06.03.2003
Erklärung der Bremer Landesbeauftragten für Frauen zum Internationalen Frauentag 2003
Der Internationale Frauentag am 8. März hat eine lange Tradition. Er ist entstanden aus dem Kampf von Arbeiterinnen um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen zu Anfang des vorigen Jahrhunderts. So streikten am 8. März 1908 Textilarbeiterinnen in New York, 1909 waren es 20.000 Hemdennäherinnen in Manhatten, die in einem achtwöchigen Streik die Verbesserung der unmenschlichen Arbeitssituation erzwangen.
Ab 1921 wurde der Internationale Frauentag regelmäßig am 8. März begangen. Neben gewerkschaftlichen Forderungen wie Achtstundentag, Festsetzung von Mindestlöhnen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, effektiver Arbeits- und Mutterschutz schrieben die Frauen immer auch die gesellschaftliche Gleichberechtigung auf ihre Fahnen: sie forderten das umfassende Wahlrecht für Frauen, das Recht auf selbstbestimmte Schwangerschaft, sie wandten sich gegen patriarchale Gesellschaftsstrukturen, Militarismus und Faschismus.
„Trotz der weitgehend errungenen rechtlicher Gleichstellung haben Frauen auch heute viel Veranlassung, gemeinsam für eine friedliche Gesellschaft einzutreten, die durch ein demokratisches Verhältnis von Männern und Frauen zueinander geprägt ist,“ erklärte Frau Hauffe.
Der Internationale Frauentag ist in seiner Geschichte eng verknüpft mit dem Kampf von Frauen für Frieden. Frauen setzten und setzen sich stets in vorderster Reihe ein gegen die von Männern beherrschte und in Gang gesetzte Kriegsmaschinerie und sind bis heute eine tragende Säule in den Friedensbewegungen weltweit. Bemühungen, kriegerische Auseinandersetzungen mit ihren verheerenden Auswirkungen insbesondere auf die Zivilbevölkerung, also auf Frauen, Alte und Kinder zu vermeiden, sind heute im Schatten eines drohenden Krieges im Irak aktueller denn je. Seit vielen Jahren manifestieren Bremerinnen mit großer Beharrlichkeit ihren Protest gegen Krieg, Rüstung und Gewalt.
Angesichts der aktuellen Kriegsgefahr demonstrieren Frauen am Internationalen Frauentag dafür, dass die Bundesregierung ihre deutliche Haltung für eine friedliche Lösung in der Irakfrage weiter verfolgt und ihren Einfluss in diesem Sinne nutzt. Am Samstag den 8.März um 12.00 Uhr treffen sich Frauen auf dem Bremer Marktplatz zu einer Friedenskundgebung. Die Landesbeauftragte Ulrike Hauffe begrüßt diese Aktion.
Rund um den 8. März finden in Bremen viele interessante Veranstaltungen statt, mit denen Frauen und Mädchen den Internationalen Frauentag begehen. Neben verschiedenen dezentralen Aktivitäten auf Stadtteilebene gibt es in Bremen ein großes internationales Frauenfest im „Moments“, Vor dem Steintor 65. Es beginnt um 19.30 Uhr.
In Bremerhaven findet auch in diesem Jahr vom 6. bis 17. März die Frauenwoche mit einer Vielzahl von Vorträgen, Diskussionen und Kulturveranstaltungen statt. Das Programm ist in der Gleichstellungsstelle in der Schifferstr. 48 in Bremerhaven erhältlich.