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Der Senator für Inneres und Sport

Innensenator Dr. Kuno Böse weist Meldung des Magazins „Focus“ zurück

29.04.2002

Sicherheitsgefühl der Bremerinnen und Bremer ist besonders hoch

Bremens Senator für Inneres, Kultur und Sport, Dr. Kuno Böse, hat am Sonntag Vorabmeldungen des Magazins „Focus“ (Montagausgabe) zurückgewiesen, wonach das Sicherheitsgefühl der Bürger im Land Bremen im Vergleich aller Bundesländer am geringsten ausgeprägt sei. „Die am Wochenende bekannt gewordenen Ergebnisse einer ‚Focus‘-Umfrage sind methodisch äußerst fragwürdig und inhaltlich irreführend“, erklärte der Innensenator.


„Das Sicherheitsgefühl der Bremerinnen und Bremer ist nicht nur ausgesprochen hoch, sondern in den vergangenen Jahren sogar gestiegen – in einzelnen Regionen der Hansestadt um bis zu 20 Prozent“, zitierte Dr. Böse aus den jüngst veröffentlichten Ergebnissen einer breit angelegten Bürgerbefragung, die die Polizei Bremen unter wissenschaftlicher Begleitung vornahm. Gestaffelt nach Stadtteilen, liegt das subjektive Sicherheitsgefühl in Bremen zwischen 60 und 90 Prozent.

Zwischen 1997 und 2001 beteiligten sich rund 10.000 Personen in Bremen an dieser Bürgerbefragung (im Internet abrufbar unter www.polizei.bremen.de). Diese Befragung steht aufgrund der hohen Zahl an Teilnehmern (zum Vergleich: bei „Focus“ sollen es nach Agenturangaben bundesweit 7000 gewesen sein; in Bremen vermutlich weit unter 100) und des längeren Erhebungszeitraums, der auch Veränderungen erfaßt hat, auf einem breiten und wissenschaftlich abgesicherten Fundament. Dem Magazin „Focus“ war die Bremer Bürgerbefragung bekannt.

„Die erheblichen Diskrepanzen beider Untersuchungen lassen mich an der Methodik der von ‚Focus‘ beauftragten Umfrage zweifeln,“ so Innensenator Dr. Böse. Hier werde von einer Zeitschrift ein Bild suggeriert, das nicht den objektiven Tatsachen entspricht, sondern auf Basis relativ kleiner Erhebungszahlen unterschiedliche Faktoren ausklammert. „Der Vergleich zwischen Stadtstaaten und Flächenländern sowie zwischen Großstädten mit 300.000 oder 500.000 Einwohnern und Millionenstädten halte ich ohnehin methodisch für unzulässig. Vor dem Hintergrund, dass Sicherheit ein wichtiger Standortfaktor für Unternehmen und Menschen ist, können wir dies nicht unwidersprochen hinnehmen.“


Die Politik und Polizei benötigen verlässliche und wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse zur subjektiven Sicherheit durch die Bürger und Bürgerinnen. Mit dem in dieser Woche fertiggestellten BREMER SICHERHEITSATLAS – Ergebnis der Bürgerbefragung - wird dieser Forderung weitgehend entsprochen. Die Sicherheitsdiagnosen, die Angaben

- zum Sicherheitsgefühl,

- der Bewertung der Wohn- und Lebensqualität im Stadtteil,

- zur Opferwerdung und zum Anzeigeverhalten sowie

- zur Einschätzung der Polizeiarbeit

beinhalten, sind ein wichtiges Element, um die Polizeiarbeit auch an den Bedürfnissen und Erwartungen der Menschen auszurichten.

Darüber hinaus liefern die Daten der Bürgerbefragung ergänzende Informationen zur Lage der Inneren Sicherheit und zur Polizeilichen Kriminalstatistik. Die breitangelegte Studie, die auch Angaben zum Dunkelfeld und zum Anzeigeverhalten enthält, beschränkt sich nicht nur auf Quervergleiche in den unterschiedlichen Stadtteilen, sondern wird periodisch wiederholt.


Mit der vorliegenden Präsentation im Internet kommt die Polizei Bremen der Ankündigung nach, eine umfassende Transparenz der wesentlichen Ergebnisse herzustellen. Die Polizei Bremen versteht sich als eine lernende Organisation und hat sich zum Ziel gesetzt, die Erwartungen und Wünsche noch mehr als bisher zur Grundlage ihrer Arbeit zu machen. Um die Bürgermeinung noch zeitnäher zu erheben, testet die Polizei Bremen deshalb in Zusammenarbeit mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung in einem dreimonatigen Probebetrieb den Einsatz einer "online-Befragung".