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Die Landeszentrale für politische Bildung teilt mit: Wir machen weiter! - Schulen OHNE Rassismus - Schulen Mit Courage

26.02.2001

Bundesweites Treffen der "Schulen Ohne Rassismus" vom 2. bis 4. März 2001 in Bremen!

Aus vielen Bundesländern kommen vom 2. bis 4. März mehr als 150 Schülerinnen und Schüler mit Begleitlehrern nach Bremen. Sie vertreten "Schulen OHNE Rassismus", ein Prädikat, das die Aktion Courage Berlin (Vorsitzender: Cem Özdemir) an Schulen verleiht, die sich in einem schulinternen Diskussionsprozeß auf die Regeln verständigt haben, mit denen die SchülerInnen, LehrerInnen und MitarbeiterInnen sicherstellen wollen, eine "Schule OHNE Rassismus" im täglichen Umgang miteinander zu sein.

Inzwischen tragen schon 47 Schulen bundesweit den Titel, 40 von ihnen werden voraussichtlich in Bremen vertreten sein. Bremen ist ihr Ziel, weil am 4. März 2001 um 10 Uhr in der Oberen Rathaushalle der Festakt zur Eröffnung der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit stattfindet. Die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (CJZ) haben beschlossen, in diesem Jahr dem Projekt "Schule OHNE Rassismus" die Buber-Rosenzweig-Medaille zu verleihen. Mit der Medaille werden Personen, Institutionen oder Initiativen ausgezeichnet, die sich insbesondere um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben.

Nie wieder Auschwitz - Leben Ohne Rassismus. Diskussion mit Senator Willi Lemke.

Das Programm der Schülerinnen und Schüler beginnt bereits am Freitag, dem 2. März 2001 um 16:00 Uhr in der Städtischen Galerie, Buntentorsteinweg 112 (Haltestelle Gneisenaustraße, Linie 4). WILLI LEMKE, Senator für Bildung und Wissenschaft, diskutiert mit ihnen zum Thema "Nie wieder Auschwitz - Leben Ohne Rassismus".

Weitere Teilnehmer:
NAOMI MARKEL aus Haifa, deren Ausstellung "Genetic Evolution. Die düstere Seite - the dark side" in der Städtischen Galerie den kulturellen Rahmen der Diskussion bildet;
Prof. Dr. BERNDT SCHALLER, Deutscher KoordinierungsRat-CJZ und
THOMAS KRÜGER, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, die die Reise- und Übernachtungskosten übernommen hat.

Teilnahmemöglichkeiten
Interessierte junge Leute aus Bremen, Bremerhaven und umzu, die sich für die Teilnahme an der Diskussion mit Willi Lemke interessieren, können sich in der Landeszentrale für politische Bildung unter Tel. 04 21 / 3 61 - 29 22 bei Karin Schlichting melden. Die noch verfügbaren Plätze werden nach der Reihenfolge der Anrufe vergeben.

Das "open space" genannte Treffen der "Schulen OHNE Rassismus" am zwischen 08:45 Uhr und 17:15 Uhr im Haus der Bürgerschaft ist zwar nicht öffentlich, Schülervertreter können aber noch in kleiner Zahl nach Anmeldung in der Landeszentrale als Beobachter zugelassen werden, wenn sie Informationen erhalten wollen, wie sie das Projekt auch in ihrer Schule anregen können.


Weitere Informationen zum Projekt "Schule Ohne Rassismus"

„Schule OHNE Rassismus“ ist der Name eines Projektes zur Verhinderung von Rassismus und Gewalt gegenüber Minderheiten in unserer Gesellschaft. Es ist in einigen europäischen Ländern und in den meisten Bundesländern Deutschlands aktiv; in der Bundesrepublik haben bisher 47 Schulen diesen Titel erworben.

Entstanden ist das Projekt 1988 in Belgien, als Gegenantwort auf die Wahlerfolge des rechtsextremen „Vlaamse Blok“. „Schule OHNE Rassismus“ entwickelte sich schnell zu einer Bewegung, die öffentlichkeitswirksam und erfolgreich in Belgien und in den Niederlanden wirkt und inzwischen als Pilotprojekt der europäischen Jugendkampagne „all different - all equal“ auch in Deutschland, Frankreich und England aktiv ist.

„Schule OHNE Rassismus“ kommt von „unten“, aus den Reihen der Schülerinnen und Schüler. Es hat sich allerdings gezeigt, dass die Unterstützung engagierte Lehrerinnen und Lehrer oft notwendig und immer hilfreich ist. Ganz im Sinne einer wünschenswerten Öffnung der Schule können - als sog. „Service-Stationen“ auch außerschulische (Jugend-) Einrichtungen oder Vereine mit einbezogen werden. Wichtig aber ist, dass die Schülerinnen und Schüler bei den Projekten selbst die Regie übernehmen und sich aktiv mit dem Phänomen des Rassismus auseinandersetzen.

