Der Senator für Inneres und Sport

Das Statistische Landesamt Bremen teilt mit:

Ende Dezember 2014 lebten 661888 Menschen im Land Bremen, das waren 4 497 bzw. 0,7 Prozent mehr als im Jahr davor. Damit wird die positive Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre fortgesetzt bzw. gesteigert. Ein Plus in dieser Größenordnung gab es seit 1990 nicht mehr. Dabei fällt das Bevölkerungswachstum Bremerhavens mit 1,2 Prozent (1277 Personen) deutlich stärker aus als das der Stadt Bremen mit 0,6 Prozent (3220 Personen).

Grund für diesen Anstieg ist sowohl der Rückgang des Sterbeüberschusses wie auch die Zunahme des Wanderungssaldos. Der positive Wanderungssaldo resultiert aus 36752 Zuzügen und 31682 Fortzügen. Daraus ergibt sich ein Saldo von 5070 (2013: +4 542), gegenüber dem Ausland beträgt er sogar 6980. Wie in den Vorjahren ist der Wanderungsaustausch mit dem Umland negativ (-1 911), mit dem übrigen Deutschland ist er ausgeglichen.

Insbesondere der Wanderungsaustausch mit den EU-Ländern trägt die Entwicklung, die Wanderungssalden mit den meisten EU-Ländern sind positiv. Die höchsten Wanderungsgewinne werden mit Bulgarien (+1 233), Polen (+883), Rumänien (+363), Italien (+304) und Griechenland (+249) erzielt. Sowohl gegenüber den anderen europäischen Ländern (+937) als auch außereuropäischen Staaten (+2451) ergeben sich positive Salden. Die Zahl der Zuzüge aus Syrien hat sich im Vergleich zum Jahr 2013 verdreifacht (1007), Menschen aus Syrien stellten 2014 nach Bulgarien und Polen die drittstärkste Gruppe der Zuwanderer im Land Bremen.
Der Wanderungssaldo der Stadt Bremen ist im Vergleich zum Jahr 2013 leicht rückläufig (+3392), in der Stadt Bremerhaven ist er auf 1678 angestiegen, ein höherer Wert wurde zuletzt 1989 erreicht.

Schon seit Jahrzehnten übersteigt die Zahl der Sterbefälle im Land Bremen die Geburtenzahlen, jedoch ist der natürliche Saldo (Geburten minus Sterbefälle) auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der 1970er Jahre. Im Jahr 2014 wurden 6 211 Lebendgeborene und 7 473 Gestorbene gezählt, das ergibt ein Saldo von -1 226. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Geburten angestiegen (+462) und die Zahl der Sterbefälle in der gleichen Größenordnung zurück gegangen (-453). Die Geburtenrate im Land Bremen steigt auf 1,46 (1,36 in 2013), deutsche Frauen bringen durchschnittlich 1,33 Kinder zur Welt (2013: 1,23), ausländische Frauen 2,02 (2013: 2,03). Geburtenraten in dieser Höhe sind seit 1970 nicht verzeichnet. Das durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt bleibt konstant bei 30,7 Jahren.

Der positive Wanderungssaldo sowie die gestiegene Geburtenzahl führen nicht nur zu einer Bevölkerungszunahme, sondern auch zum ersten Mal seit den 1960er Jahren (Ausnahme: 1990) zu einer Verzögerung der Alterung: Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt wie 2013 bei genau 44 Jahren. In der Vergangenheit ist das Durchschnittsalter von Jahr zu Jahr angestiegen
Alle fünf Stadtbezirke der Stadt Bremen profitieren von der Bevölkerungsentwicklung, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß. Absolut betrachtet erzielt der bevölkerungsreichste Stadtbezirk Ost den größten Zuwachs (+1141), prozentual betrachtet wachsen Mitte am stärksten (+2,3 Prozent) und Nord am wenigsten (+0,3 Prozent). In allen Gebieten ist zu beobachten, dass vor allem die ausländische Bevölkerung wächst, während die Zahl der Deutschen konstant bleibt bzw. leicht rückläufig ist.