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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Pressemitteilung mit Foto Die Zukunft gehört der Schiene

16.03.2007

Ab Dezember fahren zwischen Farge und Vegesack wieder Personenzüge - Erster Spatenstich erfolgt

Zwischen Bremen-Aumund und Bremen-Vegesack ist derzeit viel los. Baukolonnen modernisieren die Gleisanlagen und Bahnübergänge. Im Dezember 2007 wird dann auf der Farge-Vegesacker Eisenbahn (FVE) der Personenverkehr wieder aufgenommen. Die Züge fahren dann im 30-Minuten-Takt zwischen Bremen-Farge und Bremen-Vegesack, wo in die Züge der RegionalBahn in Richtung Bremen Hauptbahnhof umgestiegen werden kann.

Ab Ende 2011 werden die Fahrgäste ohne Umsteigen von Farge bis zum Bremer Hauptbahnhof oder weiter nach Verden fahren können. In fünf Jahren soll der Ausbau der FVE-Strecke abgeschlossen sein. Dann verkehren auf der Strecke die bundesweit modernsten Elektrotriebwagen. Zunächst kommen moderne Dieseltriebwagen zum Einsatz. Eine besondere Lärmbelästigung, die von Anwohnern befürchtet wird, schließt Heinz Wolfgramm, Geschäftsführer der Farge-Vegesacker Eisenbahn aus: „Die Motoren der Triebwagen sind extra geräuscharm und werden auch in modernste Stadtbusse eingebaut.“

In die Wiederaufnahme des Schienenpersonenverkehrs in Bremen-Nord werden schrittweise bis 2011 rund 22 Millionen Euro investiert. Den Großteil davon trägt der Bund mit einem Anteil von rund 12 Millionen Euro. Die FVE als Eigentümerin der Strecke beteiligt sich mit rund 2,2 Millionen Euro. Der Rest der Baukosten wird aus Mitteln gezahlt, die der Bund dem Land Bremen zweckgebunden zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs zur Verfügung stellt. Weitere Finanzierungsanteile sind aus Förderprogrammen des ZVBN sowie des Landes Niedersachsen (für einen P+R-Platz, der auf dem Gebiet der Gemeinde Schwanewede liegt) vorgesehen.


Eines der alten Schienensegmente ist heute, Freitag, zum offiziellen Auftakt der Bauarbeiten am Bahnhof Bremen-Farge zerlegt worden. Darüber freuten sich (von links): Bau- und Verkehrssenator Ronald-Mike Neumeyer, Achim Großmann (Parlarmentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung), Heinz Wolfgramm (Geschäftsführer der Farge-Vegesacker Eisenbahn GmbH, FVE), Henrik Würdemann (Geschäftsführer Veolia Cargo Deutschland GmbH, Hauptgesellschafter der FVE) und Christian Weber (Präsident der Bremischen Bürgerschaft).


Der erste Spatenstich
Zum heutigen ersten Spatenstich (16.03.07) am Bahnhof Farge kam aus Berlin der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Achim Großmann, nach Bremen-Nord. Er wies darauf hin, dass der Bund sich für die Schaffung leistungsstarker Infrastrukturen gerade in Ballungsräumen wie Bremen stark engagiert. „Im Raum Bremen wird der Bund in den kommenden Jahren neben der Farge-Vegesacker Eisenbahn noch eine ganze Reihe weiterer Projekte im Eisenbahnbereich, aber auch die Verlängerung von Straßenbahnlinien, maßgeblich mitfinanzieren. Insgesamt hat der Bund dafür rund 70 Millionen Euro für Bremen eingeplant. Mit dem heutigen ersten Spatenstich wird auch dieses Großvorhaben eingeläutet.“

Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Ronald-Mike Neumeyer, betonte das Engagement des Senats für eine verbesserte Verkehrsanbindung von Bremen-Nord. „Mit den beiden Projekten FVE und Verlängerung der B74 kommen lange vorbereitete Projekte endlich zur Umsetzung. Die Erreichbarkeit Bremen-Nords verbessert sich entscheidend. Damit stärken wir den Wohn- aber auch den Arbeitsstandort nördlich der Lesum in seiner Attraktivität. Zugleich steht der Baubeginn an der Farge-Vegesacker Eisenbahn für den Start des ehrgeizigsten ÖPNV-Ausbauprogramms in der bremischen Geschichte. Mit der Einführung des Regio-S-Bahn-Systems und mehr als 30 Kilometer Schienenverlängerungen für die Straßenbahn macht sich Bremen fit für die Zukunft des ÖPNV.“

Der Hausherr der Strecke, der Geschäftsführer der Veolia Cargo Deutschland GmbH und Hauptgesellschafter der FVE, Henrik Würdemann, wies darauf hin, dass hier eine der modernsten Nahverkehrsstrecken der Bundesrepublik entsteht. „Gegenüber vergleichbaren Neubauprojekten für neue städtische Verkehrslinien erlaubt die Nutzung der historischen Verkehrsachse durch Bremen-Nord, mit vergleichbar geringem Aufwand eine leistungsfähige, attraktive neue Nahverkehrslinie zu installieren. Wir freuen uns auf neue Kunden für den sicheren und klimaschonenden Schienenverkehr.“

Weiteres zu den Bauaktivitäten
Damit es im Dezember pünktlich mit dem Betrieb losgehen kann, wird zurzeit nicht nur am Bahnhof Farge gebaut. Auch auf anderen Streckenabschnitten sind Arbeiter dabei, den Gleisoberbau und die notwendige Streckenverkabelung herzurichten – dies soll bis September geschehen, damit das neue Stellwerk im Bahnhof Bremen-Farge aufgebaut werden kann. Bis zum November folgen die Bahnsteige an den Haltepunkten sowie die Park & Ride-Parkplätze.

Im Rahmen der Bauarbeiten müssen sich die Verkehrsteilnehmer auf Behinderungen einstellen. Bereits seit Montag der vergangenen Woche ist der Bahnübergang Uthoffstraße für rund zwei Wochen gesperrt. Die FVE bittet die Verkehrsteilnehmer in dieser Zeit um Verständnis für etwaige Unannehmlichkeiten und entschuldigt sich bereits jetzt dafür.

Dafür soll es für die Bewohner ab Dezember umso angenehmer werden. Im Vorlaufbetrieb benötigen die Züge von Farge bis nach Vegesack rund 18 Minuten. Auf der 10,4 Kilometer langen Strecke wird es außer „Bremen-Farge“ und „Bremen-Vegesack“ die Haltepunkte „Bremen-Turnerstraße“, „Bremen-Kreinsloger“, „Bremen-Mühlenstraße“, „Bremen-Blumenthal“, „Klinikum Bremen-Nord“ und „Bremen-Aumund“ geben.

Wer aus Richtung Bremen-Farge in Richtung Bremen-Hauptbahnhof fahren möchte, muss während des Vorlaufbetriebes in Vegesack in den Zug der DB umsteigen. Ab dem Jahr 2011 ist auch das nicht mehr notwendig: Die Züge fahren in den Bahnhof Vegesack ein und in Richtung Hauptbahnhof wieder hinaus – die Fachleute sprechen von „Kopf machen“. So verkürzt sich die Fahrzeit weiter.

[Foto: veer-gruppe]