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Senatskanzlei

Die 11. Nacht der Jugend findet am 10. November statt

03.11.2008

Unter dem Motto „70 Jahre später“ wird im Bremer Rathaus bereits zum elften Mal die Nacht der Jugend ausgerichtet. Viele hundert Jugendliche wirken dafür in der Vorbereitung mit. Sie machen Umfragen für das Programm, organisieren Workshops, sorgen mit so genannten Schülerfirmen fürs Catering und vieles mehr. Alle engagieren und identifizieren sich mit dem Leitmotiv: „Unsere Zukunft hat Geschichte“. Bürgermeister Jens Böhrnsen und die Initiatoren um Dr. Helmut Hafner aus der Senatskanzlei haben auf einer Pressekonferenz heute (Mo. 03.11.2008) das aktuelle Programm und die Schwerpunkte vorgestellt.

Bürgermeister Jens Böhrnsen, Dr. Helmut Hafner, Hans-Ulrich Barde, Wolfram Stein (v.l.n.r.)

Pressekonferenz zur "Nacht der Jugend": Bürgermeister Jens Böhrnsen, Initiator Dr. Helmut Hafner und die Mitorganisatoren Hans-Ulrich Barde und Wolfram Stein (v.l.n.r.)

„Die Nacht der Jugend erinnert...und tritt für das Recht ein, anders zu sein!“, sagen die Initiatoren und so wird auf bemerkenswert andere Art an die so genannte Reichspogromnacht vom 9. November 1938 und die anschließenden Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert. Diese Gedenkveranstaltung führt junge Menschen auch an eine neue Form des Gedenkens an die Opfer des Nazi-Regimes heran. Und das gelingt immerhin schon seit zehn Jahren mit Erfolg.

Bürgermeister Böhrnsen: „Die Nacht der Jugend ist die größte vom Rathaus organisierte Veranstaltung. Bis zu 2000 jugendliche Teilnehmer werden am Montag (10. November) ab 17 Uhr im Rathaus erwartet. Und von diesen haben sich einige Hundert engagiert und das Programm für diesen Abend wesentlich mitgestaltet. Darüber können wir uns freuen - auch darüber, dass die Nacht der Jugend weit über die Grenzen Bremens Beachtung gefunden hat.“

Ehrengast in diesem Jahr ist Herbert Goldschmidt, 1926 in Bremen geboren und mit einem Kindertransport noch rechtzeitig nach England entkommen. Später musste er die Deportation von Mutter, Schwester und anderen Familienangehörigen 1941 nach Minsk erleben, die dort ermordet wurden. Mit der Verlegung der Stolpersteine für seine Mutter, seine Schwester und andere nahe Verwandte im April des Jahres ist in Bremen ein weiterer ‚Ort des Gedenkens’ entstanden.


Seit 2005 gibt es im Rahmen der Nacht der Jugend die Verleihung des Udo-Lindenberg-Preises. Mit ihm werden Menschen oder Einrichtungen ausgezeichnet, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus wenden bzw. für Integration und Verständigung engagieren. In diesem erhält Joachim Barloschky, Quartiers-Manager in Osterholz-Tenever, den Preis.


Diverse Workshops werden angeboten zum Beispiel zu den Themen: Lokaler Aktionsplan „Vielfalt Bremen“ (zur Umsetzung des Bundesprogramms „Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus); „Das Recht anders zu sein“: Homophobie an Bremer Schulen; „Tatort Weser-Stadion“: die rechte Bedrohung; „Wir wurden verführt“ – Jugend im Dritten Reich; oder „Go Ahead - Freiwilliges Engagement“


Zudem gibt es Ausstellungen wie „9.10. November 1938 in Bremen“ von dem Schulzentrum Neustadt, oder „SoVahr – Sofawelten“: Einblicke in jugendliche Lebenswelten anhand eines uralten Sofas aus dem Jugendkeller, das auf Reise durch die Neue Vahr geht, oder „Verfolgte in der Heimat – jüdisches Leben im Bremer Umland“.


Das Musikprogramm sieht Künstler wie Marc Aizikovitsch oder den jüdischen Kantor und Sänger Ahsver vor. Außerdem wirken mit „Swing-Kids“, „Damion Davis“, „Parvis Hejazi“, „TrioNö“, „Sinfonietta Hevelius“ und „The Perkins“.

www.nachtderjugend.deExternes Angebot