22.07.2003
Erstmals Jungtier in geschlossenem aquatischen System
Seit etwa vier Tagen ist im Übersee-Museum Bremen eine kleine Sensation zu bewundern:
Die "Weltraumfische", die seit mehr als vier Wochen einen Teil der Sonderausstellung "Von Bremen in ferne Galaxien" bilden, haben Nachwuchs bekommen. Im ausgestellten Experimentmodul ist ein etwa 6 mm langer Jungfisch zu sehen. Dies ist das erste Mal, dass in einem geschlossenen aquatischen Ökosystem Jungfische zur Welt gekommen sind und sich erfolgreich gegen ihre kannibalischen Artgenossen im System durchgesetzt haben. Die ausgestellte Anlage ist eine Eigenentwicklung der Firma OHB-System AG und dient als Referenzmodell zu einem Raumfahrtexperiment, das OHB im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR durchgeführt hat, zuletzt auf der Shuttle-Mission COLUMBIA (STS-107) im Januar 2003.
Was ist C.E.B.A.S
Mit 8,6 Litern Wasservolumen ist C.E.B.A.S. das größte bisher im Weltraum gewesene Aquarium. In dem Mini-Ökosystem leben Schwertträgerfische, kleine Bunt-barsche, Wasserschnecken und- Pflanzen, die sich ein gegenseitiges Überleben im All sichern. Zu den Zielen der Missionen zählen beispielsweise Untersuchungen zum Einfluss der Schwerkraft auf die Entwicklung von Ökosystemen. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen unter anderem der Grundlagenforschung über die Auswirkungen der Schwerkraft auf das ökologische System Erde. Das Fischleben in der Schwerelosigkeit wird außerdem über künftige Marsmissionen Aufschluss geben können. Untersuchungen zum Schweresinnesorgan sollen Erkenntnisse über Mechanismen der Raum- und Seekrankheit liefern.