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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Freie Fahrt im Hüttenhafen

Engstelle im Industriehafen wird beseitigt / Günthner: Gut für Logistikgeschäft in Bremen

04.03.2015

Im Eingangsbereich des Bremer Hüttenhafens beseitigen die Bauarbeiter derzeit eine Engstelle. Eine neue Kaje entsteht, eine Unterwasserböschung wird abgetragen – so schafft der Senat in diesem Hafenareal Platz für das sichere Manövrieren von größeren und breiteren Schiffen. "Wir sorgen für freie Fahrt im Hüttenhafen", sagte Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Martin Günthner am Mittwoch (4. März 2015) bei einer "Bergfest-Veranstaltung" auf der Baustelle.

Vor einigen Monaten war Baubeginn für das Projekt, das mit Kosten von etwa 7,8 Millionen Euro veranschlagt ist. Damit wird ein Problem angegangen, mit dem die Hafenwirtschaft im Hüttenhafen seit langem konfrontiert ist: Tankschiffe, die breiter sind als 19 Meter, können die Weserport-Kaje auf dem Weg zu den Umschlagsanlagen von HGM Energy nur passieren, wenn ein bei Weserport liegendes Schiff vorher den Weg freimacht. Günthner: "Ein solches Verholen ist umständlich, mit Schleppereinsätzen verbunden, kostet Geld und führt zu Zeitverlusten im Terminalbetrieb."

Senator Günthner beim Rammschlag im Industriehafen zusammen mit Robert Howe (li.), Geschäftsführer von bremenports GmbH & Co. KG, und Michael Appelhans, Geschäftsführer von Weserport GmbH
Senator Günthner beim Rammschlag im Industriehafen zusammen mit Robert Howe (li.), Geschäftsführer von bremenports GmbH & Co. KG, und Michael Appelhans, Geschäftsführer von Weserport GmbH

In Zukunft wird es am Hüttenhafen nur noch in Ausnahmefällen erforderlich sein, ein Schiff zu verholen, damit ein anderes vorbeifahren kann. Die Lösung: Die neue Kaje wird auf 250 Meter Länge um etwa drei Meter landeinwärts gerammt. Dabei werden 1.250 Tonnen Stahl verbaut. Außerdem wird die Unterwasserböschung zurückgebaut – dadurch gibt es in diesem Hafenbecken bald wesentlich mehr Platz für durchfahrende Schiffe und deutlich weniger Verholungen. Schiffe bis etwa 25 Meter Breite können dann vorbeifahren, ohne dass ein Schiff seinen Liegeplatz bei Weserport verlassen muss.

Die Beseitigung der Engstelle am Hüttenhafen steht im Zusammenhang mit einer weiteren Investition: 2014 ließ bremenports zentrale Bereiche des Industriehafens – Hafen A, Hütten- und Kohlenhafen – um etwa einen Meter vertiefen. "Wir haben damit die Bedingungen für die Hafenwirtschaft deutlich verbessert", sagte Senator Günthner.

Wie bremenports-Geschäftsführer Robert Howe sagte, sind die nautischen Bedingungen hinter der Oslebshauser Schleuse durch die Vertiefung optimiert worden: "Der Industriehafen und seine Terminals werden von immer größeren Seeschiffen angesteuert. Sie haben in der Regel mehr als neun Meter Tiefgang und konnten ihre Ladekapazität nur unvollständig nutzen – die Wassertiefen erlaubten bisher maximal 9,45 Meter Tiefgang. Jetzt ermöglicht die Vertiefung der Hafensohle eine Nutzung des Industriehafens durch Panmax-Schiffe mit 10,50 Meter Tiefgang."

Senator Günthner geht davon aus, dass die öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur des Industriehafens zu einer weiteren Belebung des Logistikgeschäfts führen werden. Die jüngste Entwicklung beim Seegüterumschlag in Bremen-Stadt sei erfreulich, sagte er. Der Gesamtumschlag links und rechts der Weser stieg 2014 auf 12,9 Millionen Tonnen – etwa 300.000 Tonnen bzw. 2,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. An dieser Entwicklung waren die Betriebe im Industriehafen wesentlich beteiligt. Im Hafenrevier hinter der Oslebshauser Schleuse gehen jährlich rund sieben Millionen Tonnen Seegüter über den Kajenrand.

Günthner hob die ausgeprägte Arbeitsteilung in der Hafengruppe Bremen/Bremerhaven hervor: Während der Standort an der Wesermündung mit seiner leistungsfähigen Container- und Automobillogistik überzeuge, punkte Bremen-Stadt beim Umschlag von konventionellem Stückgut und Massengut. An den Terminals in der Hansestadt werden unter anderem Stahl- und Stahlprodukte, Baustoffe, Schrott, Waldprodukte, Erze, Kohle, Getreide, Futtermittel und Mineralölprodukte umgeschlagen. Mit dieser Vielseitigkeit sichere Bremen-Stadt die Universalhafenfunktion der Zwillingshäfen, ergänzte der Senator.