25.04.2005
Frischer Wind am Weserufer
Mit bunten Marktschreiern, Heringsbraterei und neuen Angeboten in Gastronomie und Schifffahrt startet die Weserpromenade Schlachte mit dem Kajenmarkt in die Sommersaison 2005. Auf der Pressekonferenz am Montag (25. April) ließen BTZ-Geschäftsführer Peter Siemering und Uwe Kluge, Geschäftsführer des Großmarktes Bremen, die vergangene Saison an der Weser Revue passieren und gaben Ausblicke auf die Höhepunkte der kommenden Monate.
„Im Laufe des Jahres kamen insgesamt knapp zwei Millionen Besuchern an die Weserpromenade“, sagte Siemering. „Wirtschaftlich betrachtet ist die Schlachte damit nach wie vor ein wichtiger Faktor für Bremen. Rund 500 Arbeitsplätze in zwölf Gastronomiebetrieben und auf 13 Schiffen gibt es inzwischen am innenstadtnahen Weserufer.“
Das Sommergeschäft mit den rund 2.000 Sitzplätzen in Bier- und Sommergärten ist jedoch stark wetterabhängig. Im Rückblick musste sich der relativ durchschnittliche Sommer 2004 mit dem Jahrhundertsommer 2003 messen. So ist es nicht verwunderlich, dass die hohen Steigerungsraten von 2003 bei Restaurants mit Außengastronomie nicht immer gehalten werden konnten. Die Reederei Hal över verzeichnete im Jahr 2004 135.000 Gäste bei den Weser- und Hafenrundfahrten (- 10 Prozent im Vergleich zu 2003, 2003 gab es eine Steigerung von 25 Prozent). 30.000 Gäste fuhren mit dem Schiff nach Bremerhaven (- 20 Prozent), 30.000 zum U-Boot-Bunker Valentin, um das Theaterstück „Die letzten Tage der Menschheit“ zu besuchen. „Und auch die Frühstücksfahrten, Kohl- und Pinkelfahrten und Bordpartys sowie Fährverbindung Sielwall waren im Rückblick zufrieden stellend, wenn auch nicht herausragend“, sagte der Sprecher der Schiffebetreiber, Dieter Stratmann.
Auch Björn Schwamborn, Sprecher der Gastronomen, verglich den vergangenen Sommer 2004 eher mit dem Jahr 2002. „Ein ganz normaler Sommer – nicht toll, aber auch nicht schlecht.“
Deutliche Gästezuwächse konnten jedoch im Dezember verzeichnet werden. Mehr als 500.000 Besuche brachte der erstmalig durchgeführte Wintermarkt an der Schlachte. „Durch die Marktstände und die verschiedenen Veranstaltungen waren unsere Betriebe auch während der sonst eher ruhigeren Wintertage schon ab nachmittags gut gefüllt. Die Veranstaltung war aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Wir konnten beispielsweise erstmalig mehrere Personen das ganze Jahr über beschäftigen“, meinte Schwamborn.
Der Blick auf die Wetterkarte lässt derzeit noch keinen Trend für den Sommer 2005 erkennen, doch die Mitglieder des Schlachte Marketing und Service Verbandes tun einiges, um auch in den nächsten Monaten immer mehr Menschen mit neuen Angeboten an das Weserufer zu locken. So hat das Cargo den Betreiber und das Angebot gewechselt und bietet nun unter dem neuen Namen „Luv“ Restaurant, Café, Bar und Lounge, mit Außengastronomie und Biergarten. Neu eröffnen an der Schlachte 22 wird auch die Weinbar „DeCanto“. Das Angebot: Weine aus aller Welt, Cocktails, Biere, Kaffeespezialitäten und kleine erlesene Speisen. An der Ecke zum Brill lockt demnächst das „Bolero“ mit mediterran-mexikanischer Küche, frisch gezapftem Bier und Cocktails.
Auch auf dem Wasser gibt es in Kürze Neues zu entdecken: Das Schiff MS „Pinguin“ hat den Betreiber gewechselt und liegt derzeit zum Umbau auf der Werft. In einigen Wochen wird das Schiff als Café mit Bar und gemütlichem Salon unter dem Motto „Genuss am Fluss“ ganzjährig betrieben.
Weiter weserabwärts, am ehemaligen Anleger des Schulschiffs Deutschland liegt das Segelschiff „De Liefde“, ursprünglich ein Küstenmotorschiff, das später zum Segelschiff umgebaut wurde. Ab diesem Sommer kann es für Veranstaltungen wie Partys und Betriebsfeiern gemietet werden.
Für alle, die nach ausgiebigem Feiern nicht mehr ganz bis nach Hause gehen wollen oder für jene, die auch zum Aufstehen den idyllischen Blick auf den Fluss genießen möchten, wird im derzeit an der Schlachteverlängerung Richtung Faulenquartier ein neues Hotel gebaut, die Erweiterung des „apartHaus“, das bereits im letzten Jahr eröffnet wurde. Mit circa einhundert Zimmern, einer individuellen Einrichtung und sehr unterschiedlich gestalteten Räumen soll es als Design-Hotel etabliert werden. Ein Schwimmbad, verschiedene Saunen, Fitnesscenter und Massageangebote sollen für körperliches Wohlbefinden sorgen, ein Restaurant, eine Lounge und vor allem eine Bar mit Aussichtsterrasse im 7. Stock verwöhnen anspruchsvolle Gäste nicht nur kulinarisch, sondern auch mit einem wundervollen Ausblick.
Auch die Jugendherberge wird nach den Um- und Erweiterungsbauten mit nun 220 Betten in 56 Zimmern, sieben neuen Tagungsräumen sowie einem Bistro mit Außengastronomie am 11. Mai neu eröffnen.
Mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm sorgen die Schlachte-Gastronomen auch in 2005 wieder für einen erlebnisreichen Sommer: von der schwimmenden Ausstellung zum „Einstein-Jahr“ über diverse Aktionen anlässlich des 140sten Geburtstags der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger bis hin zur traditionellen Haake Beck Badeinselregatta. Zur Weihnachtszeit findet dann auch zum zweiten Mal der Schlachte-Zauber mit winterlichen, historischen und maritimen Marktständen statt.
Am kommenden Wochenende (30. April/1. Mai) öffnet auch der Kajenmarkt an der Schlachte wieder seine Pforten – und das bereits zum 20. Mal. Eröffnet wird das bunte Treiben rund um Kunsthandwerk, Straßenzirkus und Heringsbraterei am Sonnabend um 13.00 Uhr von Senator Peter Gloystein. Im Anschluss wird der Saisonauftakt mit Live-Musik zünftig gefeiert.