08.12.2003
Am Mittwoch, dem 10. Dezember hält Dipl.-Pol. Astrid Vornmoor, Politologin der Universität Bremen im Gästehaus der Universität Bremen, Teerhof 58 um 19.30 Uhr den Vortrag „Rabenmutter und Karrierefrau?“. Die Dipl.-Politologin untersucht darin Leitbilder erwerbstätiger Mütter in Westdeutschland und Frankreich. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Ortswechsel“ zu Fragen und Ergebnissen der Frauen- und Geschlechterforschung statt. Der Eintritt ist frei
Die Familienpolitiken in Deutschland und Frankreich verfolgen unterschiedliche Leitbilder zur Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsarbeit: In Deutschland das Familienernährermodell mit der Frau als Hausfrau und Mutter oder in modernisierter Form als Teilzeitmutter mit Familienzuverdienst. In Frankreich ist seit den 1970er Jahren das Modell der in Vollzeit erwerbstätigen Mutter dominierend. Aber welche Leitbilder verfolgen erwerbstätige Mütter selbst? Welche Spannungen und Dynamiken ergeben sich aus einem Vergleich dieser Leitbilder mit den alltäglichen Rahmenbedingungen hinsichtlich Kinderbetreuung und Erwerbsanforderungen? Und welche Strategien entwickeln Mütter, um Familie und Beruf zu vereinbaren? Erläutert werden Ergebnisse aus Interviews in Westdeutschland und Frankreich, die von der Referentin zwischen 2001 und 2003 geführt wurden.
Der Titel „Ortswechsel“ ist zugleich Programm: Über die Grenzen akademischer Räume hinaus werden aktuelle Forschungsergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung vorgestellt. Diese Forschung hat in den letzten Jahrzehnten jene Spuren aufgedeckt, die durch die Kategorie „Geschlecht“ in allen Lebensbezügen gezogen werden. Dies hat Auswirkungen auf die Gestaltung aller Gesellschaftsprozesse, von Wirtschaft, Bildung, Politik, Kunst und Kultur bis hin zu Gesundheit und Alltag.
Mit den Vorträgen der Ortswechsel-Reihe soll ein Austausch von Wissen und Erfahrung zwischen Wissenschaft und Praxis angeregt und fortgesetzt werden. Die Vortragsreihe soll dazu beitragen, den Dialog zwischen Wissenschaftlerinnen und interessierten Bremerinnen und Bremern zu ermöglichen.
Auskunft erteilt:
Frau Schütte, Knochenhauerstraße 20-25, 28195 Bremen, Fon 0421-361 6050, Fax 0421-361 3228, Mail christel.schuette@frauen.bremen.de