Um eine „Schule OHNE Rassismus“ zu werden, müssen gewissen Voraussetzungen erfüllt sein. Die Regeln - die je nach Schulform bzw. Jahrgangsstufen modifiziert werden können - müssen in der Schule diskutiert werden. Mindestens 70 % der SchülerInnen, LehrerInnen und MitarbeiterInnen müssen durch Eintragung in eine vorbereitete Unterschriftenliste bestätigen: “Ich kenne die Regeln für eine „Schule OHNE Rassismus“ und möchte, dass unsere Schule diesen Titel erwirbt.“

Das allein genügt allerdings nicht. Notwendige Schritte auf dem Weg zu dem Ziel, den Titel „Schule OHNE Rassismus“ tragen zu dürfen, sind Projekte und Aktionen zur Thematisierung von Rassismus und Gewalt. Es können Gesprächsrunden organisiert (z.B. biographisches Erzählen von Menschen, die vor ein oder zwei Genrationen als sog. „GastarbeiterInnen“ nach Deutschland gekommen sind), Postkarten erstellt, Plakate produziert, Theaterstücke gespielt, Lesungen angeboten, internationale Feste gefeiert, Filmtage veranstaltet, Videos (multikulturelle Spurensuche) gedreht, Befragungen durchgeführt werden und vieles mehr. Ideenreichtum und Kreativität können sich in der Auseinandersetzung mit Rassismus und Gewalt in Geschichte und Gegenwart voll entfalten.

Sind die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, kann - nach Absprache mit der Bundeskoordination Aktion Courage e.V. - SOS Rassismus, Bonn - die Titelverleihung erfolgen. Prominente Schirmherren und Schirmfrauen aus Politik, Sport und Kultur stehen dafür zur Verfügung, in Bremen ist es Willi Lemke, Senator für Bildung und Wissenschaft.

Verzeichnis der teilnehmenden Schulen

Lutterbergschule/Bad Lauterberg
Albert-Schweitzer-Gesamtschule/Beeskow (BB)
Städtische Realschule Herkenrath/Bergisch-Gladbach
Geschwister-Scholl-Realschule/Betzdorf
Friedrich Schiller Gymnasium/Calbe (S-A)
Immanuel-Kant-Gymnasium/Dortmund
Käthe-Kollwitz-Gymnasium/Dortmund
Martin-Luther-King-Gesamtschule/Dortmund
Leibniz-Gymnasium/Dortmund
Hauptschule Husen/Dortmund
Aggertalgymnasium/Engelskirchen
Gem.-Hauptschule Dürwiß/Eschweiler
Wiecke Gymnasium/Frankfurt/Oder
Friedrichsgymnasium/Frankfurt/Oder
Hauptschule Am Dahlbusch/Gelsenkirchen
Städt. Gemeinschaftshauptschule/Gevelsberg
Integrierte Gesamtschule Glinde/Glinde
Theo-Koch-Schule/Grünberg
Abendgymnasium Hannover/Hannover
St. Elisabeth-Gymnasium/Heilbad Heiligenstadt
Gymnasium Georgianum/Hildburghausen
4. Grundschule "Lindenschule/Hoyerswerda (SA)
Lindenberg Gymnasium/Ilmenau (TH)
Carlo-Schmidt-Gesamtschule/Kamen
Europaschule Köln/Köln
Spätberufenengymnasium St. Josef/Konnersreuth
Käthe-Kollwitz-Gesamtschule/Lünen
Richtsberg-Gesamtschule/Marburg
Gustav-Heinemann-Gesamtschule/Mülheim a.d.R.
Käthe-Kollwitz-Schule/Osnabrück
Georg-Kerschensteiner-Schule/Pinneberg
Koop. Gesamtschule Feldbreite/Rastede
Joachim-Mähl-Schule/Reinfeld
Albert-Schweitzer-Schule/Sarstedt
Gymnasium Schönberg/Schönberg (M-P)
Gesamtschule Schwerte/Schwerte
Albert-Schweitzer-Schule/Solingen
Gem.-Hauptschule Niedersprockhövel/Sprockhövel
Berufskolleg Institut Dr. Flad/Stuttgart
Kronenschule Witten/Witten
Berufskolleg Barmen Europaschule/Wuppertal
Städtisches Gymnasium/Wuppertal