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Senatskanzlei

„Die Menschen in Bremen helfen, die Wunden zu heilen“

18.08.2009

Prof. Dr. Peter Katjavivi trug sich für die Regierung Namibias ins Goldene Buch ein

„Es ist eine große Ehre und eine persönliche Freude, aus diesem Anlass in dieses historische Buch zu schreiben“. Mit diesen Worten hat sich heute (12.8.2009) Prof. Dr. Peter Katjavivi für die Regierung der Republik Namibia und als Repräsentant der Herero in das Goldene Buch der Stadt eingeschrieben. Der Minister ist mit einer Delegation nach Bremen gekommen, um an der Einweihung des Mahnmals für die Opfer der Schlacht am Waterberg und zur Erinnerung an den Völkermord in Namibia teilzunehmen. Bürgermeister Böhrnsen hatte die Gäste aus Namibia im Rathaus zu einem Gespräch empfangen.


Prof. Dr. Peter Katjavivi trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Links Bürgermeister Jens Böhrnsen

Prof. Dr. Peter Katjavivi trägt sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Links Bürgermeister Jens Böhrnsen


Deutsche Truppen hatten in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika zwischen 1904 und 1908 rund 75000 Angehörige des Herero-Volkes und des Nama-Volkes grausam getötet. Mit der Errichtung des Mahnmals an diese schrecklichen Ereignisse ist ein Versprechen eingelöst worden, dass im Jahre 2004 anlässlich einer internationalen Versöhnungskonferenz in Bremen den Opfergruppen gegeben wurde. Das nun der Öffentlichkeit übergebene Mahnmal, bestehend aus 365 Sandsteinen vom Waterberg, findet sich ganz in der Nähe des Elefanten, der zum Antikolonialdenkmal umgewidmet wurde.


Dieses Mahnmal ist ein ganz wichtiges Zeichen der Erinnerung ist an die Opfer. Erinnerung ist das einzige, was wir den Opfern schenken können“, sagte der Bürgermeister während des Empfanges im Rathaus. „Es ist zugleich ein Zeichen der moralischen und politischen Verantwortung für Bremen und Deutschland“, würdigte Bürgermeister Jens Böhrnsen die gestrige Einweihung. Das Mahnmal stehe für den starken Wunsch und den Willen, auf dem Weg der Versöhnung und Verständigung weiter zu gehen. „Ich danke allen von Herzen, die daran mitgewirkt haben, ein solches Zeichen hier in Bremen zu setzen“, so Böhrnsen. Er sei überzeugt davon, dass alle Bremerinnen und Bremer dieses Zeichen auch verstehen werden.


Bremen habe immer viel Unterstützung und Solidarität für Namibia auf dem Weg zur Freiheit und Unabhängigkeit gezeigt“, sagte Peter Katjavivi . Beides sei heute erreicht. Zugleich sei es wichtig auch diejenigen zu ehren, die in schlimmen Zeiten ihr Leben verloren hätten. „Dieses Monument ist ein Signal für die ganze Welt und ein wichtiges Symbol für den Frieden“. Er dankte den Bremerinnen und Bremern für ihre Unterstützung. „Die Menschen in Bremen helfen mit solchen Initiativen, die Wunden zu heilen“ sagte Katjavivi, ein wichtiger Vertreter der Herero und damit der größten Opfergruppe des Genozids in Namibia.