Sie sind hier:
  • Dreimal ist Bremer Recht

Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation | Sonstige

Dreimal ist Bremer Recht

Drei neue Einzelhandelskonzepte starten in Bremer Pop-up-Stores

01.02.2022

Pressemitteilung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH:

Kunstdrucke, modernes Design, recycelte Taschen und Second-Hand-Mode, mit diesen Ideen haben sich drei Einzelhandelskonzepte im Wettbewerb "Pop-up-Stores" durchgesetzt. Elf Monate haben sie jetzt Zeit, mietfrei ihre Ideen auf drei Flächen in der Bremer Innenstadt – im Katharinenklosterhof, der Knochenhauerstraße und der LLOYD PASSAGE – auszuprobieren. Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH führte den Wettbewerb im Rahmen des Zukunftsfonds Innenstadt des Bremer Senats durch.

Die drei Gewinnerprojekte sind: Das Unternehmen BEAD aus dem nordrhein-westfälischen Wermelskirchen, das nachhaltige Taschen aus Recyclingmaterialien produziert. Wanted Vintage, ein Bremer Online- und Offlinestore für Second-Hand-Mode sowie Evermade, ein britischer Händler von Kunstdrucken und Designartikeln internationaler Künstlerinnen und Künstler.

Freuen sich auf den Start der neuen Pop-up-Stores in der Bremer Innenstadt (v.l.n.r): Kay Claußen, Projektleiter Bead GmbH, Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Isabel Ratfisch, Storemanagerin Wanted Vintage, Levon Honkamp, Geschäftsführer Wanted Vintage, und Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Foto: WFB/Jan Rathke
Freuen sich auf den Start der neuen Pop-up-Stores in der Bremer Innenstadt (v.l.n.r): Kay Claußen, Projektleiter Bead GmbH, Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Isabel Ratfisch, Storemanagerin Wanted Vintage, Levon Honkamp, Geschäftsführer Wanted Vintage, und Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Foto: WFB/Jan Rathke

"Der Wettbewerb der Pop-up- und Concept-Stores ist ein kreativer Versuch, Flächen in der Bremer Innenstadt neu zu beleben. Wir geben Gründerinnen und Gründern so die Chance, sich in der Innenstadt mit ihren Ideen auszuprobieren. Dass nicht jede funktioniert, ist nicht ungewöhnlich. Trotzdem werden wir das innovative Konzept weiterverfolgen", sagt Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa. "Die regionale und überregionale Aufmerksamkeit zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."

Das Gewinnerprojekt ekofair aus dem Ende 2020 durchgeführten Wettbewerb "Concept-Store" hat Anfang dieser Woche mitgeteilt, dass das Projekt nicht über die geförderte Phase hinaus bestehen wird. Dies sei vor allem in den erschwerenden Umständen durch die Corona-bedingten Einschränkungen begründet, die wesentlich länger anhalten, als beim Start des Konzepts von allen Beteiligten vermutet werden konnte, teilte das ekofair-Team mit. Ein Neustart zu anderer Zeit sei allerdings nicht ausgeschlossen.

Für die drei Gewinnerprojekte des zweiten Pop-up-Store-Wettbewerbs geht es ab dem 1. Februar 2022 los – dann erhalten sie die Schlüssel und können mit der Einrichtung der Ladenflächen beginnen. Ab voraussichtlich März können dann Bremerinnen und Bremer auf Shoppingtour gehen. Etwa bei der BEAD GmbH, die in die ehemalige Fläche von Pelze Graupner in der Knochenhauerstraße zieht. Das Unternehmen setzt auf Upcycling – es stellt aus alten Materialien neue Produkte her. Es haucht Moskitonetzen, Reis- und Zementsäcken oder Aktenordnen neues Leben ein und funktioniert sie zu Trage-, Schul- oder Kosmetiktaschen, zu Laptophüllen, Federmäppchen und Geldbeuteln um. Die Marke BEADBAGS von Gründer Stefan Schult hat sich dabei in den vergangenen acht Jahren nach eigenen Angaben zu einem der größten Namen für Upcycling-Produkte in Deutschland entwickelt. "Wir arbeiten unter anderem mit Handwerkerinnen und Handwerkern aus Kambodscha zusammen und können so vor Ort nachhaltig Abfälle reduzieren und faire Arbeitsplätze schaffen. Alle Produkte sind zu einhundert Prozent Unikate – kein Produkt gleicht dem anderen", so Schult. Zusätzlich zum Stammsortiment plant das Team im Pop-up-Store Themenwochen mit weiteren Angeboten und ein Informationsangebot über nachhaltige Produktion.

Um nachhaltigen Umgang mit Ressourcen geht es auch bei der Bremer Wanted Vintage UG. Im Januar 2021 gründeten Levon Honkomp, Isabel Ratfisch und Gyula Castro das Unternehmen mit dem Ziel, nachhaltige Second-Hand-Vintage-Mode zu verkaufen. Die drei arbeiten mit Verwertern von Alttextilien wie der Bremer BREWELO GmbH & Co. KG zusammen, um weggeworfenen aber noch einwandfrei verwendbaren Kleidungsstücken eine zweite Chance zu geben. "Unsere Produkte bieten den entscheidenden Vorteil, dass sie zum Teil als Neuware nicht mehr erhältlich sind. Sie sind einzigartig. Und sie sparen gegenüber dem Kauf von Neuwaren tausende Liter Wasser und viele Kilogramm CO2-Emissionen ein", so Isabel Ratfisch. Im Weihnachtsgeschäft 2021 hat das junge Team bereits in einem ersten Pop-up-Store ihre Idee angetestet. Die Idee dazu entstand dabei durch den Wettbewerbsaufruf der WFB, bei dem sich Wanted Vintage dann auch letztendlich bewarb. Jetzt will das Gründerteam ihr Konzept in ihrem Pop-up-Store in der LLOYD PASSAGE verfeinern. Sie planen unter anderem Workshops und Infoveranstaltungen.

