20.03.2007
AWO-Kita in Arsten erhält neuen Namen
Seit heute (20.3.2007) heißt die AWO-Kita im Bremer Stadtteil Arsten nicht mehr einfach nur Kita Martin-Buber-Straße sondern „AWO-Kinderhaus Annemarie Mevissen“.
Im Rahmen eines Frühlingsfestes, zu dem Großeltern, Eltern, Geschwister und Verwandte der Kindergartenkinder eingeladen waren, wurde die feierliche Namensgebung der Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt Bremen e.V. vollzogen. Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen nahm gemeinsam mit dem Sohn der früheren Bürgermeisterin, Edmund Mevissen, und dem Kreisvorsitzenden der AWO Bremen, Dr. Andreas Weichelt, an der Feierlichkeit zur Namensgebung der KiTa Martin-Buber-Straße teil.
Bürgermeister Jens Böhrnsen enthüllte mit einigen Kindern und der Kita-Leiterin Petra Krümpfer das neue Namensschild |
Der Bürgermeister würdigte Annemarie Mevissen als eine herausragende Persönlichkeit, die sich immer für die Anderen eingesetzt hat. „Sich um andere zu kümmern, das war ihr Hauptanliegen“, so Böhrnsen während der Feierstunde. Und der Bürgermeister erzählte weiter, dass auch er Annemarie Mevissen ganz viel zu verdanken habe, denn er selbst sei früher gerne mit auf die Jugendfahrten der AWO gekommen. „Das war auch eines ihrer Verdienste und deshalb passt ihr Name so gut zu diesem Haus.“
Beim anschließenden Rundgang durch das Haus sah Jens Böhrnsen dann noch viel Interessantes und Buntes. Unter anderem war er zu Gast bei kleinen fleißigen Gärtnern, die zur Feier Stiefmütterchen und Primeln in selbst bemalte Blumentöpfe pflanzten, schaute bei einer Bastelgruppe vorbei und wurde von den freiwilligen Helferinnen und Helfern der KiTa begrüßt.
Annemarie Mevissen (1914 bis 2006) war die erste und bislang einzige Bürgermeisterin der Freien Hansestadt Bremen und zugleich die erste Frau, die in einem Bundesland der Bundesrepublik Deutschland das Amt eines stellvertretenden Regierungschefs innehatte. Als Senatorin in den Jahren 1951 bis 1975 und Bürgermeisterin von 1967 bis 1975) hat sie die Bremische Politik entscheidend mitgeprägt. Sie gilt als die „große Dame“ der Bremer Nachkriegspolitik, war als Politikerin von Format allseits anerkannt und überzeugte gleichzeitig als Frau mit großer Ausstrahlung und Energie.
Im Februar 1975 schied sie nach 23 Jahren als bis dahin dienstälteste Landesministerin der Bundesrepublik aus der Politik aus. Danach verschaffte sich Annemarie Mevissen Anerkennung als Malerin und schrieb verschiedene Bücher über Bremen. Im Haus der Bremischen Bürgerschaft wurden ihre Bilder mit Bremer Motiven wiederholt ausgestellt.
Im September 2005 verlieh ihr der Senat das Ehrenbürgerrecht. Damit gehört Annemarie Mevissen zu den beiden ersten Ehrenbürgerinnen der Freien Hansestadt Bremen. Der Senat würdigte mit der Ehrenbürgerschaft die bedeutenden und bleibenden Leistungen der Hanseatin um Bremen sowie ihr vorbildliches und selbstloses Engagement.
Annemarie Mevissen ist am 13. Juli 2006 im Alter von 91 Jahren in Bremen gestorben.
[Foto: Susan Apel, Senatspressestelle]