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BIG-Gruppe und Handelskammer Bremen teilen mit: Positive Reaktionen auf das neue "Netzwerk der Engel"

30.03.2001

Das volle Potenzial einer guten Geschäftsidee lässt sich oft nur nutzen, wenn ausreichend Know-how und Kapital zur Verfügung stehen. Das von der Handelskammer und der BIG-Gruppe gegründete Business Angel Netzwerk Bremen vermittelt beides. Das zeigen aktuelle Beispiele aus der bremischen Praxis.

Michael Schmidt und Philipp Seibt haben mit ihrer Geschäftsidee genau den Markt getroffen. 1995 starteten die damaligen Studenten ihr Zwei-Mann-Unternehmen im Bereich Telefonmarketing vom Wohnzimmer aus. Heute verfügen sie über ein Call Center mit 80 Voll- und Teilzeitmitarbeitern, eine Liste namhafter Kunden und einen sprunghaft steigenden Umsatz, der im Jahr 2000 rund drei Millionen Mark betrug.

Derartiges Wachstum erfordert nicht nur hohe finanzielle Investitionen, sondern auch großes betriebswirtschaftliches Know-how. Schmidt und Seibt hoffen daher auf Unterstützung beim weiteren Ausbau ihres Unternehmens Markettel: Ein Business Angel wird gesucht, um den jungen Firmengründern mit Rat und Investitionen unter die Arme zu greifen.

Aber wie finden Unternehmer mit guten Geschäftsideen einen Business Angel, der zu ihnen passt? Potenzielle Engel halten sich in der Öffentlichkeit in der Regel bedeckt. Die Gründe sind unterschiedlich. Manche fürchten, sonst mit Anfragen zahlloser Jungunternehmer überhäuft werden, andere schätzen die Vertraulichkeit. Auch ist Angel nicht gleich Angel – jeder von ihnen bringt unterschiedliche Vorstellungen und Fähigkeiten in das Unternehmen ein.

Die Macher von Markettel wünschen sich beispielsweise jemanden, der neben dem Investitionsschub auch Zeit und kaufmännische Erfahrung in das Unternehmen mitbringt. Katharina Kragl hingegen, die mit ihrer Firma Phanos hochwertige Leuchtenkollektionen gestaltet, sucht einen Business Angel, der in der Produktionstechnik helfen kann, über Kontakte in ihrem Geschäftsfeld verfügt – und natürlich auch Geld mitbringt.

Um diese Wünsche an die richtigen Adressaten zu übermitteln, wurde in der Hansestadt jetzt das Business Angel Netzwerk Bremen gegründet. In einer gemeinsamen Initiative bringen die Handelskammer und das RKW sowie die Bremer Investitions-Gesellschaft mbH und deren "Töchter" Bremer Aufbau-Bank GmbH und BIA Bremer Innovations-Agentur GmbH die Gründer mit Business Angels zusammen.

Letztere sind üblicherweise Privatleute, die bereits ein Unternehmen aufgebaut haben oder in leitender Funktion beschäftigt waren oder noch sind. Zurzeit umfasst das Netzwerk 40 Business Angels. Rund die Hälfte sind Privatleute, die sich – zumeist erst kürzlich - aus ihrem Unternehmen zurück gezogen haben. Die andere Hälfte sind aktive Manager/innen und Unternehmer/innen.

Das Netzwerk stellt den potenziellen Engeln junge Unternehmen vor, die wegen ihrer interessanten Geschäftsideen ausgewählt wurden. Drei bis vier Firmen präsentieren sich den Angels auf den regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen in vertraulichem Rahmen.

"Wir haben bisher ein kleines Übergewicht an IT-Dienstleistern", charakterisiert Handelskammer-Geschäftsführer Dr. Jens Schröder die Bewerber: "Aber das ist eher zufällig; wir sind im Netzwerk überhaupt nicht festgelegt. Es sind auch Firmen aus den traditionelleren Wirtschaftsbranchen dabei. Entscheidend ist die pfiffige Geschäftsidee." Eine Beschränkung auf Mindest- oder Höchstbeträge gibt es nicht. "Prinzipiell kann es sein, dass ein junges Unternehmen 10.000 DM und ein anderes 10 Millionen DM braucht. Die erste Erfahrung zeigt aber, dass die meisten Kapital-Nachfragen zwischen 100.000 und 500.000 DM liegen", sagt er weiter.


Wie die Beziehung zwischen Business Angel und Unternehmer gestaltet wird, hängt ganz von den individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen ab. "Wer eine sechsstellige Summe in ein Unternehmen pumpt, wird sich in der Regel aber relativ stark engagieren", glaubt Schröder. Über konkrete Beteiligungen kann noch nicht berichtet werden, da gerade erst die zweite Präsentationsveranstaltung stattgefunden hat. Die Treffen haben aber laut Schröder bereits zu vielversprechenden Kontakten geführt.


Ansprechpartner: Bert C. Cecchia (Handelskammer Bremen) unter Telefon 0421/3637232 sowie Eberhard Altstädt (Bremer Aufbau-Bank) unter Telefon 0421-30888228.