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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Senatsempfang für 327 neue Lehrkräfte / Senatorin Bogedan: „Wollen starke Schulen, die in die Stadtteile hineinwirken“

29.10.2018
Senatorin Bogedan empfängt neue Lehrkräfte
Senatorin Bogedan empfängt neue Lehrkräfte

Die Anwerbung von Fachkräften ist nicht einfach, umso schöner war der Blick in die Obere Rathaushalle während des Senatsempfangs für neu eingestellte Lehrkräfte. Der Saal war voll und das beeindruckte auch Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung. „Wir freuen uns sehr, dass Sie sich dafür entschieden haben Lehrerin oder Lehrer in Bremen zu werden. Alles, was Sie in ihrer Ausbildung gelernt haben, Ihre Begeisterung und pädagogischen Kompetenzen werden dringender denn je gebraucht. Bremen zeichnet sich dadurch aus, dass wir Vielfalt nicht nur predigen, sondern in unseren Schulen leben und ihr einen hohen Stellenwert geben. Bremen ist weltoffen und hat eine Willkommenskultur, auf die wir stolz sein können. Sie spielt in unseren Bildungsinstitutionen eine große Rolle, denn immer noch kommen Monat für Monat junge Menschen in Bremen an, die in das Schulsystem aufgenommen werden müssen. Damit wird in den Schulen Gigantisches geleistet. Es wird ein echtes Ankommen ermöglicht“, gab Bogedan einen Einblick in die Realität. Sie sei davon überzeugt, dass Lehrkraft kein Beruf, sondern eine Berufung sei. „Sie können eine unglaubliche Wirkung auf die Kinder und Jugendlichen haben und ihnen das Gefühl vermitteln, etwas zu können und wertvoll zu sein. Damit leisten Sie etwas, was in manchen Elternhäusern nicht mehr selbstverständlich ist“, so die Senatorin.

Poetry-Slammer Sebastian Butte
Poetry-Slammer Sebastian Butte

Überhaupt habe sich der Lehrerberuf in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt, viele Aufgaben seien dazu gekommen. Kitas und Schulen seien vielfach die ersten Orte, wo Kinder und Jugendliche mit allen ihren Sorgen, Ängsten und Nöten anlanden und vertraute Personen finden würden. „Wir haben verstanden, dass Lehrkräfte diese Aufgabe nicht alleine bewältigen können und bauen die Schulsozialarbeit sukzessiv massiv aus. Wir sind der Überzeugung, dass ein Mix aus unterschiedlichen Professionen vor Ort in der Schule notwendig ist, um den unterschiedlichen Anforderungen, auch außerhalb des Unterrichts, gerecht werden zu können. Wir wollen starke Schulen, die in die Stadtteilen hineinwirken, dort vernetzt und auch für außerschulische Aktivitäten offen sind. Das geht nur gemeinsam mit den Schulleitungen, den Kollegien und den nichtunterrichtenden Menschen, die alle gemeinsam wichtig sind.“

Jürgen Koopmann, Ex-Schulleiter der Oberschule Ronzelenstraße, gab Einblicke aus Schulsicht: „Für mich war Unterricht immer ein Dialog zwischen der Lehrkraft und dem Lernenden. Sie werden in unterschiedliche Rollen schlüpfen. Sie sind Lehrpersonal, Berater, Moderator, Pädagoge, Konfliktmanager und vieles mehr.“ Nach der Ausbildung seien die Pädagogen freier, trügen aber auch große Verantwortung für die Lernenden, für sich selbst, die Schule und das Schulkonzept. Koopmann sprach sich für Mentoren in Schulen aus, die den neuen Lehrkräften als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Und auch dafür, dass sich die Behörde und die Politik intensiv einbringen. „Sie müssen finanzielle Spielräume bieten, um bestehende Ansprüche erfüllen zu können.“ Das gelte auch für die Ausstattung der Inklusion, zu der aber auch einige Kollegien ihre Haltung hinterfragen müssten. Der neu eingeschlagene Weg der Kooperation zwischen Behörde und Schulleitungen der Oberschulen und Grundschulen sei gut. Eckpunkte zur weiteren Arbeit seien festgehalten worden. „Hier ist erkennbar, dass sich die Behörde stärker mit der Schulwirklichkeit auseinandersetzt“, so Koopmann.

Alicia Groß und Georgi Simeonov verzauberten das Publikum
Alicia Groß und Georgi Simeonov verzauberten das Publikum

Für Unterhaltung und Begeisterung sorgten Poetry-Slammer Sebastian Butte (Lehrer am Schulzentrum Blumenthal) mit seinen kritischen und witzigen Zeilen zum Lehrerdasein sowie Alicia Groß (Oberstufe Hamburger Straße) und Georgi Simeonov (Gesamtschule Mitte) mit ihren fantastischen Gesangseinlagen. Was für wunderbare musikalische Talente.

Insgesamt waren 327 neue Lehrkräfte zum Senatsempfang eingeladen, davon 283 aus allgemeinbildenden und 44 aus beruflichen Schulen.

Foto: Pressestelle, Senatorin für Kinder und Bildung