In zweieinhalb Tagen über 1.600 Kita-Beschäftige in der Stadt Bremen geimpft
01.03.2021"Ich bin etwas aufgeregt, freue mich aber auch sehr, dass es jetzt losgeht", sagt Nadine Stulgies. Es ist Sonntagmorgen, 8.50 Uhr. Die 36-Järhige ist pädagogische Fachkraft in der Gröpelinger Kita Quirli, jetzt steht sie im Bremer Impfzentrum auf der Bürgerweide. Freundliche Helferinnen und Helfer empfangen dort die Menschen, die zurzeit geimpft werden. Beschäftigte in Kitas gehören seit Freitag dazu. "Am Dienstag hatten wir von der Priorisierung gehört, auch davon, dass der Bürgermeister und Senatorin Bogedan sich besonders eingesetzt haben. Am Mittwochabend hatten wir Informationen", so Stulgies. "Ich bin wahrliche nicht immer einverstanden mit dem, was in Kitas passiert, einiges könnte besser laufen. Die extrem schnelle und unkomplizierte Organisation der Impfungen ist aber sehr beeindruckend, da hat die Behörde ganze Arbeit geleistet."
Nach der schnellen Anmeldung müssen zunächst ein Aufklärungsmerkblatt und ein Fragebogen ausgefüllt werden - unter andrem zu Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und Allergien . "Das ist ja schnell gemacht. Wir Kita-Beschäftigten hatten die Fragebögen und Infomaterial schon von der Behörde mitgeschickt bekommen. Ich hatte mich eingelesen, in Medien informiert und mit medizinisch versierten Freunden gesprochen, auch über den Impfstoff. AstraZeneca soll ja nicht an über 65-Jährige vergeben werden, in Bremen ist der Impfstoff aber schon vorhanden. Ich finde es richtig, dass er jetzt, nachdem Pflegekräfte medizinischer Berufe dran waren, nicht liegen bleibt, sondern an die Beschäftigten in Kitas und Grundschulen verimpft wird", sagt die 36-Jährige. Es werde niemandem etwas weggenommen.
Mit dem ausgefüllten Bogen geht es in einer der vielen Kabinen des Impfzentrums zum Arztbesuch. Dr. Markus Schopp ist einer der Freiwilligen. Über 30 Jahre lang war der jetzige Ruheständler Hausarzt in Bremen-Nord und ist nun regelmäßig im Impfzentrum im Einsatz. Einfühlsam geht er auf die Frage von Nadine Stulgies ein, ob es etwas ausmache, dass sie in der kommenden Woche innerhalb einer Kita-Radartestung getestet werden. "Nein, da brauchen sie überhaupt keine Befürchtungen haben, das macht gar nichts. Alle Tests, ob im Rachen oder der Nase, reagieren auf die Viren. Sie bekommen bei der Impfung keine Viren gespritzt. Die Impfung geht in den Arm und gelangt nicht auf die Schleimhäute", erklärt der Arzt, der auch noch einmal näher über den Impfstoff informiert. "Er ist eindeutig besser als sein Ruf. Er ist sehr wirksam. Da sind insbesondere in den sozialen Netzwerken viele falsche Informationen im Umlauf", ist Dr. Schopp überzeugt und wirft noch einen ausführlichen Blick in den Impfpass.
Danach geht weiter mit der Impftour zur nächsten Kabine, wo schon die Pflegerin mit der Spritze wartet. „Welchen Arm hätten sie denn gerne, Frau Stulgies?". Ganz klar, der Linke soll es sein. Und schon geht’s los: ein wenig tupfen, einsprühen und die Nadel sowie Impfstoff landen im Arm. „Na, den Piks habe ich tatsächlich gar nicht gespürt, so schnell ging das", sagt Stulgies etwas überrascht. Pflaster drauf, fertig. Ein freundliches "Tschüs" und ab geht es in den Ruhebereich. 15 Minuten sollen die Geimpften dort waren. "Alle waren sehr freundlich und zugewandt, die Organisation in diesem Zentrum ist professionell und klasse. Ich nehme einen sehr positiven Eindruck mit und hoffe, dazu beizutragen, dass sich möglichst viele der Beschäftigten in der Kindertagesbetreuung impfen lassen", sagt die Gröpleinger Kita-Fachkraft.
Die Gesundheitsminister-Konferenz hatte am Montag, 22. Februar 2021, die Priorisierung für Kita und Grundschule beschlossen. Am Mittwoch, 24. Februar 2021, informierte Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung (SKB), in einer Videokonferenz die Träger von Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und -tagespflege der Stadt Bremen. Am gleichen Tag wurden die notwendigen Codes und Informationen zur Weiterleitung an die Kitas an die Träger geschickt. Seit Freitag, 26. Februar 2021, wurden rund 4.500 Termine gebucht, davon 1.600 Impfungen (bis Sonntagvormittag, 28. Februar 2021) bereits durchgeführt.
Ab Mitte dieser Woche (9. Kalenderwoche) werden Codes an Beschäftigte in Grundschulen, Förderzentren, Regionalen Beratungs- und Unterstützungszentren (ReBUZ) und Quartiers-Bildungszentren (QBZ) verschickt, damit auch sie Impftermine buchen können. Schulleitungen waren ebenfalls am Mittwoch, 24.Februar 2021, von Senatorin Bogedan mit zusätzlichen Details per Mail informiert worden.
Senatorin Claudia Bogedan: "Mehr als 1.600 Beschäftigte aus der Kindertagesbetreuung und Kindertagespflege der Stadt Bremen haben sich an den ersten zweieinhalb Tagen impfen lassen, insgesamt wurden 4.500 Impftermine gebucht. Damit wird die Impfquote in Bremen kräftig erhöht. Die Träger der Kindertagesbetreuung und Kindertagespflege haben umgehend gehandelt und die von SKB übermittelten Codes sehr zügig verteilt. Das ist ein großer Erfolg. Danke an die Träger, die die extrem kurzfristige Organisation so schnell und unkompliziert gestützt haben. Danke auch an das Team des Impfzentrums und an die Gesundheitssenatorin. Und einen großen Dank für das schnelle Handeln der Beschäftigten. Alle tragen dazu bei, die Pandemie einzudämmen."
Ansprechpartnerin für die Medien:
Annette Kemp, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: annette.kemp@bildung.bremen.de
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