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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Gesundheit von Anfang an: Projekt zur Gesundheitsförderung an Bremer Schulen vorgestellt

27.08.2018

In insgesamt zwölf Schulen in Bremen und Bremerhaven werden seit diesem Schuljahr sieben „Fachkräfte für Prävention und Gesundheitsförderung“ eingesetzt. In dem dreijährigen Modellprojekt, das im Rahmen des Präventionsgesetzes gemeinsam von der Gesundheitssenatorin und den Krankenkassen mit 1,2 Millionen Euro finanziert wird, geht es darum, die Gesundheitskompetenz in Quartieren mit sozialen Herausforderungen zu stärken. Das Projekt startete im Februar 2018 mit den Vorbereitungen. Die Fachkräfte erhielten außerdem eine vierwöchige Qualifizierung.

v.l. Katharina Nussbaum, Senatorin Eva Quante-Brandt, Sören Schmidt-Bodenstein (TK) mit Schülerinnen und Schülern
v.l. Katharina Nussbaum, Senatorin Eva Quante-Brandt, Sören Schmidt-Bodenstein (TK) mit Schülerinnen und Schülern

„Gesundheit von Anfang an, das ist unser Leitmotiv“, sagte Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt heute (Montag, 27. August) bei der Vorstellung des Projektes in der Grundschule an der Stichnathstraße in Bremen: „Wir möchten mit dem Projekt etwas gegen gesundheitliche Ungleichheit tun. Die Lebenswelt in der Schule bietet dafür gute Anknüpfungspunkte, um Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für Gesundheit zu vermitteln.“

Die sieben Fachkräfte - Gesundheits- oder Kinderkrankenpflegerinnen mit Studienabschluss im Fach Public Health - sind für drei Jahre am Gesundheitsamt angestellt. Kooperationspartner im Projekt ist die Landesvereinigung (LVG) für Gesundheit Bremen e.V. mit der Landesvereinigung Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Bremen ist die LVG für die Leitung des Projektes zuständig.

Die Fachkräfte sind Ansprechpartnerinnen und –partner für gesundheitliche Fragen. Sie entwickeln Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und bieten Sprechstunden für Schülerinnen und Schüler an, aber auch für Eltern und Lehrkräfte.

„Zur Sprache kommen zum Beispiel die Themen Ernährung, Bewegung, Sucht, Hygiene, Medienkonsum sowie psychische Gesundheit“, erklärt Katharina Nussbaum, die als Fachkraft für Prävention und Gesundheitsförderung an den Grundschulen in der Stichnathstraße und der Delfter Straße eingesetzt ist. „Zurzeit schauen wir uns an, welchen Bedarf es an der Schule gibt. Ich nehme am Schuleingangsdiagnostikprogramm für die ersten Klassen teil und bin in den Klassen, auf dem Schulhof, in der Mensa, beim Sportunterricht. Mit Hilfe von Beobachtungsprotokollen und persönlichen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können wir erheben, wo der Bedarf am größten ist und bei welchen Themen wir ansetzen.“

Für das Modellprojekt, das im Rahmen des Präventionsgesetzes durchgeführt wird, stellt das Gesundheitsressort rund 600.000 Euro bereit.

Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Bremen, betonte im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in Bremen: "Die GKV hat, bestärkt durch das Präventionsgesetz, den Auftrag, die Prävention und Gesundheitsförderung zu initiieren, finanziell zu unterstützen und zu begleiten. Auf dieser Basis fördern wir das Bremische Modellprojekt über drei Jahre in Höhe von insgesamt 621.000 Euro. Um möglichst früh im Leben für das Thema Gesundheit zu sensibilisieren, liegt der Schwerpunkt dieses Projektes in der Entwicklung und Förderung der Gesundheitskompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Dabei setzen wir unseren Fokus insbesondere auf Kinder aus Stadtteilen mit besonderen sozialen Herausforderungen. Für den Projektstart wurden zwölf Schulen ausgewählt und sieben Fachkräfte für Prävention und Gesundheitsförderung eingestellt. Damit ist dieses Bremische Modellprojekt einmalig in der Bundesrepublik.“

Berit Warrelmann, Projektleiterin des Modellprojektes bei der Landesvereinigung für Gesundheit ergänzte: „Durch den Einsatz der Fachkräfte wird das Thema Gesundheit systematisch und bedarfsorientiert in die Schulen integriert. Wichtig für die Steigerung der Gesundheits- und Bildungschancen von Kindern aus Stadtteilen mit sozialen Herausforderungen ist vor allem eine engere Verzahnung der Schulen mit gesundheitsbezogenen Einrichtungen und Angeboten im jeweiligen Stadtteil.“

Kinderärztin Dr. med. Andrea Bade, die das Projekt im Gesundheitsamt leitet, beschrieb die Rolle des Projektes: „Präventive Maßnahmen und die Stärkung von Gesundheitskompetenzen in der Schule erlangen zunehmend an Bedeutung. Wir freuen uns, dass wir dies nun im Rahmen dieses Leuchtturmprojektes mit den Fachkräften für Prävention und Gesundheitsförderung an den beteiligten Grundschulen umsetzen können. Sie stehen dort im direkten Lebensumfeld der Kinder als erste Ansprechpartner für alle gesundheitlichen Fragen zur Verfügung. Sie übernehmen eine Brückenfunktion zwischen der Schule, dem Elternhaus, dem Stadtteil und dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst.“

Die Anbindung der Fachkräfte an das Gesundheitsamt ermöglicht dabei die bereits vorhandene gute Vernetzung der Schulen mit dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst zu nutzen. Gleichzeitig können die im Projekt erworbenen Erfahrungen in die Arbeit der Schulärzte des Kinder- und Jugendgesundheitsdienst einfließen.

Als Grundlage für die Auswahl der Grundschulen dienten die Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen sowie der Förderbedarf der Stadtteile. Auch die Größe der Schulen spielte eine Rolle, weil möglichst viele Schülerinnen und Schüler mit dem Projekt erreicht werden sollen.

In Bremen nehmen folgende Schulen teil:

  • Blumenthal: Schule an der Wigmodistraße
  • Blumenthal: Tami-Oelfken-Schule
  • Vegesack: Grundschule am Wasser
  • Gröpelingen: Halmerweg
  • Walle: Melanchtonstraße
  • Huchting: Delfter Straße
  • Obervieland: Stichnathstraße
  • Woltmershausen: Rechtenflether Straße
  • Osterholz: Am Ellenerbrokweg
  • Vahr: Paul-Singer-Straße
  • In Bremerhaven nehmen teil:
  • Lehe: Astrid-Lindgren-Schule
  • Lehe: Lutherschule

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