Der Senator für Kultur
Skulptur „Affentor“ von Immendorff bereichert seit heute das Stadtbild in Bremen
11.07.2007
Kunstwerk weist auch auf Ausstellung in der Weserburg/Museum für Moderne Kunst
Mit einem kräftigen Schnitt gibt Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz die Immendorff-Skulptur frei
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Jörg Immendorff ist in Bremen angekommen. Mit seiner monumentalen Skulptur „Affentor“ ist der im Mai diesen Jahres verstorbene Künstler seit heute (11.7.2007) im Rahmen des Bremer Programms Kunst im öffentlichen Raum unübersehbar und eindrucksvoll im Stadtbild präsent. Zwei Bremer Kunstsammler, die unbenannt bleiben möchten, haben dies ermöglicht und die Plastik als Dauerleihgabe der Stadt überlassen. „Für Bremen ist es eine Ehre, dauerhaft eine Skulptur von Jörg Immendorff im öffentlichen Raum präsentieren zu können“, so Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz, die in Vertretung von Bürgermeister Jens Böhrnsen die Skulptur der Öffentlichkeit übergab. Sie bedankte sich bei den beiden Bremern, die mit ihrem öffentlichen Engagement eine jahrhundertealte Bürgertradition Bremens hervorragend bestätigen würden. Auch Sparksassen-Vorstand Jürgen Oltmann lobte das „große Geschenk“ und hieß die Skulptur an neuem Ort herzlich willkommen. Das Kunstwerk steht im Zentrum der Stadt, Am Brill, in direkter Nähe zum Weserburg/Museum für Neue Kunst. Hier wird von heute an bis zum 16. September eine Sonderausstellung mit Werken des Künstlers gezeigt.
Immendorff war eine der großen Künstlerpersönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst. Mit seinem Tod vor wenigen Wochen hat die internationale Kunstszene eine schillernde Persönlichkeit und einen bedeutenden Künstler verloren. Immendorff hat die Entwicklung der Bundesrepublik in seinen Werken begleitet und kritisch reflektiert. Sein künstlerisches Schaffen sei von politischem und gesellschaftlichem Engagement bestimmt gewesen und zeige eine sehr persönliche Suche nach der Rolle des Künstlers im Privaten und der Gesellschaft, betonte Emigholz in ihrer Rede. Über die Skulptur „Affentor“ werde man mit Sicherheit immer wieder und trefflich debattieren können.
Das Affentor von Jörg Immendorff
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Bremen ist anerkanntermaßen die einzige Stadt in Deutschland, in der seit mehr als drei Jahrzehnten die Kunst im öffentlichen Raum einen kulturpolitischen und stadtgestalterischen Schwerpunkt darstellt. Sie trägt im übrigen dazu bei, die Wahrnehmung des Besonderen, das die einzelnen Bremer Stadtteile auszeichnet, zu verstärken.
Kunst als Gegenentwurf zum Bestehenden: Immendorffs Werke in der Weserburg
Mit rund 60 Bildern, Skulpturen und Zeichnungen stellt die Ausstellung in der Weserburg Immendorff als einen Künstler vor, der wie kaum ein anderer mit seiner Kunst den Traum an die Verwandelbarkeit der Welt wach gehalten hat. Immendorf hat sich in die Politik eingemischt und dies mit in seinen Werken zum Ausdruck gebracht. Die Kunst als Gegenentwurf zum Bestehenden war sein Terrain, das er in einem unerschöpflichen Reichtum der Formen immer aufs Neue absteckte.
Die Immendorff-Ausstellung mit dem Titel „weiter glühen“ in der Weserburg ist seit langem projektiert. Sämtliche hier gezeigten Werke sind im Besitz von zwei Bremer Privatsammlern, die die Kunstwerke für diese Präsentation zur Verfügung stellten. In den Werken des Künstlers erfährt der Betrachter die Welt „als ein Gewitter von Momenten, die wir nur allzu sehr zu sortieren verstehen“, wie es der Direktor der Weserburg, Carsten Ahrens, Ahrens formuliert. Immendorff bringt dieses Sortiment der Eindrücke durcheinander, er „pocht auf die Brisanz der überbordenden Eindrücke“.
Die Präsentation in der Weserburg/Museum für Moderne Kunst in Bremen ist bis zum 16. September zu sehen.
Der Senator für Kultur, die Stiftung Wohnliche Stadt und die Sparkasse Bremen haben die Aufstellung der Skulpturen sowie die Ausstellung in der Weserburg und die Herausgabe des Katalogs maßgeblich unterstützt.
[Fotos: Susan Apel, Senatspressestelle]