Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Archiv
  • Zwei Müllwagen aus Bremen zur Abfallentsorgung in Bosnien-Herzegowina - Bürgermeister Scherf dankt ENO und Nehlsen für Bereitstellung der Fahrzeuge

Senatskanzlei

Zwei Müllwagen aus Bremen zur Abfallentsorgung in Bosnien-Herzegowina - Bürgermeister Scherf dankt ENO und Nehlsen für Bereitstellung der Fahrzeuge

16.07.2001

Schnelle und unbürokratische Hilfe aus Bremen für Bosnien-Herzegowina: Die Firmen Karl Nehlsen und Entsorgung Nord GmbH (ENO) stellten zwei hier nicht mehr benötigte Spezialfahrzeuge zur Müllentsorgung zur Verfügung. Die ausgesonderten Müllwagen – zum Beispiel ein Daimler Benz (Baujahr 1993) mit km-Stand 150.000 – befinden sich zur Zeit auf dem Seeweg nach Ploce (Kroatien), werden dort in den nächsten Tagen vom Schiff entladen und sollen danach unverzüglich zur Abfallentsorgung in den Städten Kalinovik und Ustikolina eingesetzt werden.

Bürgermeister Dr. Henning Scherf dankte den Unternehmensleitungen von Karl Nehlsen und ENO für die kostenlose Bereitstellung der Fahrzeuge, die in dem Land auf dem Balkan noch gute Dienste leisten können. Die Schaffung einer funktionierenden Infrastruktur, zu der auch die umweltgerechte Abfallentsorgung zähle, spiele für die Lebensqualität der Menschen in Bosnien-Herzegowina eine große Rolle. Henning Scherf und der Senator für Bau und Umwelt hatten sich vor zwei Monaten an die beiden bremischen Betriebe gewandt und um Überlassung der Fahrzeuge gebeten.

Deutscher SFOR-Einsatzverband fragte wegen der Hilfe in Bremen an

Die Initiative zur Bereitstellung der Fahrzeuge ging von vorwiegend aus Norddeutschland stammenden Soldaten aus, die auf dem Balkan ihren Dienst tun. Der Kommandeur des Deutschen Heereskontingents und Einsatzverbandes SFOR, Oberst Gareißen, hatte in einem „Unterstützugsgesuch“ beim Bremer Bürgermeister um die ausgesonderten Müllwagen gebeten. Dabei schilderte er die Situation vor Ort anschaulich: „Eines der drängendsten Infrastrukturprobleme, nicht nur hinsichtlich der Lebensqualität der zurückgekehrten Vertriebenen, sondern insbesondere auch unter Aspekten des Umweltschutzes ist die fachgerechte Entsorgung des in Bosnien-Herzegowina in Unmengen wild gelagerten Hausmülls“. Als vordringlichste Aufgabe stelle sich zur Zeit , den unkontrolliert entsorgten Hausmüll zentral zu sammeln und ein weiteres eigenständiges Entsorgen durch die Einheimischen unter Kontrolle zu bringen. Dafür seien als geeignete Transportmittel für Abfälle dringend Müllwagen erforderlich.

Seit 1996 sind deutsche Soldaten auf dem Balkan im Einsatz und dafür engagiert, dass die Menschen auf diesem Teil europäischen Bodens endlich in Frieden leben können. Gerade die deutschen Soldaten – so Oberst Gareißen in seinem Brief an den Präsidenten des Senats – hätten in Bosnien-Herzegowina einen anhaltend guten Ruf, weil sie über ihren militärischen Auftrag im Rahmen des Daytoner Vertrages hinaus, auch sehr persönlich im humanitären Bereich engagiert seien.

Nachdem die noch gut einsetzbaren Müllwagen auf den Seeweg gebracht wurden, traf jetzt von dem Oberst aus dem Feldlager Rajkovac ein weiterer Brief bei Henning Scherf ein: „Ich danke für die Bereitschaft der Stadt Bremen und der beiden Entsorgungsfirmen, unsere Bemühungen zur Schaffung einer umweltgerechten Müllentsorgung durch die Überlassung von zwei Müllfahrzeugen zu unterstützen“. Die Spezialfahrzeuge würden einzig und kontrollierbar einem fest umrissenen Hilfsgebiet zugeordnet.