck bis zum Jahr 2020 gemindert werden, wenn dann über 20.000 Bremerinnen und Bremer die Autos von Car-Sharing-Anbietern nutzen. Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Joachim Lohse sieht Bremen auf einem guten Weg, der aber konsequent weiterverfolgt werden muss: „Car-Sharing spielt eine große Rolle für Bremen. Wir können hier viel für die Entlastung der Stadtteile tun.“

Rund 150 Experten aus 23 Ländern und vier Kontinenten erörtern auf der momo-Konferenz die Potenziale des Car-Sharing und die Ergebnisse des momo-Projektes (s. Momorandum im Anhang). Hieran haben Verwaltungen, Car-Sharing-Anbieter, Wissenschaftler und Vertreter von Verkehrsbetrieben aus Belgien, Deutschland, Griechenland, Finnland, Irland, Italien, Spanien und Tschechien mitgearbeitet. Bremen dient mit seinem Car-Sharing Aktionsplan als Referenzprojekt. Der zuständige EU-Kommissar Oettinger lobt in seinem Grußwort: „Car-Sharing ist eines der innovativen Konzepte für eine nachhaltige städtische Mobilität.“ Er sieht die Notwendigkeit für einen Paradigmenwandel.
Während sich Car-Sharing in Deutschland, Schweiz, den Niederlanden und Belgien oder auch in der Metropole London dynamisch entwickelt, haben gerade die neueren EU-Länder Probleme, Car-Sharing-Angebote zu entwickeln. momo hat genau an dieser Übertragung von Lösungen angesetzt – denn, warum sollte man das Rad zweimal erfinden?

Weitere Informationen:] www.momo-cs.eu (Projekt-Website – in Englisch)

Mit kurzen, pfiffigen Videospots macht das momo-Projekt auf die Potenziale des Car-Sharing aufmerksam:

www.youtube.com/watch?v=lySRP1DjDBE

www.youtube.com/watch?v=I_ckr0XJOJg&feature=related

www.youtube.com/watch?v=Aih8W0Tg300&feature=related

www.youtube.com/watch?v=mKGNhT3rTxo&feature=related

Hintergrund:

Momorandum
Die Ergebnisse und Forderungen des momo-Projektes in Kürze:

Die Europäische Kommission wird aufgefordert,

  • Car-Sharing angemessen in ihre verkehrsbezogenen Forschungs- und Demonstrationsvorhaben aufzunehmen.
  • gerade in Hinblick auf die mögliche Car-Sharing-Entwicklung in den verkehrlich völlig überlasteten Städten der neueren EU-Länder Fördermaßnahmen zu initiieren, die mit einem fachlichen Austausch „erfahrener“ Car-Sharing-Städte einhergehen sollten.
  • sich auch hinsichtlich straßenverkehrsrechtlicher Bestimmungen zu engagieren. So sind z.B. in Ländern wie Belgien, Finnland, den Niederlanden, Italien und Groß-Britannien Car-Sharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum Standard.
  • auch in der Betrachtung neuer Antriebstechniken die Frage ‚nutzen statt besitzen’ von Beginn an einzubeziehen. Wer an Elektroautos mit ihrer eher kurzen Reichweite denkt, sollte die Frage beantworten können, mit welchen Fahrzeugen größere Reichweiten zurückgelegt werden können. Car-Sharing-Angebote mit einer vielfältigen Flottenzusammensetzung für alle Wege können das ideale Angebot sein.
  • den von den momo-Partner gesehenen Handlungsbedarf in der Kooperation zwischen dem ÖPNV und Car-Sharing zu befördern. Während der ÖPNV einen Basismobilitätsbedarf in den Städten abdeckt, ist das Car-Sharing-Auto die bessere Lösung, wenn es in schlecht erschlossene Regionen geht, Dinge zu transportieren sind oder es einfach mal ganz schnell gehen muss. Die Mitwirkung des Weltverbandes für den öffentlichen Verkehr UITP und die Teilnahme ihres Präsidenten Alain Flausch an der Podiumsdiskussion unterstreichen diesen Ansatz.