09.08.2000
Sein Fahrrad ist winzig klein, sein Mundwerk groß und sein Witz unschlagbar. Pat Mahler aus Kanada hat es auf das Bremer Pflaster verschlagen. Strange Fruit aus Australien dagegen zieht es mehr in luftige Höhen zu einem atemberaubenden Ballett auf meterhohen Stäben. Und Gazzo aus den USA ist ein Taschenspieler, der fraglos mit allen Wassern gewaschen ist. Ein ungemein verrücktes Quartett , bizarre Echsenwesen und Menschen, die sich die Seele aus dem Leib trommeln: Man trifft sie alle ab morgen in Bremen - sie und den Säbelschlucker, der auf dem Einrad Seil springt oder auch die skurrile Tante Luise aus der Delmestraße. Sie alle kommen, die Künstler der Lüfte, die Magier, die Clowns und Akrobaten, die auf den Straßen und Plätzen dieser Welt mit Hingabe unterwegs sind. Vom 10. bis 19. August tummeln sie sich wieder einmal in Bremen bei "La Strada", dem internationalen Straßenzirkusfestival.
Ob alteingesessener Hanseat oder angereister Tourist - den Gauklern entkommt man in diesen Tagen nicht. Man trifft sie mitten auf dem Marktplatz oder auf dem Domshof, in den Wallanlagen, in der Böttcherstraße oder an der Schlachte. Über 50 Gruppen und Künstler aus aller Welt sind beteiligt, darunter viele, die schon in den Jahren zuvor ihr Publikum begeistert haben. Eine besondere Nuance bieten jene Akteure, die sich dem Puppen- und Figurenspiel verschrieben haben. Nicht mehr als 20 Zentimeter messen die winzigen Marionetten im kleinsten Zirkus der Welt, zwei Meter hoch hingegen recken sich die beeindruckenden Maskenfiguren: Eine ganz eigene Welt, die sich dem Zuschauer bei diesem besonderen Open-Air-Festival bietet.
Wer mehr als die Zufallsbegegnung sucht, für den ist bestens gesorgt: "La Strada" präsentiert abends und garantiert regensicher im großen Festzelt seine Highlights, eingebettet in eine spritzig-witzige Conférence (Kartenvorbestellung unter 0421/353637 empfiehlt sich). Entspannen, Live-Musik hören und im Programm blättern kann man täglich im "Café des artistes".