02.02.2004
Leichter Rückgang dem Jahrhundertsommer geschuldet
Trotz des für Norddeutschland ungewöhnlich schönen Sommers konnten die Bremer Museen 946.989 Besucher in ihre heiligen Hallen locken und damit das hohe Niveau des Vorjahres (991.403 Besucher) nahezu halten. Auch wenn die Besuchszahlen nur begrenzt Aussagen über inhaltliche Erfolge zulassen und jährliche Abweichungen der Analyse und Interpretation bedürfen, lassen sich anhand der Ziffern einige interessante quantitative Entwicklungen ablesen:
Spitzenreiter unter den Museen ist demnach die Kunsthalle Bremen. Mit 201.667 Besuchen konnte das Team um Prof. Herzogenrath ihren Spitzenplatz halten, dicht gefolgt vom Deutschen Schifffahrtsmuseum (165.210), dem Überseemuseum (159.624) und dem U-Boot-Museum Wilhelm Bauer (101.889). Der leichte Rückgang beim Überseemuseum um knapp 9.000 Besuche ist vor allem auf die Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Umbau zurückzuführen (dies gilt ebenso für den Rückgang beim Schloss Schönebeck). Die kürzlich eröffnete Ausstellung Ozeanien, die den Auftakt für eine geplante Gesamtsanierung des Überseemuseums bis 2010 bildet, konnte sich in der Statistik noch nicht niederschlagen.
Besonders erfreulich ist ein deutlicher Trend beim Focke-Museum: seit 1999 konnte es kontinuierliche Publikumszuwachs verzeichnen, allein 2003 3000 zusätzliche Besuche. Ähnlich erfolgreich positioniert sich das Bremerhavener Morgenstern Museum mit einer Steigerung der Besuche von 44.453 auf 57.867.
Die kleine Schwester der Bremer Marktführers, die Kunsthalle Bremerhaven, konnte den höchsten prozentualen Zuwachs (+50%) verzeichnen (von 4410 auf 8870 Besuche) – dicht gefolgt vom Neuen Museum Weserburg (+30%), das nach einem Einbruch in 2002 wieder erfolgreich auf das Niveau der Vorjahre zusteuert. Die erheblichen Rückgänge bei der schulgeschichtlichen Sammlung sind im Kontext der hoch frequentierten NS-Ausstellung 2002 in der Unteren Rathaushalle zu sehen und haben jetzt in etwa wieder das Niveau der Jahre 1998 bis 2001 erreicht.
„Die Zahlen belegen, dass die Museumsstandorte Bremen und Bremerhaven erhebliches Gewicht und hohe gesellschaftliche Relevanz haben – von der kulturellen Leistung der Einrichtungen ganz zu schweigen“, kommentierte Kultursenator Hartmut Perschau die Statistik.
Die Ergebnisse im Einzelnen:
Museum | 2003 | 2002 |
Übersee-Museum | 159.624 | 168.322 |
Focke-Museum | 71.113 | 68.120 |
Kunsthalle Bremen | 201.667 | 225.671 |
Gerhard Marcks-Haus | 25.610 | 28.173 |
Neues Museum Weserburg | 43.095 | 29.687 |
Paula Modersohn- Becker Museum | 38.003 | 43.032 |
Wilhelm Wagenfeld Haus | 22.451 | 22.017 |
Dom - Museum | 14.721 | 17.300 |
Museum Schloß Schönebeck | 10.717 | 13.275 |
Bremer Rundfunkmuseum | 3.520 | 3.740 |
Schulgeschichtliche Sammlung | 12.395 | 23.117 |
Bremen Gesamt | 602.916 | 642.454 |
Deutsches Schifffahrtsmuseum | 165.210 | 179.205 |
AWI / Nordseemuseum | - | - |
Histor. Museum Bremerhaven | 57.867 | 44.453 |
Kunsthalle Bremerhaven | 8.870 | 4.410 |
Museum Speckenbüttel | 9.237 | 8.042 |
U-Boot-Museum Wilhelm Bauer | 101.889 | 112.839 |
Bremerhaven Gesamt | 343.073 | 348.949 |
Bremen und BHV - Gesamt | 945.989 | 991.403 |