15.08.2007
Bürgermeister Böhrnsen übergibt Weg und Gedenktafel am 25. August der Öffentlichkeit
Der parallel zur Lesumbroker Landstraße verlaufende Deichweg am linken Ufer der Lesum wird zwischen Burger Brücke und Lesummündung künftig Walerjan-Wróbel-Weg heißen. Diese Namensgebung in Erinnerung an einen polnischen Jungen, der in der Nazizeit als Zwangsarbeiter in Bremen sein Leben verlor, wurde auf Initiative des Vereins Walerjan Wróbel vom Beirat Burglesum jetzt beschlossen und vom Deichverband unterstützt. Anlässlich der offiziellen Benennung des Weges, die am Sonnabend, dem 25. August 2007, dem 65. Todestag von Walerjan Wróbel, um 11 Uhr in Anwesenheit von Bürgermeister Jens Böhrnsen erfolgt, wird in unmittelbarer Nähe des Lesumsperrwerks eine Gedenktafel enthüllt.
Neben dem Bremer Bürgermeister werden Vertreter des Beirats Burglesum, des Deichverbandes, des Vereins Walerjan Wróbel und der deutsch-polnischen Gesellschaft Bremen sprechen. An der Gedenkveranstaltung werden auch die Schwester von Walerjan Wróbel, Alfreda Bochniak und drei Begleiter aus Falków, dem Geburtsort des jungen Polen, teilnehmen.
Mit der Umbenennung des Deichweges und der Enthüllung der Gedenktafel für Walerjan Wróbel soll stellvertretend an das Schicksal jener ungezählten Zwangsarbeiter erinnert werden, die während des Krieges aus ihrer Heimat deportiert und unter dem Terror-Regime der Nationalsozialisten im Deutschen Reich zur Arbeit gezwungen wurden. Walerjan Wróbel war nur einer von Zehntausenden, die zwischen 1940 und 1945 in Bremen als Zwangsarbeiter eingesetzt waren.
Über das Schicksal Walerjan Wróbels und die verheerende Rolle der Nazi-Justiz informiert eindrucksvoll das Buch von Christoph U. Schminck-Gustavus „Das Heimweh des Walerjan Wróbel - ein Knabe vor Gericht 1941/42“, das in einer Neuauflage aktuell im Bremer Donat-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich ist. Dieser Titel ist dank einer privaten Geldspende aus dem Umfeld des Vereins im Zusammenwirken mit der Stadtbibliothek Bremen speziell als Klassensatz in 40 Exemplaren zur Ausleihe an Schulklassen gekauft worden und kann ab sofort über jede Zweigstelle der Stadtbibliothek entliehen werden.