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Der Senator für Kultur

Der Sommer ist vorbei – der „Kunstherbst“ beginnt

18.08.2004

Stadtweite Veranstaltungsreihe zur Kunst im öffentlichen Raum rollt an

Im letzten Jahr wurde es 30 Jahre alt: das Bremer Programm von Kunst im öffentlichen Raum. Und Bremen gilt als ihr Geburtsort: 1973 hatte die Bremische Bürgerschaft als erstes Parlament in Deutschland die Kunst im öffentlichen Raum als kommunale Aufgabe definiert. Wegweisende Kunstprojekte haben die Hansestadt seitdem immer wieder in die überregio-nale und internationale Diskussion gebracht.


Nachdem im ereignisreichen Jubiläumsjahr 2003 mit der großen Kunstverrückungs-Aktion „moving the city“ (die u.a. dem Rathaus die Herolde und - zeitlich begrenzt - dem Bahnhofs-platz Panamarenkos Raumschiff „General Spinaxis“ beschert hat), dem internationalen Kongress „Was bleibt? Was kommt?“ und der begleitenden Ausstellung in der Städtischen Galerie „No Art – No City“ ein kraftvoller Auftakt gesetzt wurde, geht es diesen Herbst mit Energie weiter:


„Kunstherbst 1“: Den Auftakt macht Christian Boltanski – Preisträger des Rolandpreises Kunst im öffentlichen Raum1996 und einer der wichtigsten europäischen Gegenwartskünstler: Er lässt im Spätsommer „Les Regards.Skulptur für Bremen“ Stück für Stück in die Stadt diffundieren.


„Kunstherbst 2“: Weiter geht es am 2. September mit dem international bekannten Fluxuskünstlers Daniel Spoerri aus der Schweiz, dessen „Fleischwolfbrunnen“ hinter dem Parlamentsgebäude dann der Öffentlichkeit übergeben wird.


„Kunstherbst 3“: Ihm folgt am 1. Oktober die Veranstaltung „Lenin on Tour“ von Rudolf Herz. Mit den teilweise zerschlagenen Köpfen ostdeutscher Lenin-Denkmäler inszeniert der Münchner Künstler eine scheinbar ziellose Reise der Reste einer politischen Repräsentati-onskunst durch die verschiedene Städte Europas und damit die Diskussion um Denkmalsetzung und Denkmalzerstörung.


„Kunstherbst 4“: Mit Spannung dürfen im Laufe des Herbstes die Ergebnisse zweier offe-ner Wettbewerbe erwartet werden, die das Kulturressort in Zusammenarbeit mit der Kunst-kommission des Landes Bremens, dem Landesbeirat für „Kunst im öffentlichen Raum“, unter Künstlerinnen und Künstler aus Bremen und der Region ausgelobt hat. Aufgabe: die künstlerische Gestaltung des Marktplatzes Hemelingen und des Kreuzungsbereiches Malerstraße/ Hastedter Heerstraße.


Der „Kunstherbst “ kündigt sich indes – kaum merklich – bereits im Spätsommer an: Lange musste Bremen auf diesen Künstler warten. Jetzt endlich präsentiert der Träger des Rolandpreises Kunst im öffentlichen Raum1996, Christian Boltanski, seine Auftragsarbeit „Les Regards. Skulptur für Bremen“: Seit Montag, den 10. August 2004, zirkulieren Boltanskis „Les Regards“ im Bremer Stadtraum auf den großen Plakatwänden der Städtereklame, als DIN A 2 Plakat in öffentlichen Einrichtungen und als persönliches Kunstwerk in Form eines Faltblattes zum Mitnehmen. Im Internet sind „Les Regards“ unter www.boltanski-bremen.de ebenfalls zu sehen.

Boltanski war im Frühjahr dieses Jahres in Bremen und hat seine Idee „Les Regards. Skulptur für Bremen“ vorgestellt. Es ist ein Kunstwerk, das im öffentlichen Raum immer wieder auf- und abtauchen kann. Die Stadtgemeinde Bremen hat das uneingeschränkte, exklusive, zeitlich unbefristete Copyright für fünf Motive der dreizehnteiligen Fotoarbeit „Les Regards“ und damit das Recht, diese immer wieder auf öffentlichen Werbeträgern, auf Plakaten, Faltblättern, im Internet und in Zeitungen zu präsentieren. Darüber hinaus hat Bremen die gesamte Arbeit erworben, die als Leihgabe ins Neue Museum Weserburg gehen wird. Die offizielle Übergabe der Arbeit und ein anschließendes Künstlergespräch sind am Donnerstag, den 16. September 2004, im Bremer Rathaus geplant.


Die Stiftung Bremer Bildhauerpreis

Die Diskussion um Stadtentwicklung mit Kultur beschert der „Idee der Kunst im öffentlichen Raum“ zurzeit eine Renaissance. Viele Städte arbeiten an speziellen Programmen dieser Art, etwa das „Programm der 50 Plätze“ in den Städten Nordrhein-Westfalens.

In Bremen kümmert sich – neben der Kulturbehörde – die 1979 gegründete Senatsstiftung Bremer Bildhauerpreis um die Belange der Kunst im öffentlichen Raum. Seit 1989 vergibt diese alle drei Jahre den mit 15.000 Euro dotierten Rolandpreis für Kunst im öffentlichen Raum. Bisherige Preisträger sind neben Christian Boltanski, Maria Nordman, Jochen Gerz und Thomas Hirschhorn. Die Geschäftsführung der Stiftung, die im Internet unter www.stiftungbremerbildhauerpreis.de zu erreichen ist, hat seit letztem Jahr Rose Pfister, Ref