Sie sind hier:
  • "Da geht noch was": Landesfrauenbeauftragte zu Gender Mainstreaming

Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

"Da geht noch was": Landesfrauenbeauftragte zu Gender Mainstreaming

19.11.2013

"Wir sind schon weit gekommen, aber es gibt noch deutlich Luft nach oben", bewertet Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe den Stand des Gender-Mainstreaming-Prozesses, der heute Thema im Senat war. Insbesondere bei den bremischen Mehrheitsgesellschaften, aber auch bei der Vergabe von Gutachten und Aufträgen gebe es "erhebliche Defizite", so steht es im vierten Fortschrittsbericht zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Bremischen Verwaltung. "Das heißt, dass die bremischen Gesellschaften sich mit dem Auftrag der Chancengleichheit von Männern und Frauen, beispielsweise als Kriterium für Tantiemenzahlung für die Vorstände – noch gar nicht oder nicht ausreichend auseinandergesetzt haben", erklärt die Landesfrauenbeauftragte, "das aber ist überfällig." Ähnliches gelte für die Vergabe von Gutachten und Aufträgen durch Stellen des Landes Bremen: "Wenn ein Gutachten vergeben wird, das dann Grundlage beispielsweise für Stadt- oder Sozialraumplanung wird, dann muss sichergestellt sein, dass die Lebenssituationen von Frauen und Männern gleichermaßen zugrunde gelegt sind, sprich auch im Gutachten ausdrücklich benannt und erhoben werden. Das aber geschieht nicht, obwohl der Senat es explizit beschlossen hatte – das Gleiche gilt für die Auftragsvergabe", so Ulrike Hauffe. Abschließend erklärt sie: "Der Prozess des von der EU vorgegebenen Gender Mainstreamings läuft in Bremen seit über zehn Jahren. Auch wenn die Inhalte eher einfach sind – nämlich bei allem Politik- und Verwaltungshandeln die Frage mit zu berücksichtigen: welche Folgen hat eine Maßnahme für Frauen und für Männer? – steht der so genannte Gender-Prozess in der bremischen Verwaltung nicht sonderlich hoch im Kurs. Das ist durchaus verständlich angesichts der immensen Aufgaben, die die Verwaltung zu stemmen hat. Aber das gesetzlich verbriefte Ziel einer gleichberechtigten Teilhabe von Männern und Frauen sollte es uns wert sein. Also: Da geht noch was!"