28.01.2004
Senator Dr. Nußbaum: Besuch der Gäste aus Russland ist auch eine Bestätigung der E-Government-Strategie des Finanzressorts
Eine hochrangige Delegation der russischen Regierung besucht heute (28.1.2003) die Freie Hansestadt Bremen, um sich aus erster Hand über die E-Government-Aktivitäten der Bremer Verwaltung zu informieren. Die Vertreter mehrerer russischer Ministerien und der Städte St. Petersburg und Kaliningrad besuchen die Hansestadt im Rahmen des „1. Deutsch-Russischen MEDIA@Komm-Seminars“, das gestern mit einer Veranstaltung im Berliner Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) begann.
Bürgermeister Dr. Henning Scherf begrüßte die Gäste im Rathaus: „Wir freuen uns sehr, dass die Bremer E-Government-Aktivitäten weit über die Grenzen unseres kleinen Landes Wirkung zeigen. Wir hoffen, dass dieser Besuch auch dazu beiträgt, die internationale Zusammenarbeit im Bereich E-Government zwischen Deutschland und Russland zu stärken“.
Bremen wurde als einzige deutsche Stadt für einen Besuch ausgewählt. Ausschlaggebend dafür sind die in Deutschland und Europa bereits mehrfach ausgezeichneten Bemühungen, E-Government in die Praxis umzusetzen. E-Government bezeichnet die Unterstützung und Abwicklung von Verwaltungsgeschäftsprozessen mit Hilfe elektronischer Medien, insbesondere dem Internet. In Bremen sind bereits 120 Dienstleistungen online. Innerhalb der Verwaltung stützen elektronische Verfahren das die Vorbereitung von Senatssitzungen und den Einkauf von Waren und Dienstleistungen.
Das besondere Interesse der Besucher gilt der Software „Governikus“ der Firma bremen online services GmbH & Co KG. Damit können Geschäftsprozesse sicher und rechtsverbindlich unter Verwendung elektronischer Signaturen und Verschlüsselung abgewickelt werden. Die Software ist in den letzten vier Jahren im Rahmen des Bremer MEDIA@Komm-Projektes entwickelt worden.
Ein zweiter Schwerpunkt bildet der Protokollstandard „Online Services Computer Interface (OSCI)“. Dieser Standard ist die Grundlage der Bremer E-Government-Anwendungen. In Bremen entwickelt, ist er nun auch die Basis vieler weiterer Anwendungen öffentlicher Verwaltungen in Deutschland und Bestandteil der geplanten E-Government-Architektur der Europäischen Kommission.
Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum sieht in dem Besuch auch eine Bestätigung der E-Government-Strategie seines Hauses. „Das große Interesse aus dem Ausland zeigt, dass die in Bremen praktizierte Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und der Firma bremen online services und das aktive Fördern offener Softwarestandards wie OSCI eine gute Grundlage ist, um den Weg der Verwaltungsmodernisierung mit Hilfe neuer Technologien voranzutreiben“.