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Senatskanzlei

Bürgermeister Böhrnsen zur Freilassung Zarganars: „Das war längst überfällig“

12.10.2011

„Wir wollen diesen Abend dem Künstler Zarganar widmen“. Mit diesen Worten stimmte Bürgermeister Jens Böhrnsen am 15. Februar 2011 die Gäste in der Oberen Rathaushalle auf die festliche Verleihung des Bremer Solidaritätspreises ein. Es ist eine Auszeichnung für diejenigen, die mutig gegen Unterdrückung und Willkür eintreten, die ihre Stimme für die Wahrung der Menschenrechte und für die Freiheit erheben. Für Menschen wie den Birmesen Maung Thura, genannt Zarganar, der seit vielen Jahren unerschrocken mit den Mitteln eines Poeten und Komikers die Militärjunta in seinem Heimatland kritisiert, der freie Wahlen fordert und immer wieder die Einhaltung der Menschenrechte anmahnt. Zarganar konnte an der Verleihung in Bremen nicht teilnehmen, weil er seit 2008 in Haft saß. Heute berichtet epd, dass Zarganar im Zuge einer Amnestie zusammen mit 120 weiteren politischen Gefangenen frei gekommen sei. Böhrnsen: „Ich bin hoch erfreut darüber. Die Freilassung war längst überfällig. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung ihre Zusagen einhält, noch weitere Gefangene frei zu lassen. Die Zahl der politischen Gefangenen in Birma wird auf Tausende geschätzt.“

Zarganar war seit 2008 in Haft . Bereits bei den Aufständen 1988, die das Militär blutig niederschlug, war Zarganar als einer der Wortführer der Studierenden dabei und äußerte harsche Kritik an der seit 1962 regierenden Militärdiktatur. Ohne Prozess wurde er 2008 nach den verheerenden Verwüstungen durch einen Zyklon im Zusammenhang mit seinem humanitären Engagement für 59 Jahre inhaftiert, von denen er nach derzeitigem Stand noch 33 Jahre absitzen muss. Neben der inzwischen freigelassenen Aung San Suu Kyi (sie wurde 1993 mit dem Bremer Solidaritätspreis ausgezeichnet) gilt er als die herausragende Persönlichkeit der demokratischen Protestbewegung Myanmars.