Kreativ und farbenfroh wird sich der Store im Katharinenklosterhof von Evermade präsentieren. Das Unternehmen aus dem britischen Küstenort Brighton & Hove bietet Kunstdrucke, Schreibwaren und Textilien mit Motiven internationaler Künstlerinnen und Künstler. Papier und Textilien stammen aus nachhaltigen Quellen, in Bremen möchte Gründer und Geschäftsführer Harry Hayes auch mit lokalen Kunstschaffenden, Designerinnen und Designern oder Influencerinnen und Influencern zusammenarbeiten und den gegenseitigen Austausch fördern. "Kunst kennt keine Sprachbarrieren. Wir wollen internationales Flair nach Bremen bringen und würden uns wünschen, künftig auch Bremer Kreative für unsere exklusiven Kollektionen – etwa für die 'Earth Hour' des WWF – gewinnen zu können", so Hayes, der auch familiär eng mit Bremen verbunden ist und regelmäßig die Stadt besucht.

"Die Pop-up-Store-Wettbewerbe sind eine Erfolgsstory für Bremen, weil sie neben der Belebung der Innenstadt noch einen weiteren Vorteil bringen: Sie ermöglichen uns die nationale und internationale Akquisition innovativer Einzelhandelsideen. Das belebt die Innenstadt und macht sie attraktiv für neue und bestehende Zielgruppen", erklärt Andreas Heyer, Vorsitzender der WFB-Geschäftsführung. "Und auch die Immobilienbranche, mit der wir eng zusammenarbeiten, profitiert von diesen Ideen und dem stetigen Austausch."

Zu den Kriterien, nach denen die Jury die Gewinnerkonzepte ermittelte, gehörten die Stimmigkeit der Idee, der Innovationsgrad und die voraussichtliche Kundinnen- und Kundenfrequenz, Innenstadttauglichkeit und Nutzungsvielfalt, das Alleinstellungsmerkmal des Konzeptes und die wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit.

Die drei Einzelhandelsflächen wurden im Rahmen eines Aufrufs an die Besitzerinnen und Besitzer von Immobilien innerhalb eines definierten Gebiets in der Bremer Innenstadt ermittelt und von der WFB im Auftrag der Stadt angemietet. Die Kosten liegen bei maximal 50 Prozent der zuletzt vereinbarten Kaltmiete. Die Gewinnerprojekte können die Flächen für elf Monate vom 1. Februar bis 31. Dezember 2022 mietfrei bespielen. Ein Monat davon ist für den Umbau eingeplant. Hinzu kommen Zuschüsse für den Ladenbau und Personalkosten.

Der Begriff Pop-up-Stores bezeichnet kurzfristig öffnende und häufig zeitlich begrenzt angelegte Gastronomie- und Einzelhandelskonzepte, die in leerstehenden Gewerbeflächen betrieben werden. Durch die temporäre Nutzung und wechselnde Angebote ergeben sich für Kundinnen und Kunden vermehrt Anreize zum Besuch und ein besonderer Erlebnischarakter. Ziel der WFB ist es, nachhaltig neue Konzepte für die Bremer Innenstadt zu gewinnen und den temporären Ansatz in eine Probephase zu verwandeln. Nach Ende der mietfreien Phase sollen die Ideen nach Möglichkeit zu marktüblichen Bedingungen in der Innenstadt oder aber an einem anderen Ort in Bremen fortgeführt werden. Vier Wettbewerbe hat die WFB bereits durchgeführt: für einen Concept- und drei Pop-up-Stores, eine Gastronomiefläche sowie für den bereits bestehenden Einzelhandel.

Weitere Informationen zum Aktionsprogramm Innenstadt und zum Zukunftsfonds Innenstadt finden sich unter www.bremenwirdneu.de.

Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH ist im Auftrag der Freien Hansestadt Bremen für die Entwicklung, Stärkung und Vermarktung des Wirtschafts-, Messe- und Veranstaltungsstandortes Bremen zuständig. Ihr vorrangiges Ziel ist es, mit ihren Dienstleistungen und Angeboten zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Bremen beizutragen und der bremischen Wirtschaft gute Rahmenbedingungen für den unternehmerischen Erfolg zu bieten.
Weitere Informationen: www.wfb-bremen.de.

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Foto: WFB/Jan Rathke
Foto-Download (jpg, 13.7 MB)

Ansprechpartner für die Medien:
Christoph Sonnenberg, Stellvertretender Pressesprecher bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Tel.: (0421) 361-82909, E-Mail: christoph.sonnenberg@wae.bremen.de

Andrea Bischoff, Referentin Unternehmenskommunikation, WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, Tel.: (0421) 9600-159, E-Mail: andrea.bischoff@wfb-bremen.de