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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Deputation beschließt Entwicklungsplan Migration und Bildung

02.10.2014

Die Deputation für Bildung hat heute (Donnerstag, 2.10.2014) den "Entwicklungsplan Migration und Bildung für das Land Bremen 2014-2018" beschlossen. Bildungssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt: "Mit dem von uns vorgelegten Bericht liegt die erste Gesamtübersicht vor, in der die Situation von Menschen mit Zuwanderergeschichte im Land Bremen beschrieben wird. Wir haben einen Überblick darüber, wie Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in unser Bildungssystem eingebunden sind." Auf der Basis der Expertise von Frau Prof. Karakasoglu und auf der Grundlage des ersten Bremer Bildungsberichts "Migration-Bildung-soziale Lage" wird mit dem Entwicklungsplan Migration und Bildung für einzelne Handlungsfelder eine grundlegende konzeptionelle Weiterentwicklung vorgenommen. Ziel ist dabei eine interkulturelle Schule, die über die Konzentration auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund deutlich hinausgeht und sich an alle Beteiligten in den Bildungsinstitutionen richtet. Senatorin Quante-Brandt betonte, der Bericht runde eine Strategie ab, die das Ziel habe, die Bildungsbeteiligung und den Bildungserfolg aller Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Bisherige Einzelmaßnahmen sollten auf den Prüfstein gestellt werden und in eine Gesamtstrategie einmünden: "Wir sind in Bremen schon recht weit. In vielen Schulen ist es Alltag und Normalität, dass Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Herkunft gemeinsam lernen. Unsere Lehrkräfte sind für das Thema sensibilisiert. Aber selbstverständlich gibt es noch vieles zu verbessern. Dafür liefert der Entwicklungsplan Migration und Bildung eine gute Grundlage." In den folgenden Jahren werde es darum gehen, den Entwicklungsplan in den Schulen umzusetzen und weiterzuentwickeln.

Kernthemen:

Spracherwerb als Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe

Maßnahmen:

  • Sprachbildungskonzept als Vorgabe für alle Schularten und Schulstufen
  • Ausweitung der Leseintensivkurse (BLIK) in der 2. Jahrgangsstufe: 10-wöchige zusätzliche Förderkurse für Kinder. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit den Kursen wurde die Zahl der Kurse erheblich ausgeweitet.
  • Erweiterung der Vorkurs-Standorte: So können die Integrationsaufgaben auf möglichst viele Schulen verteilt werden.
  • Einführung des Deutsches Sprachdiploms für Absolventen der Vorkurse: Anerkennung und Zertifizierung der erworbenen Sprachkenntnisse. Die Einführung des DSD in Zusammenarbeit mit der Kultusministerkonferenz und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) war ein Schritt von hoher Bedeutung. Die Erfahrungen mit dem ersten Pilotdurchgang sind ausgesprochen positiv.

Berufs-/Studienorientierung und Übergang Schule – Beruf/Studium
Eine verbesserte Berufsorientierung steigert die Chancen der Jugendlichen, direkt im Anschluss an die allgemeinbildende Schule einen anschlussfähigen Ausbildungsplatz zu finden. Sie verringert das Risiko, dass eine begonnene Ausbildung abgebrochen wird, weil sie nicht den Erwartungen entspricht.

Maßnahmen:

  • Einrichtung einer Jugendberufsagentur: Bündelung von Beratung und Unterstützung
  • Interkulturelle Erweiterung des Berufswahlpasses
  • MiCoach: Fortsetzung des Bremer Förderprojektes für Schülerinnen und Schüler der Sek I und Sek II durch Lehramtsstudierende an der Universität. Der Förderunterricht trägt maßgeblich dazu bei, Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund schulisch zu stabilisieren.
  • Schülerstipendium von Stipendien: START, Studienkompass, "grips gewinnt", Deutsches Schülerstipendium

Interkulturelle Qualifizierung des pädagogischen Personals
Interkulturelle Bildung als festes Thema in der Ausbildungsphase und in der Fortbildung ist eine wichtige Grundlage, mit der Bremen eine Vorreiterrolle einnimmt.
Wenn pädagogisches Personal über entsprechende Kenntnisse verfügen, bedeutet dies Wertschätzung der Schülerinnen und Schüler und auch ihrer Familien. Wichtig ist auch die Gewinnung und Einbindung von schulischem Personal mit Migrationshintergrund, die als Vorbilder und Mentoren dienen können. Die Werbungs- und Unterstützungsangebote sind in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert worden

Interkulturelle Elternbeteiligung in der Schule
Ziel ist es, durch Bildungs- und Erziehungspartnerschaften die Bildungschancen aller Kinder und Jugendlichen zu erhöhen. Unter der Federführung Bremens ist im September 2013 im Auftrag der Kultusministerkonferenz die "Gemeinsame Erklärung der Kultusministerkonferenz und der Organisationen von Menschen mit Migrationshintergrund zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von Schule und Eltern" verabschiedet worden. Im Entwicklungsplan Migration und Bildung wurden die Aussagen zur Elternpartizipation in einzelne Maßnahmen überführt.

Bildung im Sozialraum
Die Arbeit im Stadtteil, dabei vor allem die Quartiersbildungszentren, stellen einen wichtigen Baustein zur Entwicklung von Schule im Sozialraum dar. Hier sind unter anderem die Quartiersbildungszentren Gröpelingen und Robinsbalje zu nennen.