11.07.2007
Kunstwerk weist auch auf Ausstellung in der Weserburg/Museum für Moderne Kunst
Mit einem kräftigen Schnitt gibt Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz die Immendorff-Skulptur frei |
Immendorff war eine der großen Künstlerpersönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst. Mit seinem Tod vor wenigen Wochen hat die internationale Kunstszene eine schillernde Persönlichkeit und einen bedeutenden Künstler verloren. Immendorff hat die Entwicklung der Bundesrepublik in seinen Werken begleitet und kritisch reflektiert. Sein künstlerisches Schaffen sei von politischem und gesellschaftlichem Engagement bestimmt gewesen und zeige eine sehr persönliche Suche nach der Rolle des Künstlers im Privaten und der Gesellschaft, betonte Emigholz in ihrer Rede. Über die Skulptur „Affentor“ werde man mit Sicherheit immer wieder und trefflich debattieren können.
Das Affentor von Jörg Immendorff |
Bremen ist anerkanntermaßen die einzige Stadt in Deutschland, in der seit mehr als drei Jahrzehnten die Kunst im öffentlichen Raum einen kulturpolitischen und stadtgestalterischen Schwerpunkt darstellt. Sie trägt im übrigen dazu bei, die Wahrnehmung des Besonderen, das die einzelnen Bremer Stadtteile auszeichnet, zu verstärken.
Kunst als Gegenentwurf zum Bestehenden: Immendorffs Werke in der Weserburg
Mit rund 60 Bildern, Skulpturen und Zeichnungen stellt die Ausstellung in der Weserburg Immendorff als einen Künstler vor, der wie kaum ein anderer mit seiner Kunst den Traum an die Verwandelbarkeit der Welt wach gehalten hat. Immendorf hat sich in die Politik eingemischt und dies mit in seinen Werken zum Ausdruck gebracht. Die Kunst als Gegenentwurf zum Bestehenden war sein Terrain, das er in einem unerschöpflichen Reichtum der Formen immer aufs Neue absteckte.
Die Immendorff-Ausstellung mit dem Titel „weiter glühen“ in der Weserburg ist seit langem projektiert. Sämtliche hier gezeigten Werke sind im Besitz von zwei Bremer Privatsammlern, die die Kunstwerke für diese Präsentation zur Verfügung stellten. In den Werken des Künstlers erfährt der Betrachter die Welt „als ein Gewitter von Momenten, die wir nur allzu sehr zu sortieren verstehen“, wie es der Direktor der Weserburg, Carsten Ahrens, Ahrens formuliert. Immendorff bringt dieses Sortiment der Eindrücke durcheinander, er „pocht auf die Brisanz der überbordenden Eindrücke“.
Die Präsentation in der Weserburg/Museum für Moderne Kunst in Bremen ist bis zum 16. September zu sehen.
Der Senator für Kultur, die Stiftung Wohnliche Stadt und die Sparkasse Bremen haben die Aufstellung der Skulpturen sowie die Ausstellung in der Weserburg und die Herausgabe des Katalogs maßgeblich unterstützt.
Fotos: Susan Apel, Senatspressestelle