Zum ersten Mal wird das Spezialschiff "Canopée" der Arianegroup in dieser Woche eine Oberstufe für die nächste Generation des europäischen Trägersystems, die Ariane-6, aus Bremen abholen und nach Kourou in Französisch-Guyana bringen. Am heutigen Montag (5. Februar 2024) war die Verladung der äußerst empfindlichen Fracht wegen des starken Windes nicht möglich; das soll nun so bald wie möglich erfolgen. Es ist nicht nur eine Premiere für das Schiff. Es handelt sich vor allem um die erste Oberstufe für die Ariane-6, die in das All fliegen wird. Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Kristina Vogt, waren auch dabei.
Bürgermeister Bovenschulte: "Heute ist ein guter Tag für Bremen. Mit der Auslieferung der Oberstufe der Ariane 6 setzt die Bremer Raumfahrtindustrie ihre beeindruckende Erfolgsgeschichte fort. Die Ariane-6 mit der Oberstufe made in Bremen ist ein zentraler Baustein des europäischen Raumfahrtprogramms und ein exzellenter Botschafter Bremens im Weltall. Ich danke allen, die an Planung und Bau beteiligt waren."
Wirtschaftssenatorin Vogt: "Bremen sorgt mit seiner Kompetenz bei der Fertigung von Oberstufen dafür, dass Satelliten auf der Ariane-6 punktgenau in den Weltraum befördert werden. Ob im Klima- und Umweltschutz, in der Kommunikation, Mobilität, Innovation, Forschung und Sicherheit, die Raumfahrt spielt in unserer Gesellschaft eine zentrale Rolle. Mein Glückwunsch geht an die Teams von ArianeGroup in Bremen, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz dafür gesorgt haben, dass die erste Oberstufe der neuen Ariane 6 heute ausgeliefert werden kann. Jetzt drücken wir die Daumen für einen gelungenen Erststart der Ariane 6. Sie sichert Europas unabhängigen Zugang zum All, das war nie so wichtig wie heute."
Die Ariane-6 wird die Ariane-5 ersetzen, die nahezu 30 Jahre lang Europas unabhängigen Zugang zum All sicherte. Veränderte Rahmenbedingungen von einer geänderten Konkurrenzsituation bei Lastenträgern bis hin zu neuen Anforderungen hinsichtlich der möglichen Nutzlasten hatten ein neues System erforderlich gemacht. Die Ariane-6 wird bis zu elf Tonnen Nutzlast bei jedem Start bewegen können. Und die kann auch aus mehreren Satelliten bestehen, die in unterschiedliche Umlaufbahnen gebracht werden. Dafür ist die aus Bremen stammende Oberstufe verantwortlich, sie ist quasi das "Gehirn" des Trägers.
So besonders die Oberstufe ist, so besonders ist auch das Transportschiff "Canopée". Im Oktober vorigen Jahres war das Schiff bereits einmal für Tests in Bremen gewesen. Nun wurde die erste Oberstufe des Systems auf die Reise nach Kourou in Französisch-Guyana geschickt. Ihr besonderes Merkmal sind vier große, klappbare Segel, die den Antrieb unterstützen. Zusammen kommen sie auf rund 1.400 Quadratmeter Fläche. Die "Canopée" sammelt alle Teile der Ariane ein und bringt sie nach Kourou, wo sie zusammengesetzt werden. Der Erststart der Ariane-6 ist für diesen Sommer geplant.
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