30.03.2001
Die Freie Hansestadt Bremen wird demnächst noch ein gutes Stück attraktiver: Mit dem Bau der Halle 7 auf der Bürgerweide entsteht zusätzlich Platz für Konzerte, Shows, Sportereignisse, Messen und Ausstellungen. "Die Bremer ebenso wie unsere Gäste aus dem näheren und weiteren Umland dürfen sich auf viele neue Veranstaltungen freuen", kündigte Michael Göbel, Geschäftsführer der Hanseatischen Veranstaltungsgesellschaft (HVG) und verantwortlich für den Neubau, am Freitag (30. März) bei der Vorstellung des Projekts an. Die Halle 7, sagte Göbel, sei die logische Konsequenz aus dem guten Verlauf des Veranstaltungsgeschäfts in den vergangenen Jahren und eine dringend notwendige Ergänzung des Hallenangebots.
"Die Stadthalle ist seit vielen Jahren ein Markenzeichen Bremens, das Congress Centrum hat sich erfolgreich etabliert, und auch das Messe Centrum hat seit 1997 eine Auslastung erreicht, die sich sehen lassen kann", zog Göbel eine kurze Bilanz des bisher erfolgten Ausbaus auf der Bürgerweide. Die guten Geschäfte der HVG-Töchter Messe Bremen GmbH und Stadthalle Bremen Veranstaltungsgesellschaft seien aber immer öfter an Grenzen gestoßen – Veranstaltungsanfragen mussten abgelehnt werden, weil nicht ausreichend Hallenfläche zur Verfügung stand. Göbel: "Das Miteinander der unterschiedlichen Geschäftsbereiche – Konzerte, Sport, Shows auf der einen, Messen und Ausstellun-gen auf der anderen Seite – wurde immer schwieriger und führte mehrfach zu gegenseitigen Blockaden."
Mit der neuen Halle 7 ergeben sich nach den Worten von Michael Göbel nun bessere Möglichkeiten, auch mehrere Veranstaltungen gleichzeitig anbieten zu können. Der Neubau schaffe aber auch Entlastung in anderen Problembereichen: "Wir erhalten damit zusätzlich dringend benötigte Lagerflächen von 3500 Quadratmetern, können Außenlager auflösen und somit künftig Geld und Zeit sparen", erklärte der HVG-Geschäftsführer, "und wir schaffen 2500 Quadratmeter Büroflächen, die wir ebenso dringend brauchen für neue Arbeitsplätze, aber auch für Veranstaltungspartner und Dienstleister."
Zufrieden zeigte sich Göbel auch darüber, dass es gelungen sei, einen von allen Seiten akzeptierten Kompromiss in Sachen Bürgerweide zu finden: "Für den Freimarkt wird auch künftig eine attraktive Fläche von über 100.000 Quadratmetern zur Verfügung stehen", hielt Göbel fest. Dazu werden unter anderem nicht mehr benötigte Flächen des Wasserwirtschaftsamtes (an der Seite zur Theodor-Heuss-Allee) nutzbar gemacht.
Von den Investitionskosten in Höhe von rund 37 Millionen Mark wird die HVG durch zusätzliche Einnahmen und Einsparungen etwa 17 Millionen Mark selbst erwirtschaften. Der Entwurf für das Gebäude stammt von dem Bremer Architekturbüro Gildehaus Lankenau BDA. "Die Fassade der Halle zur Findorffstrasse hin korrespondiert in Struktur und Form mit dem benachbarte Kopfgebäude der Halle 6", erklärte Architekt Christian Lankenau, "die helle, freundliche sandsteinfarbene Tonfassade greift das traditionelle Farbspiel der umgebenden Bebauung auf."
Den Zuschlag zur Realisierung des Entwurfs bis zum erweiterten Rohbau hat nach europaweiter Ausschreibung eine Arbeitsgemeinschaft von vier Bremer Unternehmen erhalten. Die Arbeiten begannen im Januar diesen Jahres mit der Aufbereitung des Geländes. Nach Angaben von Jochen Knoll, bei der HVG Projektleiter für den Bau der Halle 7, wird voraussichtlich Ende Mai/Anfang Juni der Grundstein gelegt werden, das Richtfest ist für den Herbst vorgesehen, die Fertigstellung für den Sommer 2002.
Die Halle 7 – Grundfläche insgesamt 90 mal 76 Meter – bietet eine Veranstaltungsfläche von rund 4100 Quadratmetern plus 1500 Quadratmeter Foyer. Sie hat eine lichte Höhe von zwölf Metern und verfügt mit ihrer technischen Ausstattung und allen Nebenbereichen (Garderoben, Toiletten, Umkleideräume) über die komplette Veranstaltungsinfrastruktur. Abhängig vom Aufbau, kann die Halle bis zu 8000 Steh- oder 4000 Sitzplätze bieten.
"Damit schließen wir insbesondere im Bereich kleinerer und mittlerer Konzerte eine Lücke in unserem Angebot", freute sich Stadthallen-Geschäftsführer Claus Kleyboldt bei der Präsentation des Bauvorhabens. Kleyboldt sieht die Halle auch ideal geeignet für Fernsehproduktionen, für die bislang oft gleich mehrere Hallen des Messe-Centrums blockiert werden mussten. Auch Messe-Geschäftsführer Dr.-Ing. Rolf Henkhaus freut sich auf die neue Halle: "Wir können damit die Qualität unserer Großveranstaltungen erhöhen, haben künftig die Möglichkeit, zwei mittelgroße Veranstaltungen parallel durchzuführen, und erhalten eine Fläche, die sich ideal für besondere Events anbietet."
Weitere Informationen: HVG HANSEATISCHE VERANSTALTUNGSGESELLSCHAFT MBH Torsten Haar, Tel. 04 21 / 35 05 - 3 02, Fax 04 21 / 35 05 - 2 01, eMail: thaar@hvg-bremen.de .